Volkswagen-Tochter Porsche setzt trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen auf Börsengang - VW-Aktie legt leicht zu
Der Porsche-Vorstand sieht trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen keinen Grund, den geplanten Börsengang abzusagen.
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Die Vorbereitungen dafür liefen auf Hochtouren, sagte Vorstandschef Oliver Blume in einem Doppelinterview mit Finanzvorstand Lutz Meschke der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitag). Auch Konjunktursorgen, das Börsenumfeld und der Krieg in der Ukraine brächten Porsche nicht von dem Vorhaben ab.
"Wir waren in der Vergangenheit in jeder Krise robust und finanziell stark unterwegs", sagte Blume. Investoren sehnten sich nach stabilen Werten. Es sei viel Kapital im Markt.
Meschke verwies auf die Ergebnisse aus dem ersten Quartal: Der Umsatz steige trotz sinkenden Absatzes, die höherpreisigen Modelle legten zu, das operative Ergebnis habe 1,5 Milliarden Euro betragen. "Die Umsatzrendite lag bei mehr als 18 Prozent. Diese Werte sind hervorragende Voraussetzungen".
Kritik äußerten die Manager an der Softwaresparte Cariad der Konzernmutter VolkswagenApple oder Googl)
Blume sagte: "Der Konzern profitiert, wenn Porsche seine Freiheitsgrade einsetzt." Das bringe Mehrwert für alle Seiten. Porsche will nicht mehr auf das neue Betriebssystem 2.0 warten, das auf 2026 verschoben wurde. Deshalb verzögern sich einige Modelle. Der Sportwagenbauer setzt nun auf das mit dem vollelektrischen Macan startende System 1.2. Auch Blume äußerte Kritik: Es gebe "softwareseitig Verzögerungen" im Macan-Anlauf. Damit könne Porsche nicht zufrieden sein.
Porsche-Chef: Formel-1-Projekt kann profitabel sein
Im Falle eines Einstiegs in die Formel 1 sieht Porsche kein größeres wirtschaftliches Risiko. Er sei "zuversichtlich, dass es profitabel" sein könne, sagte Porsche-Chef Oliver Blume der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitag). Der Autobauer prüft seit längerem ein Engagement in der Rennserie, wenn ab 2026 ein neues Regelwerk greift. Dann sollen die Hybrid-Motoren mit 100 Prozent nachhaltigem Kraftstoff betrieben werden. Der Verbrenner im Aggregat soll nur noch 50 Prozent der Leistung beitragen, der Rest ist elektrisch. Das passt zur künftigen Ausrichtung der Auto-Branche.
"Wir begrüßen den Entwurf des Reglements", sagte Porsche-Chef Blume. Dadurch gebe es, was nur alle zehn Jahre vorkomme, eine Einstiegschance. "Und wenn wir uns in der Königsklasse des Rennsports engagieren, dann mit einem starken Partner", fügte Finanzvorstand Lutz Meschke in der "FAZ" hinzu. Experten rechnen damit, dass Porsche beim Red-Bull-Team um Weltmeister Max Verstappen einsteigen will.
Zuletzt stockten allerdings die Gespräche mit dem Weltverband Fia über die konkreten Details des neuen Reglements. Es wird erwartet, dass die Verhandlungen im Sommer abgeschlossen sind und dann Porsche sowie möglicherweise auch Audi ihre Formel-1-Pläne konkretisieren.
Porsche-Chef Blume begründete das Interesse mit dem wachsenden Erfolg der Motorsport-Königsklasse. "Im vergangenen Jahr haben über 1,5 Milliarden Fernsehzuschauer die Formel 1 verfolgt", sagte er. In den digitalen Kanälen sei die Rennserie "die Sportart, die am stärksten an Interesse gewinnt", fügte Blume hinzu. Für ihn spiele die Formel 1 in einer Liga mit der Fußball-Champions-League, den Olympischen Spielen oder der Fußball-WM, sagte er.
Die VW-Aktie verliert im XETRA-Handel am Freitag zunächst, kann dann aber ins Plus drehen und notierte letztlich mit 0,09 Prozent leicht höher bei 139,18 Euro.
STUTTGART / BERLIN (dpa-AFX)
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