Goldman Sachs: Diese Aktien sollten Investoren 2022 auf dem Schirm haben
Wider Erwarten war das Jahr 2021 trotz anhaltender Coronakrise ein äußerst erfolgreiches für die Aktienmärkte. Trotzdem hätten laut der US-Investmentbank Goldman Sachs auch viele aktive Fondsmanager Chancen verpasst und aussichtsreiche Titel an sich vorbeiziehen lassen. Für 2022 raten die Experten daher dazu, diese Titel im Blick zu behalten.
Werte in diesem Artikel
• 2021 trotz Corona erfolgreiches Aktienjahr
• Goldman Sachs verrät, welche Aktien es im Auge zu behalten und zu vermeiden gilt
• Hohe Wachstumsraten und große Margen gefragt
Trotz Coronakrise ist das Jahr 2021 an den Aktienmärkten äußerst positiv verlaufen. So legte der markbreite US-Index S&P 500 im alten Jahr um mehr als 26 Prozent zu. Für den Techwerte-Index NASDAQ Composite ging es immerhin um 21 Prozent aufwärts und der Leitindex Dow Jones verbuchte ein Plus von 18,72 Prozent. Keine schlechte Bilanz, wenn man bedenkt, dass die Coronakrise noch immer nicht vorüber ist und mit neuen Mutationen immer wieder neue Unsicherheiten ins Marktumfeld bringt.
Getragen werden die hohen Bewertungen am Aktienmarkt im großen Maße durch die extrem lockere Geldpolitik, die durch die US-Notenbank Fed angesichts der Coronakrise an den Tag gelegt wurde. Allerdings hat die Geldflut, gepaart mit Lieferengpässen und rasant steigenden Energiepreisen, mittlerweile zu turmhohen Inflationsraten geführt. Dies führt wiederum zu mehr Unsicherheit unter Anlegern, sind doch die Währungshüter dazu gezwungen, bald zu handeln. Und schon im Zuge des letzten Sitzungsprotokolls der Notenbank wurde deutlich, dass eine straffere Geldpolitik nur noch eine Frage der Zeit ist.
Trotz guten Laufs, nur wenige aktive Fondsmanager auf Überholspur gewesen
Doch trotz des positiven Verlaufs an den Aktienmärkten in 2021 stellte die US-Investmentbank Goldman Sachs fest, dass es nur wenigen aktiven Fondsmanagern gelungen sei, im vergangenen Jahr richtige Überflieger am Markt zu finden. Damit sind eben jene Unternehmen gemeint, deren Papiere nicht aufgrund einer positiven Stimmung, sondern wegen positiver Unternehmensmeldungen an Wert gewonnen haben. So schreibt GS-Analyst David Kostin in einer Analyse, die MarketWatch vorliegt: "Die Streuung der Rendite gemessen als Standardabweichung um die durchschnittliche Aktie betrug 59 Prozentpunkte (0% bis +59%), leicht unter dem langjährigen Durchschnitt, aber immer noch robust. Leider waren aktive Fondsmanager nicht in der Lage, das verfügbare Alpha abzugreifen."
Marktumfeld entscheidet mit über Erfolg der Aktien
Goldman Sachs erklärte außerdem, dass bei der Auswahl von renditestarken Aktien auch das Umfeld von großer Bedeutung sei und den Fondsmanagern mal mehr, mal weniger in die Hände spiele. Hier würde zwischen Makro- und Mikro-Faktoren unterschieden, die sich auf den Aktienmarkt auswirken: "Ein Markt, der von Mikro-Faktoren angetrieben wird, bedeutet, dass der durch unternehmensspezifische Faktoren begründete Anteil an der durchschnittlichen Rendite der Aktie hoch ist. Im Gegensatz dazu wird in einem makroorientierten Markt die Renditestruktur einer typischen Aktie hauptsächlich durch Faktoren wie Beta, Sektor, Größe und Bewertung erklärt", so Kostin.
Als Beispiel nennt der Marktstratege den Ausverkauf an den Aktienmärkten im Frühling 2020 als die Coronakrise in großem Maße ihren Anfang nahm. Hier sei die Rendite zu 80 Prozent durch das makroökonomische Marktumfeld bestimmt, und nur zu 20 Prozent durch die Unternehmen selbst beeinflusst worden. Für Fondsmanager sei hingegen ein Umfeld zuträglicher, das eher von mikroökonomischen Faktoren beeinflusst werde, da es für sie hier eine bessere Chance gebe, den Markt zu outperformen.
"Hohe Wachstumsraten und hohe Margen" gefragt
Doch womit ist nun 2022 zu rechnen? Hier rät Goldman Sachs Anlegern dazu sich auf Aktien zu konzentrieren, die über "hohe Wachstumsraten und hohe Margen" verfügen würden. Angesichts des sich verlangsamenden Wirtschaftswachstums gäbe es für Unternehmen nur begrenzte Möglichkeiten ihre Verkäufe anzukurbeln, es sei deshalb unabdingbar die Titel zu finden, die gut auf die hohe Inflation und steigende Zinsen reagieren könnten. Vermeiden sollten Anleger hingegen Unternehmen, die die Lohninflation deutlich zu spüren bekommen würden.
Dabei nannte das Finanzhaus auch konkrete Beispiele: So seien Marvell Technology, NVIDIA, Aspen Technology, United Therpeutics, MasterCard und MP Materials Unternehmen mit guten Aussichten. Zu den Firmen mit geringen Lohnkosten gehören darüber hinaus PayPal, Apple, AmerisourceBergen, CarMax, Under Armour, Netflix sowie Dish Network.
Für den S&P 500 sagt Kostin bis zum Jahresende 2022 einen Anstieg auf 5.100 Punkte voraus.
Redaktion finanzen.net
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