EURO STOXX 50: Adyen, Prosus, Vonovia rein - Fresenius wohl raus
Anleger müssen sich im September auf zahlreiche neue Gesichter im Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 einstellen.
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Neben dem Bezahldienstleister Adyen und der Technologie-Holding Prosus hat auch der Immobilienkonzern Vonovia nach Ansicht von Analysten gute Chancen auf einen Aufstieg in die erste europäische Börsenliga. Darin sind sich die Index-Experten der Commerzbank und Analyst Pankaj Gupta von der Bank JPMorgan einig.
Die Commerzbank-Analysten Achim Matzke und Petra von Kerssenbrock räumen zudem dem Spirituosenhersteller Pernod Ricard gute Chancen ein, während Gupta die Franzosen ebenso als Grenzfall sieht wie den finnischen Aufzughersteller Kone.
Sollte Kone in den EURO STOXX 50 aufgenommen werden, drohe im Gegenzug dem Autobauer BMW oder dem Telekomkonzern Orange der Abstieg, schreiben die Commerzbank-Experten in einer am Freitag vorliegenden Studie. Für Prosus, Adyen, Vonovia und Pernod Ricard müssen demzufolge voraussichtlich Fresenius, Telefonica, BBVA und die Société Générale den Leitindex der Eurozone verlassen.
Gerade Banken und Autobauer haben in den vergangenen Monaten stark unter der Corona-Krise gelitten. Der Autoabsatz brach ein, und Banken bereiteten sich teils mit milliardenschweren Rückstellungen auf Kreditausfälle bei ihren Kunden vor. Die BBVA und die Societe Generale sind denn auch im bisherigen Jahresverlauf mit Kursverlusten von rund 48 Prozent beziehungsweise knapp 55 Prozent die Schlusslichter im EURO STOXX.
Für den erst 2006 gegründeten Zahlungsabwickler Adyen lief es zuletzt hingegen glänzend. Die Corona-Panik im Februar und März drückte nur kurz auf den Kurs. Schnell galt Adyen als ein Krisengewinner, da immer mehr Menschen von daheim aus einkaufen und selbst beim Gang ins Geschäft aus Angst vor dem Coronavirus auf Bargeld verzichten. Der Adyen-Kurs hat sich denn auch seit dem Crashtief im März mehr als verdoppelt. An der Börse ist der Konzern mittlerweile mehr als 43 Milliarden Euro wert.
Die erst im September 2019 an die Börse gebrachte Tech-Holding Prosus bringt es mittlerweile auf eine Marktkapitalisierung von rund 141 Milliarden Euro. Das an der Euronext in Amsterdam notierte Unternehmen gehört zu etwas mehr als 70 Prozent dem südafrikanischen Naspers-Konzern, der in Prosus seine internationalen IT-Beteiligungen eingebracht hat, unter anderen die am chinesischen Internet-Giganten Tencent.
Die Basis der EURO STOXX-50-Überprüfung sind die Schlusskurse per Ende August. Die Deutsche-Börse-Tochter Stoxx Ltd. wird die Veränderungen am Dienstagabend, 1. September, bekanntgegeben. Umgesetzt werden die Änderungen zum 21. September. Wichtig sind sie vor allem für Fonds, die Indizes nachbilden. Dort muss dann entsprechend umgestellt werden, was Einfluss auf die Aktienkurse haben kann.
/mis/stw/stk/he
FRANKFURT (dpa-AFX)
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