NVIDIA-Aktie: Hopper heißt der neue Wachstumsturbo
Keine neuen Aktienrückkäufe, sondern Investitionen in Wachstum wie etwa mit schnelleren Serverchips sollen den Tech-Riesen NVIDIA nach vorn treiben. Ein kluger Plan.
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von Stephan Bauer, Euro am Sonntag
Anfang Februar hatte NVIDIA die Übernahme von ARM wegen des Widerstands der Kartellbehörden aufgegeben. Rund 40 Milliarden Dollar hätte NVIDIA-Chef Jensen Huang für den Chipdesigner ausgeben müssen. Auch deshalb blickte die Wall Street mit großer Spannung auf den Kapitalmarkttag des börsenschwersten Chipkonzerns der USA: Würde NVIDIA jetzt mehr in den Ausbau der Aktienrückkaufprogramme investieren? Die Antwort von Finanzchefin Colette Kress: Es bleibt bei fünf Milliarden Dollar Budget für Rückkäufe. Im laufenden Quartal wurden bereits zwei Milliarden vom US-Chipriesen investiert.
Die Aktie kippte danach fast drei Prozent ins Minus. Die Botschaft des Managements um Chef Huang war eine andere: NVIDIA will in Wachstum investieren, etwa bei Serverchips. Für die Kalifornier, die mit ihren leistungsfähigen Grafikprozessoren ganze Bataillone von Gamern ausgerüstet haben, entwickelt sich der Markt der Rechenzentren zu einem zentralen Wachstumstreiber. Verkauften die Amerikaner vor fünf Jahren noch Serverchips für rund eine Milliarde Dollar, so waren es im vergangenen Jahr bereits 10,6 Milliarden Dollar Volumen.
Bereits im vierten Quartal des Ende Januar abgelaufenen Geschäftsjahrs hatte der Bereich Data Center mit 3,3 Milliarden Dollar Umsatz die größte Sparte Gaming (3,4) fast eingeholt. Es dürfte nicht mehr lange dauern bis zur Wachablösung beim Chiptitanen. Zuletzt wuchs die Serversparte mit 70 Prozent, der Spielebereich legte in etwa halb so schnell zu. Für Nachschub ist zudem gesorgt. Der NVIDIA-Chef präsentierte vor Investoren die neue Serverchip-Generation Hopper. Laut Huang haben bereits alle großen Betreiber von Rechenzentren Bestellungen aufgegeben, neben Cloud-Primus AWS auch Google Cloud und die Microsoft-Tochter Azure.
Ultraschnelle Genomanalysen
Hopper soll die Stärken der NVIDIA-Chips bei künstlicher Intelligenz und Spracherkennung ausbauen. Das Prinzip: Hopper kommuniziert schneller mit Nachbarchips innerhalb der Server und vermeidet Datenstaus. Die Halbleiter, die im laufenden Jahr auf den Markt kommen, sollen auch Genomanalysen ultraschnell erledigen. Der Auftragsfertiger TSMC wird die Produktion übernehmen. Mit seiner ersten CPU für High-End-Server will NVIDIA zudem das Stammgeschäft mit Zentralprozessoren des Rivalen Intel angraben. Der Grace-Chip ist die erste Server-CPU NVIDIAs und jetzt auf dem Markt. Auch bei Autochips sieht Huang große Chancen, NVIDIA hat Orders über elf Milliarden Dollar.
Der Konzern verbuchte im laufenden Quartal Sonderausgaben von 1,4 Milliarden Dollar wegen des geplatzten ARM-Deals. Analysten rechnen für das laufende Geschäftsjahr im Schnitt dennoch mit einem Plus beim Gewinn von rund 17 Prozent.
Basis: Die Aktie hat nach dem Ukraine-Schock wieder stark aufgeholt. Basisinvestment im Tech-Bereich, an schwachen Tagen kaufen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
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terin der Finanzen Verlag GmbH, Herr Bernd
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