Rubel und Portfolioeffekte lassen METRO-Umsatz sinken
Der russische Rubel sowie Portfolioeffekte haben den Umsatz des Handelskonzerns METRO im ersten Quartal 2015/16 (per Ende Dezember) belastet.
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Die Erlöse sanken um 1,5 Prozent auf 17,1 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Dabei konnten gute Geschäfte bei der Elektronik-Tochter Media-Saturn sinkende Umsätze bei Cash & Carry sowie Real nicht ausgleichen.
Bereinigt um Wechselkurseffekte sanken die Konzernerlöse leicht um 0,1 Prozent. Die Zahlen lagen im Rahmen der Analystenprognosen. Allerdings entwickelte sich das flächenbereinigte Wachstum mit 0,1 Prozent schwächer als von Analysten erwartet. Diese hatten im Schnitt mit einem Plus von 0,8 Prozent gerechnet. In Deutschland liefen die Geschäfte mit Ausnahme von Real gut: Insgesamt erzielte METRO im Heimatmarkt ein flächenbereinigtes Wachstum von 2,1 Prozent.
Das Unternehmen hatte im Quartal 3 Standorte von Media-Saturn geschlossen, davon zwei in Russland. Zudem wurde der Verkauf des vietnamesischen Großhandelsgeschäft mit 19 Standorten wirksam. Im Gegenzug wurden 11 Standorte eröffnet, davon fünf bei Cash & Carry und sechs bei Media-Saturn. Der Vietnam-Verkauf wird sich mit rund 400 Millionen Euro positiv auf das EBIT auswirken, so dass das berichtete Ergebnis im ersten Quartal "spürbar" steigen werde, so METRO. Die Gesamtjahresprognose wurde bekräftigt: Umsatz und EBIT vor Sonderfaktoren sollen wechselkursbereinigt leicht zulegen. Vorstandsvorsitzender Olaf Koch zeigte sich trotz des "schwierigen Umfeldes" zuversichtlich über die zukünftige Entwicklung.
Bei der größten Vertriebslinie, dem Großhandelsgeschäft, sanken die Erlöse um 2,4 Prozent auf 8 Milliarden Euro. Im Vorjahr waren jedoch noch die Umsätze der Geschäfte in Dänemark und Griechenland enthalten, von denen sich METRO mittlerweile getrennt hat. Auch wurde Cash & Carry Vietnam nur bis Ende November konsolidiert. Flächenbereinigt legte die Vertriebslinie um 0,2 Prozent zu und verzeichnete damit das zehnte Quartal in Folge ein leichtes Wachstum.
In Deutschland habe der Umsatz von Cash & Carry dank eines guten Weihnachtsgeschäfts erfreulich zulegen können, hieß es. Russland bleibt hingegen ein Problem. Profitierte METRO im Vorjahresquartal noch von Vorzieheffekten im Zuge der Rubelkrise, waren die Umsätze in dem Land in diesem Quartal rückläufig. Cash & Carry habe sich jedoch in dem schwierigen Umfeld "behauptet", hieß es.
Die Elektronikketten Media Markt und Saturn steigerten die Umsätze um 0,2 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro und wuchsen damit nicht mehr so stark wie in den Quartalen davor, auch bedingt durch negative Währungseffekte. Wechselkursbereinigt stiegen die Erlöse um 1,1 Prozent, flächenbereinigt lag das Plus bei 0,4 Prozent. Auch hier belastete das Russland-Geschäft. Ebenso wie die Großhandelssparte hatte Media-Saturn in Russland im Vorjahr von Hamsterkäufen profitiert, was nun wegfiel. Jedoch konnten gute Geschäfte in anderen Ländern wie etwa der Türkei oder die robuste Entwicklung in Deutschland dies mehr als ausgleichen.
Sorgenkind bleibt weiterhin Real. Die Umsätze sanken bedingt durch Schließungen um 3,8 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Aber auch flächenbereinigt nahmen die Erlöse um 1,6 Prozent ab. Einer stabilen Entwicklung bei Lebensmitteln stand ein Rückgang bei Nichtlebensmitteln gegenüber.
Die Misere von Real zieht sich bereits über Jahre hin. 14 verlustträchtige Märkte waren im vergangenen Geschäftsjahr geschlossen worden. Die großen Hypermärkte, die vor allem auf der grünen Wiese stehen, leiden weiter unter der Konkurrenz durch Discounter und den klassischen Supermärkten. Zusätzlich liegt METRO mit der Gewerkschaft Verdi im Clinch, da der Konzern aus der Tarifbindung ausgestiegen ist, um Kosten zu sparen.
Die Neuausrichtung befinde sich insgesamt auf dem richtigen Weg, erklärte Koch. METRO sei bereit, weitere Modernisierungsschritte einzuleiten, "wenn die Rahmenbedingungen dafür stimmen". Koch hatte auf der Bilanzpressekonferenz Mitte Dezember angekündigt, das Konzept, das METRO bereits schon einmal angepasst hatte, noch einmal "nachzujustieren".
DJG/nas/cbr
Von Natali Schwab
FRANKFURT (Dow Jones)
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