Daimler Truck-Aktie im Minus: Daimler Truck stellt E-LKW "eActros LongHaul" für den Fernverkehr vor - Keine Anzeichen für Nachfrageabkühlung
Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck will den Elektroantrieb künftig auch stärker im Schwerlastfernverkehr auf die Straße bringen.
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Dazu stellten die Schwaben auf einer Vorabendveranstaltung der Nutzfahrzeugmesse IAA Transportation in Hannover am Sonntag einen ersten entsprechenden Batterie-Lkw für den Fernverkehr vor. Das Fahrzeug mit dem Namen "eActros LongHaul" soll 2024 serienreif sein und eine Reichweite von rund 500 Kilometern mit einer Batterieladung liefern.
Der Fernverkehr biete die größten Möglichkeiten, Abgasemissionen zu reduzieren, sagte Mercedes-Lkw-Spartenchefin Karin Radström. Etwa die Reichweite sei aber auch eine große Herausforderung. Daran habe der Hersteller in den vergangenen Jahren gearbeitet. Die Kunden in Europa könnten einen Großteil ihrer Fahrten mit der Reichweite von 500 Kilometern bewältigen.
"Beim Verkaufspreis sind wir noch nicht auf Augenhöhe mit einem Dieselantrieb", räumte Radström ein. Allerdings seien die laufenden Kosten der Spediteure für den Energieverbrauch dafür niedriger. "Wir bauen unser Portfolio batterieelektrischer Lkw kontinuierlich aus", sagte die Managerin.
Daimler Truck-Chef Martin Daum verwies darauf, dass der Konzern dieses Jahr bereits acht rein batterieelektrische Serienfahrzeuge anzubieten habe. Das Angebot von Elektromodellen alleine reiche aber nicht aus. "Unsere Kunden benötigen zudem die passende Infrastruktur", sagte er. "Für einen zügigen Aufbau ist es essentiell, dass die gesamte Branche und die Politik an einem Strang ziehen." Die Automobilbranche fordert über ihren Lobbyverband VDA seit längerem sowohl im Pkw- als auch im Lkw-Bereich mehr Unterstützung durch die Politik beim Ausbau der Ladestationen und -netze.
Beim neuen Fernverkehrsschwerlaster eActros LongHaul sollen sich die Batteriezellen mit etwa einem Megawatt Leistung "in deutlich unter 30 Minuten von 20 auf 80 Prozent aufladen" lassen. Drei Batteriepakete liefern laut dem Dax (DAX 40)-Konzern eine installierte Gesamtkapazität von mehr als 600 Kilowattstunden. Ausgelegt sei der schwere E-Lkw für eine Laufleistung von 1,2 Millionen Kilometer in zehn Betriebsjahren.
Gefertigt werden soll das Fahrzeug komplett auf der bereits bestehenden Montagelinie im Werk im rheinland-pfälzischen Wörth. Dazu zählten auch der Einbau aller elektrischen Komponenten sowie die Inbetriebnahme des Fahrzeugs am Ende des Bands. Dies ermögliche hohe Produktionskapazitäten und eine parallele Fertigung von sowohl konventionellen als auch vollelektrischen Lkw auf demselben Band.
Gegenüber dem Rivalen Volvo (Volvo AB (B)) hat das Unternehmen beim Start mit dem Schwerlast-E-Lkw voraussichtlich im Jahr 2024 aber einen Rückstand aufzuholen. Die Schweden verkündeten in der vergangenen Woche, noch dieses Jahr mit der Produktion der Elektroversionen seiner wichtigen Schwerlast-Lkw zu beginnen.
Beim Thema Wasserstoff-Brennstoffzelle arbeitet Daimler Truck mit Volvo in einem Gemeinschaftsunternehmen zusammen. Für Daimler-Truck-Chef Daum ist die Antriebsart neben dem batterieelektrischen Antrieb ebenfalls wichtig - nur mit einer "dualen Strategie" komme die Nutzfahrzeugbranche ans Ziel, sagte er.
Auch im Bereich von Bussen will Daimler Truck einen Zahn zulegen. Das Unternehmen sei zuversichtlich, 2030 in Europa nur noch emissionsfreie Busse zu verkaufen, sagte Spartenchef Till Oberwörder.
Daimler-Truck-Chef - Keine Anzeichen für Nachfrageabkühlung
Daimler-Truck-Chef Martin Daum sieht derzeit keine Anzeichen für eine Abkühlung im Lkw-Markt.
Die Nachfrage sei ungebrochen, sagte er am Montag in Hannover am Rande der Nutzfahrzeugmesse IAA Transportation der Nachrichtenagentur Reuters. "In dem Moment, in dem wir Orderbücher aufmachen, füllt es sich sofort." Die Auslieferungen hätten im vergangenen und im laufenden Jahr um eine fünfstellige Zahl höher ausfallen können, wäre die Versorgungslage besser gewesen. Das komme der Branche jetzt aber zugute: Die Versorgungsengpässe hätten einen Rekordabsatz in den Jahren 2021 und 2022 verhindert. "Nach einem Rekordabsatz kommt der Absturz nach unten." Zwar könne die Lage umschlagen, wenn es zu einem Dominoeffekt komme. "Aber diesmal werden wir als Branche nicht der Vorreiter sein", sagte Daum.
Zugleich gelinge es, die steigenden Kosten über höhere Preise an die Kunden weiterzugeben, sagte Daum. Die Gewinnmarge habe sich nach einem Rückgang im Winterhalbjahr wieder erholt und liege inzwischen wieder im Rahmen der Zielmarke zwischen sieben und neun Prozent.
Daimler Truck stellte auf der Nutzfahrzeugmesse seinen ersten schweren elektrischen Lastwagen vor. Bis 2030 könne der Anteil von Elektro- und Brennstoffzellenlasten auf bis zu 60 Prozent des gesamten Absatzes steigen, sagte Daum. Eine genauere Prognose sei schwierig, das hänge von den Energiepreisen ab. Der Lastwagen mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern verfügt über Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP).
Derzeit kämen fast alle weitweit benötigten Batterien aus Fernost, sagte Daum. Er machte sich in dem Zusammenhang für eine Batteriefertigung in Nordamerika und Europa stark. Noch sei es zu früh, über Standorte zu spekulieren; entscheidend dafür sei die Verfügbarkeit und der Preis von Strom. "Da sehe ich Deutschland mit einem klaren Wettbewerbsnachteil, wenn ich mir die Energiepreise ansehe." Derzeit würden unterschiedliche ShoulModelle geprüft, um eine gute Lösung für die Produktion der Daimler-Batterien zu finden. "Ich schließe in der Beziehung grundsätzlich nichts aus", sagte Daum. "Es wird auf jeden Fall eine kreative Idee werden." Eine Entscheidung könne binnen zwei Jahren getroffen werden.
Daimler Truck-Aktien verlieren im XETRA-Handel zeitweise 1,72 Prozent auf 24,33 Euro.
/rwi/men
HANNOVER (dpa-AFX) / (Reuters)
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27.11.2024 | Daimler Truck Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
26.11.2024 | Daimler Truck Outperform | RBC Capital Markets |
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