Dialog Semiconductor: Neue Chancen mit Apple

von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag

Doch nach dem robusten ersten Quartal zeigte sich Vorstandschef Jalal Bagherli gegenüber €uro am Sonntag zuversichtlich, voraussichtlich schrumpfendes Geschäft mit dem Großkunden noch rechtzeitig kompensieren zu können. Der Techriese aus Kalifornien, der für gut zwei Drittel des Umsatzes von Dialog Semiconductor von 1,2 Milliarden Dollar steht, soll zwar angeblich eigene Chips als Alternative zu den Bausteinen der Schwaben entwickeln. "Wir wurden jetzt aber mit weiteren Designs für Chips beauftragt, die 2019 ausgeliefert werden", erläutert Bagherli. "In welchem Umfang Apple dabei auch eigene Chips einsetzen wird, ist uns nicht bekannt. Für die aktuellen iPhones liefern wir einen großen, zentralen Chip und einen kleineren für die Energiesteuerung der Kamera." Auch hier sieht Bagherli Potenzial: "Für 2020 erwarten wir neben dem zentralen Chip drei bis fünf kleinere Bauteile. Schon in den im Herbst erwarteten iPhones ist ein zweiter, kleiner Chip möglich."

Dialog hat weitere Alternativen

Auch außerhalb der für Dialog besonders wichtigen Strommanagement-Chips könnte der Zulieferer sein Geschäft mit Apple noch ausbauen: "Etwa mit Chips für Schnellladetechnik in iPhones und bei Halbleitern im Audiobereich", meint Bagherli. Dialogs US-Tochter Silego, die Apple bereits bei Computern beliefere, werde mittelfristig auch Produkte für iPhones und iPads anbieten. Die programmierbaren Chips sparen Platz auf Platinen.

Die Strommanagement-Bauteile, die für Apple entwickelt werden, können jedoch nicht gleichzeitig an andere geliefert werden. "Bei den großen Chips würde ein neues Design bis zu neun Monate dauern, bei den kleinen drei bis sechs Monate", sagt Bagherli. Außerhalb seines größten Bereichs "Mobile" kommt Dialog auf 400 Millionen Dollar Umsatz. Das Segment hat seit vier Jahren jährlich um 19 Prozent zugelegt. Bagherli: "Wir erwarten, dass es so bleibt."



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