VW-Aktie unentschlossen: Volkswagen steigert 2018 Umsatz und Gewinn
Der Volkswagen-Konzern hat vergangenes Jahr trotz der schwierigen Branchensituation sowohl den Umsatz als auch den Gewinn leicht gesteigert.
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Das weiter florierende Geschäft beim Sportwagenhersteller Porsche und bei Nutzfahrzeugen dürfte die Einbußen bei Audi mehr als ausgeglichen haben. An der guten Entwicklung des Vorjahres will VW auch die Aktionäre über eine höhere Dividende beteiligen.
"Wir haben uns 2018 ordentlich geschlagen, gerade vor dem Hintergrund der WLTP-Umstellung, die zu erheblichen Verwerfungen in unserer Absatzentwicklung geführt hat", wird Volkswagen-CEO Herbert Diess in der Mitteilung zitiert.
Den Umsatz steigerte die Volkswagen AG leicht um knapp 3 Prozent auf 235,8 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen, bei dem Kosten für den Abgasskandal außen vor bleiben, kletterte marginal auf 17,1 (Vorjahr 17,0) Milliarden Euro. Die operative Marge lag mit 7,3 (Vorjahr: 7,4) Prozent am oberen Ende des angestrebten Korridors. Die Dividende für Vorzugsaktien soll auf 4,86 Euro von 3,96 Euro steigen.
Angesichts einer Vielzahl von Unwägbarkeiten, wie drohende Einfuhrzölle in den USA, und hohen Aufwendungen für Zukunftsthemen gab der DAX-Konzern einen vorsichtigen Ausblick auf das laufende Jahr. Die Auslieferungen sollen leicht über dem Absatzrekord des Vorjahres liegen. Der Umsatz soll um bis zu 5 Prozent steigen, die Rendite wird weiter zwischen 6,5 bis 7,5 Prozent gesehen. "Der Gegenwind in wichtigen Märkten dürfte 2019 nochmals stärker werden", warnt CEO Diess.
Anlegerreaktion zunächst positiv
Die VW-Papiere haben am Freitagnachmittag nach Vorlage der Zahlen für 2018 eine eindeutige Richtung vermissen lassen. Am Freitagnachmittag stiegen sie in einer ersten Reaktion 1,57 Prozent auf 148,88 Euro. In der Spitze ging es bis auf 149,44 Euro hoch. Zwischenzeitlich rutschen sie ins Minus und notieren aktuell 0,18 Prozent leichter bei 146,32 Euro. Den Freitagshandel verlassen die Aktien 0,10 Prozent höher bei 146,72 Euro.
Der Autobauer hatte eine bereinigte operative Gewinnmarge (Ebit-Marge) von 7,3 Prozent ausgewiesen. Am Markt prognostiziert waren 7,1 Prozent. Die Marge sei das Wichtigste, sagte ein Händler in einer ersten Reaktion.
Die Papiere waren 2015 nach Bekanntwerden des Dieselskandals bis auf unter 90 Euro abgestürzt und hatten sich dann bis Anfang des vergangenen Jahres mühsam nach oben gearbeitet mit in der Spitze etwas mehr als 190 Euro. Dabei half, dass es im Tagesgeschäft für den Konzern nach wie vor ordentlich läuft und nach Ansicht von Analysten weiter große Einsparmöglichkeiten bestehen.
Seit dem Sommer 2018 pendelt der Kurs in einer Seitwärtsspanne zwischen 131 und 160 Euro, während der europäische Autosektor in dieser Zeit deutlich nachgab. Die Branche steht wegen der Diskussion um die Zukunft des Diesels und der drohenden US-Zöllen unter Druck.
Analystenstimmen
Die Analysten von Mainfirst bezeichneten das nun veröffentlichte Zahlenwerk von Volkswagen als insgesamt gut. Positiv sei die Marge. Zwar bemängelten sie die Nettoliquididät, sahen es aber wiederum als positiv an, dass die Wolfsburger den Netto-Barmittelfluss 2019 erheblich über dem Vorjahreswert erwarteten. Der Ausblick für die Marge in der Spanne von 6,5 bis 7,5 Prozent entspreche den Erwartungen. Die Experten stufen die VW-Aktien mit "Outperform und einem Kursziel von 220 Euro ein.
Lobende Worte kamen auch von der NordLB. Der Volkswagen-Konzern stehe trotz des Dieses-Skandals finanziell recht solide da, schrieb Analyst Frank Schwope nach der Zahlenbekanntgabe. Er geht davon aus, dass der Autobauer in den nächsten Jahren operative Ergebnisse in Höhe von mehr als 15 Milliarden Euro jährlich erzielen werde, was genug Spielraum für wichtige Zukunftsinvestitionen lasse. Wenngleich die Handelskonflikte auch im laufenden Jahr noch zunehmen könnten, rechnet er für den chinesischen Automobilmarkt nicht mit einem zweiten Jahr mit rückläufigen Absatzzahlen. Er rät weiter zum Kauf der Vorzüge, liegt mit seinem Kursziel von 170 Euro aber deutlich unter dem von Mainfirst.
FRANKFURT (Dow Jones / dpa)
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