Experte: Weitere Schwergewichte könnten Apples und Teslas Aktiensplit-Beispiel folgen
Nach den Ankündigungen von Apple und Tesla einen Aktiensplit durchzuführen, könnten nach Meinung eines Experten weitere Unternehmen versuchen, ihren Aktienkurs zu senken, um auch für Privatinvestoren preislich attraktiver zu werden.
Werte in diesem Artikel
• Apple und Tesla kündigen Aktiensplit an
• Weitere Unternehmen könnten folgen
• Attraktivität für größeres Publikum
Am 30. Juli kündigte Apple einen Aktiensplit im Verhältnis 4 zu 1 an. Dieser wird am 31. August, also Montag kommender Woche wirksam. Knapp zwei Wochen später kündigte US-Elektroautobauer Tesla einen 5-zu-1-Aktiensplit an, der ebenfalls bis zum 31. August abgeschlossen werden soll. Die Aktien der beiden Unternehmen konnten seither weiter kräftig zulegen.
Früher nutzten Unternehmen an der Wall Street Aktiensplits häufig, um ihre Aktienkurse zu senken und ihre Anteilsscheine somit optisch günstiger und preislich attraktiver zu machen - heute sind Aktiensplits zu einer Seltenheit geworden: Obwohl der durchschnittliche Aktienkurs unter börsennotierten Unternehmen im Jahr 2020 laut Daten von S&P Dow Jones Indices 149,32 US-Dollar beträgt, verglichen mit einem durchschnittlichen Aktienkurs von 51,08 US-Dollar im Jahr 1997, sind Apple und Tesla in diesem Jahr die einzigen Unternehmen mit Aktiensplits, während es 1997 noch 102 Aktiensplits gab.
Experte erwartet weitere Aktiensplits
Nach Bekanntgabe der Aktiensplits von Apple und Tesla gab es eine wachsende Begeisterung, dass weitere Unternehmen mit derzeit höheren Aktienkursen den beiden Konzernen folgen und ebenfalls Aktiensplits durchführen werden.
"Alle reden darüber", verlautete Howard Silverblatt, Senior Index Analyst bei S&P Dow Jones Indices, kürzlich in einem Interview mit MarketWatch. "Ich erhalte Anfragen von Unternehmen, die nach Rohdaten suchen." Silverblatt fragt sich: "Gibt es einen Grund, warum ich [meine Anteile] aufteilen sollte?".
Silverblatt sei der Meinung, dass Unternehmensvorstände tatsächlich irgendwann dem Beispiel von Tesla und Apple folgen und einen Aktiensplit durchführen könnten, um ein breiteres Publikum anzusprechen, auch wenn dies für Unternehmen fast eine rein kosmetische Behandlung, die zudem teuer werden könnte, sei. "Wird es andere geben, die sich trennen? Ich muss ja sagen. Diese [Unternehmen] können nicht die einzigen sein", erklärte Silverblatt und bezog sich dabei auf Apple und Tesla.
Eine Reihe möglicher Kandidaten
Silverblatt sagte, dass es eine Reihe von hochpreisigen Unternehmen gebe, die daran interessiert sein könnten ihren Aktienkurs durch einen Split zu senken. Laut seinen Daten gab es kürzlich 14 Unternehmen mit Aktien ab 500 US-Dollar, während es Ende 2019 noch zehn waren. Neun Unternehmen handeln mit oder über 750 US-Dollar pro Aktie, gegenüber sechs zum Vorjahresende, und sieben Unternehmen mit einem Aktienkurs von 1.000 US-Dollar oder mehr, was zwei mehr als Ende letzten Jahres sind, und zwei Titel mit einem Preis von 2.000 US-Dollar pro Aktie oder höher, von denen es Ende 2019 noch keine gab.
Laut Jim Cramer dürften günstigere Aktienkurse vor allem für junge Leute interessant sein. "Dieser neue Jahrgang von Investoren, der Aktien mit niedrigem Dollarbetrag liebt, wird anfangen, diese Best-of-Breed-Namen zu kaufen und zu halten, anstatt die verdammten Penny-Aktien", gibt MarketWatch Cramer wieder. Er erklärte, er favorisiere Aktiensplits für Amazon, Alphabet, Chipotle Mexican Grill, Netflix, NVIDIA, Adobe, Costco Wholesale, Home Depot, Facebook und Microsoft.
Bleibt abzuwarten, ob sich tatsächlich weitere Unternehmen dazu entschließen, dem Beispiel von Apple und Tesla zu folgen.
Redaktion finanzen.net
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