Hier stimmt was nicht!

Cisco, Ströer und Qiagen: Ausnahmen ohne Regel

26.11.13 15:00 Uhr

Die Aktienkurse sind gestiegen. Die Gewinne der Firmen hinken hinterher. Um Aktien weiterhin interessant erscheinen zu lassen, haben sich Firmenbosse und Analysten auf einen eigenen Code geeinigt.

Werte in diesem Artikel
Aktien

56,15 EUR 0,37 EUR 0,66%

41,35 EUR -0,13 EUR -0,31%

49,08 EUR 1,12 EUR 2,34%

Indizes

1.667,1 PKT 9,8 PKT 0,59%

44.722,1 PKT -138,3 PKT -0,31%

495,1 PKT 2,7 PKT 0,55%

10.215,1 PKT 81,0 PKT 0,80%

20.744,5 PKT -178,4 PKT -0,85%

7.562,6 PKT 57,7 PKT 0,77%

5.998,7 PKT -22,9 PKT -0,38%

13.449,9 PKT 58,9 PKT 0,44%

3.396,8 PKT 6,2 PKT 0,18%

3.653,3 PKT 14,2 PKT 0,39%

von Jörg Lang, Euro am Sonntag

Es werden zwei Sorten von Ergebnissen gemeldet: die normalen, die nach geltendem Buchhaltungsrecht erwirtschaftet wurden, und adjustierte Zahlen, bei denen sogenannte nichtwiederkehrende Kosten einfach eliminiert werden. In der Kommunikation mit Investoren werden die Buchhaltungszahlen eher klein gehalten und die „wirklich“ operativen Größen hervorgehoben. Diese Praxis war schon einmal zur Jahrtausendwende sehr prominent, als in der Dotcom-Blase unprofitable Firmen ihre Zahlen und Firmenkäufe schöngerechnet hatten. Am Ende zahlten gutgläubige Anleger die Zeche. Die beliebtesten Positionen, die zum Buchhaltungsergebnis hinzuaddiert werden, sind Abfindungen, Restrukturierungskosten, Akquisitionskosten und vor allem die Kosten für Aktienoptionen. Und es geht um große Beträge, wie der US-Dienst „Anaylst’s Accounting Observer“ ermittelt hat. Allein bei Technologiefirmen des S & P-500-Index betrugen die Berichtigungen im Jahr 2012 mehr als 40 Milliarden US-Dollar. Das erhöhte die Ergebnisse im Vergleich zum Bilanzstandard um 36 Prozent. 2013 setzt sich dieser Trend fort.

Ein aktuelles Beispiel ist Netzwerkriese Cisco Systems. Im gerade abgelaufenen ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres 2013/2014 wurde, wie Vorstandschef John Chambers verkündete, eine rekordverdächtige Profitabilität erreicht. Allerdings nicht nach den Buchhaltungsvorschriften US-GAAP. Während die adjustierten Ergebnisse um zehn Prozent zulegten, stand unterm Strich in der wirklichen Bilanz ein Gewinnrückgang. Der Unterschied beträgt in absoluten Zahlen immerhin 900 Millionen Dollar.

Auch bei uns gewinnt diese Art der Berichterstattung Anhänger. Gerade hat der Werbevermarkter Ströer Media sein Quartalsergebnis vorgelegt. Sowohl im Quartal als auch nach neun Monaten wurden rote Zahlen geschrieben. Dass das Unternehmen aber auf einem guten Weg sei, soll ein bereinigtes Nettoergebnis belegen, das in beiden Abschnitten positiv ist. Während bei Ströer dieser positive Effekt nicht stark kommuniziert wird, geht der im TecDAX gelistete Diagnostikanbieter Qiagen schon aggressiver vor. In der Pressemeldung zu den Ergebnissen nach neun Monaten verzichtet das Unternehmen komplett auf die wirklichen Bilanzzahlen und berichtet von einem bereinigten Nettoergebnis von 187,3 Millionen US-Dollar. Wer dann den Originalbericht liest, findet unterm Strich lediglich 8,9 Millionen Dollar. Den Löwenanteil der Bereinigungen würden solide Kaufleute so wohl nicht machen. Aktienoptionen sind Gehaltskosten. Und wer wie Qiagen laufend Firmen kaufen muss, sollte die Kosten, die dabei entstehen, nicht als außergewöhnlich bezeichnen. Alles, was heimlich im Wertberichtigungstopf landet, wurde zuvor zu viel ausgegeben.

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22.09.2023Cisco OverweightJP Morgan Chase & Co.
18.05.2023Cisco NeutralJP Morgan Chase & Co.
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16.09.2021Cisco BuyGoldman Sachs Group Inc.
16.09.2021Cisco OverweightJP Morgan Chase & Co.
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16.09.2021Cisco BuyGoldman Sachs Group Inc.
16.09.2021Cisco OverweightJP Morgan Chase & Co.
16.09.2021Cisco OutperformCredit Suisse Group
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18.05.2023Cisco NeutralJP Morgan Chase & Co.
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10.02.2021Cisco NeutralGoldman Sachs Group Inc.
13.11.2020Cisco NeutralGoldman Sachs Group Inc.
13.08.2020Cisco NeutralGoldman Sachs Group Inc.
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16.05.2013Cisco Systems verkaufenJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
06.03.2013Cisco Systems verkaufenJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
18.08.2011Cisco Systems verkaufenRaiffeisen Centrobank AG
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