Alle Jahre wieder
Auf den saisonalen Verlauf der Aktienmärkte hatten wir an der einen oder anderen Stelle bereits aufmerksam gemacht. Nach einem meist starken Dezember folgt ein durchwachsener Januar und Februar. Erst ab Mitte März rafft sich der DAX in der Regel wieder auf um im April einen Gipfelsturm zu vollziehen.
Im Mai fällt dieser wieder in sich zusammen, worauf ein mittelmäßiger Juni folgt. Im Juli zeigt sich der Index dann noch einmal fester, bevor die Monate August und der September mit hoher Konstanz mit negativen Vorzeichen glänzen. Ab Oktober hellt sich das Bild dann wieder auf, worauf meist ein fester November und ein noch festerer Dezember folgt. Soweit der übliche Zyklus im DAX.
Diverse Ausnahmen nicht unberücksichtigt lassen!
Natürlich lässt sich diese saisonale Kurve durch diverse Vorfilter noch einmal etwas detaillierter zerlegen. Beispielsweise erweisen sich Vorwahljahre in der Regel besser als Nachwahljahre. Schließlich werden in Vorwahljahren oftmals noch Geschenke verteilt, in Nachwahljahren werden hingegen eher die unliebsamen Entscheidungen getroffen (schließlich soll man sich bis zur nächsten Wahl daran nicht mehr so gut erinnern). Es gibt aber auch noch weitere Filtermöglichkeiten, um aus der durchaus interessanten Saisonalität noch etwas mehr Mehrwert herauszukitzeln.
Vom Januar auf das ganze Jahr?
Zum Jahreswechsel wird auch gerne der "Januar-Indikator" erwähnt. Demnach soll die Entwicklung der ersten Januarwoche einen Rückschluss auf das Endergebnis des Januars ergeben. Und aus diesen Erkenntnissen werden dann Rückschlüsse auf das Gesamtjahr gewonnen. Was sich durchaus abenteuerlich anhört, sich aber ebenfalls mit Daten belegen lässt. Immerhin stimmt das Ergebnis der ersten Januarwoche (positiv oder negativ) mit einer sehr hohen Trefferquote mit dem Abschluss des ganzen Monats überein. Natürlich lässt sich auch diese Regel nicht zu 100 Prozent erfolgreich anwenden. Sofern die Vergangenheit aber eine hohe Trefferquote aufweist und sich die Bewegung durchaus sinnvoll begründen lässt, könnte diese Auswertung auch in der Zukunft weiterhin erfolgreich sein. In diesem Jahr scheinen daher die Zeichen für eine weitere Börsenrally und für ein positives Börsenjahr nicht so schlecht zu stehen.
Stephan Feuerstein
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.