Commerzbank mit weniger Gewinn erwartet
Konzernumbau und Kundenwerbung machen sich für die Commerzbank weiterhin bezahlt.
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Allerdings hat das Institut, das kürzlich aus dem DAX in den MDAX abgestiegen ist, nach Einschätzung von Analysten im dritten Quartal 2018 weniger verdient als ein Jahr zuvor. Die Zahlen für den Drei-Monats-Zeitraum von Juli bis Ende September legt die Frankfurter Bank, deren größter Aktionär seit der Finanzkrise der Bund ist, an diesem Donnerstag (08.11.) vor.
Experten erwarten ein Vorsteuerergebnis von 315 Millionen Euro und unter dem Strich einen Gewinn um die 200 Millionen Euro. Im dritten Quartal 2017 hatte die Commerzbank dank etlicher Sondererträge mit 472 Millionen Euro Überschuss die Rückkehr in die Gewinnzone geschafft.
Seinerzeit machte sich beispielsweise der Verkauf der markanten Frankfurter Firmenzentrale 2016 positiv in der Bilanz bemerkbar. Die Commerzbank ist nun Mieter in dem Turm. Auch die Auflösung eines Gemeinschaftsunternehmens für Ratenkredite mit der französischen BNP Paribas spülte vor einem Jahr Geld in die Kasse.
Zwar gewinnt die Commerzbank seit Monaten stetig Privat- und Firmenkunden. Aber der Wettbewerb etwa um Mittelständler in Deutschland ist hart, und der Preiskampf drückt auf die Gewinnspanne. Zusätzlich zu schaffen macht das Zinstief. Dank der zusätzlichen Kunden gelang es der Commerzbank bislang zumindest, wegbrechende Erträge im Geschäft mit Bestandskunden einigermaßen auszugleichen.
Mit deutlich weniger Personal und mehr digitalen Angeboten will das Institut weiteren Boden gutmachen. Bis 2020 will die Bank die Zahl der Vollzeitstellen um 7300 auf 36 000 verringern. Ende des ersten Halbjahres 2018 gab es noch 41 300 Vollzeitstellen. Die Kosten für den Konzernumbau inklusive des Abbaus Tausender Stellen hatten die Commerzbank im Frühjahr 2017 in die Verlustzone gerissen.
Inzwischen sieht der Vorstand um Martin Zielke das Institut nach zwei mageren Jahren auf Kurs zu einem Gewinnplus 2018. Die Aktionäre dürfen auf eine Mini-Dividende hoffen: Geplant ist eine Gewinnausschüttung von 20 Cent je Anteilsschein, wie für das Jahr 2015. Es wäre das zweite Mal seit der Rettung mit Steuermilliarden in der Finanzkrise 2007/2008, dass die Commerzbank eine Dividende zahlt.
Für die gebeutelten Aktionäre wäre dies zumindest etwas Balsam. Denn die Commerzbank-Aktie hat seit einem kurzen Höhenflug im Januar etwa 40 Prozent an Wert eingebüßt und war zuletzt deutlich entfernt von einem Kurs von 8,50 Euro.
Der Abstieg der Commerzbank aus der ersten deutschen Börsenliga ist auch eine Folge ihres gesunkenen Börsenwertes. Besonders bitter für die Banker: Ausgerechnet ein Fintech, der Münchner Zahlungsabwickler Wirecard, verdrängte das Traditionshaus aus dem Dax.
FRANKFURT (dpa-AFX)
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