Hapag-Lloyd wird zuversichtlicher

Nach Ansicht von Hapag-Lloyd Rolf Habben Jansen wird sich die Lage in den Häfen im zweiten Halbjahr verbessern. Sobald sie sich in China einigermaßen entspannen, würden die Rückstände relativ zügig aufgeholt. Vor allem in den Häfen an der Westküste der USA, wo sich vor wenigen Wochen noch viele Schiffe gestaut hatten, laufe die Abfertigung besser. Die Containerreederei sehe Schiffe langsam besser durchkommen.

Hinzu komme, dass sich die Nachfrage wegen der Inflation, hohen Energiepreisen und Zinserhöhungen abschwäche. Zudem würden Mitte des Jahres die vor eineinhalb Jahren bestellten neuen Schiffe ausgeliefert. Dadurch stünde wieder mehr Kapazität zur Verfügung. Dies dürfte die Lage weiter entspannen.

Sollte es zum von der EU geplanten Ölembargo gegen Russland kommen, würde dies die Transportkosten weiter anheizen. Bei einem Treibstoffverbrauch der Flotte von rund fünf Millionen Tonnen im Jahr sei der Bunkerpreis ein wichtiger Kostenfaktor. Eine Erhöhung um 100 Dollar je Tonne schlage sich in Mehrkosten von etwa 450 Mio. Dollar nieder.

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Die jüngst angehobene Gewinnprognose bekräftigte der Firmenchef, auch wenn der Ausblick wegen des Krieges in der Ukraine mit erheblichen Unsicherheiten behaftet sei. Die nach Daten des Branchendienstes Alphaliner weltweit fünftgrößte Containerlinie hatte ihre Prognose wegen der stark steigenden Frachtraten Ende April deutlich nach oben geschraubt. 

Die Frachtraten, aus denen sich der Gewinn speist, sprangen wegen der knappen Kapazitäten bei gleichzeitig hoher Nachfrage zu Jahresbeginn um mehr als 80 Prozent auf 2774 Dollar je Standardcontainer (TEU). Der operative Gewinn (Ebit) verdreifachte sich in den ersten drei Monaten auf 4,3 (Vorjahr 1,3) Mrd. Euro. 

Hapag-Lloyd-Aktie am Rekordhoch

Die Aktie von Hapag-Lloyd hat einen langfristigen Aufwärtstrend ausgebildet, der von heftigen Schwankungen begleitet wird. Vergangenen Woche kletterte der Titel auf ein frisches Rekordhoch oberhalb von 425 Euro. Aktuell konsolidiert die Aktie auf dem hohen Niveau zwischen dem Rekordhoch und 390 Euro. Der MACD (momentum) befindet sich inzwischen auf einem hohen Niveau. 

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