Aktien von Infineon, ASML und STMicro stark trotz enttäuschender NVIDIA-Bilanz
Durchwachsene Reaktionen auf NVIDIA-Geschäftszahlen haben am Donnerstag Anleger in der europäischen Halbleiterbranche kaltgelassen.
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Große Branchentitel wie STMicroelectronics, Infineon und der Anlagenbauer ASML verbuchten Kursgewinne. So steigt die STMicro-Aktie an der EURONEXT in Paris zeitweise um 1,93 Prozent auf 28,30 Euro, während Anteilsscheine von ASML an der EURONEXT in Amsterdamm zeitweise um 1,36 Prozent auf 810,30 Euro zulegen. Für Titel von Infineon geht es im XETRA-Handel zeitweise um 0,77 Prozent nach oben auf 32,60 Euro.
An der Technologie-Börse NASDAQ waren NVIDIA am Vorabend nach Börsenschluss um rund 7 Prozent abgesackt. Eine nicht ganz so optimistisch wie erwartet ausgefallene Margenprognose hatte unter euphorisierten Investoren für Enttäuschung gesorgt. Zudem blieben einige Fragen zu einer Änderung beim Produktionsverfahren für das nächste Chipsystem mit dem Namen Blackwell unbeantwortet. Am Donnerstagvormittag hellte sich das Bild für die NVIDIA-Aktien auf Handelsportalen in Europa aber schon wieder etwas auf: Sie verringerten das Minus im Vergleich zum Schlusskurs an der NASDAQ.
Analysten fanden in ersten Reaktionen auch überwiegend lobende Worte für die Quartalsbilanz von NVIDIA. Als Haar in der Suppe machten Stacy Rasgon vom Investmenthaus Bernstein und Toshiya Hari von Goldman Sachs allerdings die Prognose des Chip-Herstellers für die Profitabilität aus. "Die Aktie war nachbörslich schwach, aber die Story bleibt solide", lautete das Fazit von Bernstein-Analyst Stacy Rasgon.
Marktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets fasste die Marktreaktion bei NVIDIA so zusammen: "Im Vorquartal stiegen die Umsätze im Jahresvergleich noch um 262 Prozent, im jetzt berichteten Quartal um 122 Prozent und im laufenden Quartal sollen sie 'nur noch' um 75 Prozent steigen. Was im Grunde genommen lediglich einem Basiseffekt aufgrund der bereits hohen Wachstumsraten geschuldet ist, sorgt bei einer Aktie wie NVIDIA, die seit Jahresbeginn um 150 Prozent zugelegt hat, für ein nachbörsliches Minus von sieben Prozent."
Analyst Jim Reid von der Deutschen Bank wies darauf hin, dass der Hersteller von Halbleitern für KI-Software und Grafik die Umsatzerwartungen nicht so deutlich überboten habe wie in den vergangenen Quartalen. Zwar habe das Umsatzziel für das laufende dritte Quartal die Konsensschätzung etwas übertroffen, die Prognose liege aber innerhalb der Spanne der Schätzungen von Analysten.
/bek/mis
FRANKFURT (dpa-AFX)
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