Gerresheimer mit leichtem Umsatzplus - Aktie im Plus
Der Pharmaverpackungsspezialist Gerresheimer hat im ersten Quartal dank günstiger Währungskurseffekte und Zukäufen die Erlöse leicht gesteigert.
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Der Umsatz legte um 1,4 Prozent auf knapp 302 Millionen Euro zu. Bereinigt um Währungseffekte sowie um Akquisitionen und Desinvestitionen, verzeichnete der Konzern jedoch einen Umsatzrückgang von 2,4 Prozent. Hauptgrund für die Erlöseinbußen war die schwache Nachfrage nach pharmazeutischen Primärverpackungen aus Glas, insbesondere in den USA. In einigen US-Produktionsstätten hatte Gerresheimer daher die Werksferien über den Jahreswechsel hinaus verlängert.
Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) kletterte im Quartal um gut 7 Prozent auf 51 Millionen Euro. Zu verdanken war dies unter anderem einem besseren Produktmix. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatten die Düsseldorfer höhere Werkzeugumsätze erzielt, die allerdings margenschwächer sind. Unter dem Strich verdiente Gerresheimer gut 11 Millionen Euro, nach 9 Millionen Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
"Wir sehen die bereinigte Ebitda-Marge von 16,9 Prozent als ein ermutigendes Zeichen", kommentierte Analyst Sven Kürten von der DZ Bank. Er selbst hatte nur mit einer Marge von 16,2 Prozent gerechnet.
Die Anleger honorierten die überraschend starke Gewinnmarge und griffen zu: Kurz nach Handelsstart sprang die Aktie des Herstellers von Medizinprodukt-Verpackungen sowie von Tiegeln und Flakons für die Kosmetikindustrie um gut 4 Prozent auf 56,50 Euro. Damit fehlten gerade mal 50 Cent bis zu einem neuen Rekordhoch. Seinen Höchststand hatte das Papier bei 56,99 Euro im September 2014 erreicht.
Zuletzt stieg die Aktie im Vormittagshandel um gut 3 Prozent und nahm damit auch weiterhin die Spitze im MDAX ein.
Ein leicht positives Fazit aufgrund der gesteigerten Gewinnmarge zog auch LBBW-Experte Ulle Wörner. Die Zahlen des im Dezember angelaufenen ersten Geschäftsquartals bezeichnete er als gemischt. Ohne Zukäufe und Wechselkurseinflüsse war der Umsatz von Gerresheimer um 2,4 Prozent zurückgegangen. Wörner hingegen hatte im Jahresvergleich nur mit einem Rückgang von 0,4 Prozent gerechnet.
Für Konrad Lieder vom Analysehaus Equinet fiel die Quartalsbilanz "weitgehend wie erwartet" aus - samt bekräftigtem Jahresausblick und bestätigten mittelfristigen Zielen. Er hob allerdings hervor, dass das erste Quartal von Gerresheimer in der Regel das schwächste des Geschäftsjahres sei.
Vorstandschef Uwe Röhrhoff zeigte sich zufrieden mit dem Erreichten. "Das erste Quartal hat sich so eingestellt, wie wir es prognostiziert hatten", sagte er. "Unsere großen mittelfristigen Projekte verlaufen nach Plan. Wir liegen auf Kurs." Gut liefen die Geschäfte im Quartal insbesondere bei Inhalatoren, sowie bei pharmazeutischen Primärverpackungen aus Kunststoff. Umsatzeinbußen gab es dagegen auch bei Laborglas sowie Entwicklungsleistungen und Werkzeuge.
Für 2015 bleibt der im MDAX gelistete Düsseldorfer Konzern mit Blick auf anstehende Portfolio-Optimierungsmaßnahmen bei seinen verhaltenen Prognosen. Erwartet wird weiterhin ein organisches Umsatzwachstum von 1 bis 3 Prozent. Dies entspricht wechselkursbereinigt einem Umsatzkorridor von rund 1,3 bis 1,33 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) soll in diesem Jahr in einem Zielkorridor von 255 bis 265 Millionen Euro zu konstanten Wechselkursen liegen. Gerresheimer geht aber weiterhin von einer nur temporären Delle aus.
Für die Geschäftsjahre 2016 bis 2018 erwartet das Unternehmen eine durchschnittliche jährliche organische Wachstumsrate des Umsatzes von 4 bis 6 Prozent. Für die bereinigte EBITDA-Marge zielt Gerresheimer für das Jahr 2018 auf einen Wert von 21 Prozent. Um diese Ziele zu erreichen, werden weiterhin Investitionen von jährlich 9 bis 10 Prozent des Umsatzes zu konstanten Wechselkursen veranschlagt.
Im ersten Quartal investierte Gerresheimer knapp 14 Millionen Euro. Der größte Teil des Geldes floss in Werke für Primärverpackungen aus Glas. Der Schwerpunkt lag auf den Investitionen in Fläschchen- und Karpulenmaschinen sowie turnusmäßige Generalüberholungen von Schmelzwannen. Darüber hinaus baut das Unternehmen derzeit zusätzliche Produktionskapazitäten für medizinische Kunststoffsysteme wie Inhalatoren in Tschechien und den USA auf.
Gerresheimer geht davon aus, dass die gute Nachfrage nach Primärverpackungen für die pharmazeutische Industrie sowie nach Produkten zur Verabreichung von Medikamenten anhalten wird. Das Unternehmen hat im Vorjahr vier große Initiativen gestartet, die weit in die Jahre 2015 und 2016 hineinreichen werden. So baut Gerresheimer die Kapazitäten für Produkte zur Verabreichung von Medikamenten wie Insulin-Pens und Asthma-Inhalatoren insbesondere in den USA und in Tschechien weiter aus. In China ist im Herbst 2014 das weltweit dritte Entwicklungszentrum eröffnet worden. In Indien wird derzeit ein neues Werk zur Produktion von Injektionsfläschchen und Ampullen gebaut, das 2015 den Betrieb starten soll.
Darüber hinaus will Gerresheimer früheren Angaben zufolge im laufenden Jahr ein Werk in den USA umbauen und neu entwickelte Prozesse einführen, was für einige Monate zu Anlagenstilllegungen führen wird. Es handelt sich dabei um eine Generalüberholung eines kompletten Standortes für Behälterglas in den USA. Zudem erzielte Gerresheimer 2014 hohe Umsätze mit Entwicklungs- und Werkzeugleistungen, die 2015 auf ein normales Niveau sinken dürften.
Das Unternehmen stellt in mehr als 40 Werken weltweit Pharmaverpackungen aus Glas und Kunststoff und Produkte zur einfachen und sicheren Verabreichung von Medikamenten wie Insulin-Pens und Asthma-Inhalatoren her.
Dow Jones Newswires
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Bildquellen: Gerresheimer
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16.02.2024 | Gerresheimer Hold | Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA |
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19.02.2021 | Gerresheimer Verkaufen | Independent Research GmbH | |
11.12.2020 | Gerresheimer Verkaufen | Independent Research GmbH | |
09.12.2020 | Gerresheimer Reduce | Kepler Cheuvreux | |
03.12.2020 | Gerresheimer Reduce | Kepler Cheuvreux |
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