"Sell in May and go away": Trifft die Börsenweisheit auch auf die NVIDIA-Aktie zu?
Eine alte Börsenweisheit empfiehlt, sich im Mai von Aktien zu trennen und erst im September an die Börse zurückzukehren. Anleger sollten sich jedoch nicht blind auf diesen Rat verlassen, denn die Strategie ist nicht immer erfolgreich. Was sich mit Blick auf die NVIDIA-Aktie empfiehlt.
Werte in diesem Artikel
• "Sell in May" am US-Markt oft keine gute Wahl
• NVIDIA-Aktie im Mai mit Bilanzvorlage
• Analysten raten bei NVIDIA zu Käufen
"Sell in May and go away, but remember to come back in September", lautet ein bekanntes Sprichwort an der Börse, das unterstreicht, dass mit dem Monat Mai traditionell eine eher schwächere Phase am Aktienmarkt beginnt. Viele Anleger legen ihre Urlaube in diese Zeit, weshalb nicht nur das Volumen, sondern auch die Risikobereitschaft vieler Marktteilnehmer ab Mai eher schwächer ausfällt und die Finanzmärkte in der Regel keine allzu großen Sprünge machen.
Sommermonate an der Börse besser als ihr Ruf
Doch bei einem genaueren Blick auf diese Monate zeigt sich, dass die Zahlen eigentlich gar nicht so schlecht sind. So sei etwa die durchschnittliche Rendite des S&P 500 seit 1950 in den Monaten von Mai bis Oktober immer noch positiv ausgefallen, berichtet "Business Insider" unter Berufung auf eine Untersuchung von Adam Turnquist. Laut dem technischen Chefstratege von LPL Financial habe sie in den vergangenen Jahren sogar bei durchschnittlich 4,0 Prozent gelegen. "Solange Anleger nicht in anderen Anlageklassen höhere Renditen erzielen können, war ein Ausstieg aus dem Aktienmarkt möglicherweise nicht die beste Strategie, da Aktien in allen untersuchten Zeiträumen von Mai bis Oktober im Durchschnitt immer noch positive Sechsmonatsrenditen lieferten", zitiert die Nachrichtenseite Turnquist.
Zu einem ähnlichen Ergebnis kam auch der Marktstratege Ryan Detrick von der Carson Group. Seinen Erkenntnissen nach sei der Mai noch immer ein relativ solider Monat für Aktien, berichtet "Business Insider". Außerdem würde der Aktienmarkt in Präsidentschaftswahljahren wie 2024 tendenziell auch noch eine Sommerrally erleben, bevor später die Novemberrally einsetze. Dabei seien laut Detrick über die Monate Mai bis Oktober in 78 Prozent der Fälle Gewinne von 2,3 Prozent oder mehr drin gewesen. "Buy in May and stay?", schlug der Marktstratege daher gegenüber "Business Insider" als neues Motto vor - erst recht für dieses Jahr.
"Sell in May and go away": Wie sieht es bei der NVIDIA-Aktie aus?
Der neue Leitspruch von Detrick könnte womöglich vor allem auch für die NVIDIA-Aktie gelten. Der Anteilsschein des KI-Platzhirschs hat seit Jahresbeginn bereits um rund 81 Prozent zugelegt, notiert mit einem aktuellen Kurs von 898,78 US-Dollar allerdings unter seinem im März markierten Allzeithoch von 974,00 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 10. Mai 2024). Günstig ist die NVIDIA-Aktie damit natürlich nicht - aber auch nicht so teuer, wie sie es in diesem Jahr schon einmal war.
Für die Gesamtperformance im Mai gibt es außerdem gute Vorzeichen. Wie "Der Aktionär" schreibt, lag die durchschnittliche Performance der NVIDIA-Aktie im Zeitraum von Mai bis August in den vergangenen zehn Jahren bei 6,3 Prozent. Es habe dabei im Schnitt keinen einzigen negativen Monat gegeben. Bei dem Chipkonzern sei "Sell in May" in der Vergangenheit daher keine gute Idee gewesen, so das Nachrichtenportal.
Ähnlich sehen das offenbar aktuell auch die Analysten: Denn von 41 bei TipRanks erfassten Experten, die die NVIDIA-Aktie abdecken, rät aktuell kein einziger zu einem Verkauf. Stattdessen empfehlen 39 Analysten, sich jetzt mit dem Anteilsschein einzudecken (Stand: 10. Mai 2024).
NVIDIA steuert auf Zahlenvorlage zu: Folgt erneut ein Kurssprung?
Das liegt womöglich auch daran, dass NVIDIA im Mai, genauer gesagt am 22. Mai, die nächste Quartalsbilanz vorlegt - und in der Vergangenheit wurde das meist mit Kurssprüngen quittiert. So schoss die NVIDIA-Aktie nach der letzten Zahlenvorlage im Februar um 16,4 Prozent nach oben, da der US-Konzern alle Erwartungen weit übertroffen hatte. Sollte das dem Konzern um Jensen Huang im Mai erneut gelingen - womöglich sogar verbunden mit einer Anhebung des Ausblicks -, dürfte es für die Aktie wohl erneut nach oben gehen. Anleger, die der bekannten Börsenweisheit folgen und vorher verkaufen, würden das in diesem Fall verpassen.
Dass es so kommt, ist allerdings noch nicht sicher, denn die Erwartungen der Experten an NVIDIA sind mittlerweile sehr hoch. Beim EPS gehen die Analysten für das erste Quartal von NVIDIAs Geschäftsjahr 2025 durchschnittlich von einem Gewinn in Höhe von 5,60 US-Dollar je Aktie aus, nachdem der Chiphersteller im vergangenen Jahr noch nur 0,830 US-Dollar je Aktie eingenommen hatte. Beim Umsatz erwarten die Experten im Schnitt einen Sprung um rund 242 Prozent auf 24,57 Milliarden US-Dollar. Im Vorjahreszeitraum hatte NVIDIA 7,19 Milliarden US-Dollar umgesetzt.
Die Antwort auf die Frage, welche Zahlen der Konzern tatsächlich erzielt hat, dürften die Anleger im Mai daher gespannt erwarten - und anschließend wohl auch entscheiden, ob es eine gute Idee ist, die NVIDIA-Aktie im Mai getreu der Börsenweisheit noch schnell zu verkaufen oder sie zu behalten.
Redaktion finanzen.net
Dieser Text dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schließt jegliche Regressansprüche aus.
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