Porsche-Aktie feiert Börsendebüt: Porsche-Börsengang durchwachsen - Porsche-Aktie letztlich unverändert
Der mit Spannung erwartete Börsengang des Sportwagenherstellers Porsche ist erfolgt. Bereits im Vorfeld zeichnete sich ein reges Anlegerinteresse ab, mit dem Erstkurs untermauerte Porsche dann seinen Anspruch auf ein deutsches Mega-IPO.
Werte in diesem Artikel
• Porsche startet über Ausgabepreis an der Börse
• Erstkurs bei 84 Euro markiert
• VW nimmt rund 20 Milliarden Euro ein
911 Millionen Porsche-Aktien gibt es - ein Teil davon ist nun an der Börse öffentlich handelbar. Insgesamt wurden inklusive Mehrzuteilungsoptionen 113.875.000 stimmrechtslose Vorzugsaktien des Sportwagenherstellers ausgegeben. Angeboten wurden die Titel in einer Preisspanne zwischen 76,50 und 82,50 Euro. Schlussendlich wurde die Porsche-Aktie am oberen Ende der Bookbuilding-Spanne am Markt platziert, der Aktienpreis wurde am Mittwoch auf 82,50 Euro festgelegt. Der Löwenanteil der Aktien ging laut Porsche an große Investoren. Privatanleger erhielten lediglich 7,7 Prozent des Platzierungsvolumens. Wegen der Überzeichnung des Angebots hätten nicht alle privaten Aktionäre berücksichtigt werden können, hieß es. Schon im Vorfeld hatten sich vier Ankerinvestoren, darunter VW-Großaktionär Katar, knapp 40 Prozent der Anteile gesichert.
Im Geflecht der Zahlen rund um einen der größten Börsengänge der deutschen Wirtschaftsgeschichte dürfte die 40 bald wieder in Vergessenheit geraten. Exakt so viele Sekunden lang läuteten Porsche-Chef Oliver Blume und sein Finanzchef Lutz Meschke am Donnerstag inbrünstig die symbolische Glocke zum Handelsauftakt an der Frankfurter Börse. Die Erleichterung stand den Managern ins Gesicht geschrieben: Trotz widriger wirtschaftlicher und politischer Umstände sowie Börsenturbulenzen hatten die Stuttgarter den Gang aufs Parkett ordentlich über die Bühne gebracht - auch wenn der große Höhenflug ausblieb.
Der Erstkurs der Porsche-Aktie lag mit 84 Euro nochmals 1,81 Prozent über dem Ausgabepreis. Die schwierigen Marktbedingungen machen sich im Handelsverlauf aber bemerkbar - die Porsche-Aktie schwankt im Handelsverlauf zwischen Ausgabepreis und einem Kurs oberhalb des Erstkurses hin und her. Im Tageshoch ging die Aktie für 86,76 Euro um. Zu Handelsschluss notierte sie schließlich unverändert zum Ausgabekurs bei 82,50 Euro. Porsche erreichte auf Basis des ersten Preises eine Marktkapitalisierung von rund 76,5 Milliarden Euro. Damit waren die Stuttgarter zum Start an der Börse wertvoller als Mercedes-Benz mit rund 58 Milliarden Euro und BMW mit 47 Milliarden Euro. Die Konzernmutter Volkswagen lag am Donnerstag mit 86 Milliarden Euro noch darüber.
Größter Börsengang seit IPO der Deutschen Telekom
Bereits im Vorfeld hatte sich ein reges Anlegerinteresse abgezeichnet, zum Auftakt der Zeichnungsfrist am 20. September hatten die den Börsengang begleitenden Banken mitgeteilt, die Bücher seien "über die ganze Preisspanne vielfach überzeichnet".
Mit der Ausgabe der Aktien am oberen Ende der Preisspanne ergab sich ein Platzierungsvolumen von 9,39 Milliarden Euro. Der Porsche-Börsengang ist damit die größte deutsche Neuemission seit dem IPO der Deutschen Telekom im Jahr 1996, das damals 9,65 Milliarden Euro in die Kassen des Telekommunikationskonzerns gespült hatte.
Doch die Porsche-Konzernmutter Volkswagen hat im Rahmen des Porsche-Börsengangs noch deutlich mehr Kapital eingenommen. Denn 25 Prozent der stimmberechtigen Stammaktien (plus eine Aktie) wurden wie geplant an den VW-Großaktionär Porsche Holding verkauft, was den Wolfsburgern weitere Einnahmen in Höhe von rund zehn Milliarden Euro sicherte. Das Geld will der DAX-Konzern in Elektromobilität und Digitales investieren, wo Milliardenkosten zu erwarten sind. Die Stuttgarter erhoffen sich von dem Gang aufs Parkett einen Schritt zu wieder mehr Eigenständigkeit. Im Jahr 2008/2009 hatten die Stuttgarter versucht VW zu übernehmen - das scheiterte und die Niedersachsen schluckten ihrerseits den Sportwagenbauer. Seither gilt Porsche als Renditeperle im VW-Konzern.
VW- und Porsche-Führung, -Belegschaft und -Aktionäre profieren vom IPO
Neben dem VW-Konzern gibt es weitere Profiteure des Porsche-IPOs. So können insbesondere die Führungsebenen von Porsche und VW auf einen Geldregen hoffen. Dem Vernehmen nach winken Volkswagen- und Porsche-Chef Oliver Blume sowie seinen Porsche-Vorstandskollegen bei einem erfolgreichen Börsengang des Sportwagenbauers millionenschwere Aktienboni. Für die Porsche-Belegschaft ist ein IPO-Bonus von rund 6.600 Euro pro Mitarbeiter geplant. Anleger könnten über eine Sonderdividende in Höhe von 49 Prozent des gesamten Erlöses aus Börsengang und Stammaktienverkauf vom Porsche-IPO profitieren - darüber soll im Rahmen einer außerordentlichen Hauptversammlung im Dezember entschieden werden.
Management von Porsche und VW mit IPO zufrieden
"Heute geht für uns selbst ein großer Traum in Erfüllung", sagte Porsche-Chef Oliver Blume am Donnerstag an der Frankfurter Börse, der seit September auch an der Spitze von Volkswagen steht. VW-Finanzchef Arno Antlitz sagte: "Wir haben heute bewiesen: Volkswagen kann Kapitalmarkt - auch in einem herausfordernden Markt-Umfeld."
Aktionärsvertreter zufrieden mit Porsche-Börsengang für Kleinanleger
Obwohl Kleinanleger beim Porsche-Börsengang kaum zum Zuge kamen, haben sich Aktionärsvertreter zufrieden mit dem Börsendebüt gezeigt. Dass zunächst nur 7,7 Prozent der Vorzugsaktien an private Anleger gingen, sei erwartbar gewesen, sagte der Präsident der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Ulrich Hocker, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Ich denke auch, dass es angesichts dieser schwachen Börsenzeiten ganz gut ist, dass man nicht zu viel direkt auf einmal in den freien Markt gegeben hat. Dann wäre der Kurs insgesamt sicherlich gefährdeter." Insgesamt sei der Börsengang inmitten des schwierigen Marktumfelds als erfolgreich zu bewerten.
Hocker wiederholte die Kritik der Aktionärsvertreter an der Doppelfunktion von Oliver Blume als Porsche-Chef und seit September auch VW-Chef. Dass der Stuttgarter Sportwagenbauer aber jetzt - wie er immer wieder betont - mehr Eigenständigkeit hat, sehe er aber auch. "Die Story von Porsche kann jetzt auch separater, transparenter an der Börse klar gemacht werden", sagte Hocker. Jetzt kämen beispielsweise separate Abschlüsse der Porsche AG.
Redaktion finanzen.net
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