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Starke Märkte: 10 Top-Aktien und ETFs für heiße Trends in turbulenten Zeiten

20.09.20 22:49 Uhr

Starke Märkte: 10 Top-Aktien und ETFs für heiße Trends in turbulenten Zeiten | finanzen.net

Die Corona-Pandemie hat den Aktien einiger Branchen und Länder Schwung gegeben. Was künftig zu erwarten ist, wie Anleger davon profitieren.

Werte in diesem Artikel
Aktien

187,10 EUR 3,84 EUR 2,10%

216,40 EUR 1,55 EUR 0,72%

14,96 EUR 0,08 EUR 0,51%

972,00 JPY 6,00 JPY 0,62%

39,62 EUR -0,02 EUR -0,05%

505,30 EUR 2,00 EUR 0,40%

576,50 EUR 16,60 EUR 2,96%

419,05 EUR 1,45 EUR 0,35%

579,00 EUR 5,00 EUR 0,87%

25,50 EUR 0,29 EUR 1,15%

251,00 CHF 3,60 CHF 1,46%

14,10 EUR -0,50 EUR -3,44%

2.510,00 JPY -2,00 JPY -0,08%

ETFs

89,55 EUR -0,49 EUR -0,01%

9,15 USD 0,07 USD 0,01%

6,64 USD 0,08 USD 0,01%

7,61 USD 0,06 USD 0,01%

38,52 USD 0,37 USD 0,01%

Rohstoffe

3,77 USD 0,06 USD 1,54%

2.615,62 USD 2,26 USD 0,09%

111,50 USD 0,00 USD 0,00%

73,32 USD 0,36 USD 0,49%

69,90 USD 0,35 USD 0,50%

Indizes

3.933,6 PKT 5,8 PKT 0,15%

19.848,8 PKT -36,0 PKT -0,18%

4.867,9 PKT 15,0 PKT 0,31%

7.213,9 PKT 70,0 PKT 0,98%

21.503,2 PKT 214,0 PKT 1,01%

5.974,1 PKT 43,2 PKT 0,73%

von E. Eder und C. Platt, Euro am Sonntag

Corona hat unser Leben gehörig auf den Kopf gestellt und uns eine Reihe von Veränderungen beschert. Doch vieles, was uns aktuell als Umstellung erscheint, wäre nach Ansicht vieler Experten früher oder später ohnehin so gekommen. Unter Fachleuten gilt die Pandemie lediglich als Beschleuniger von Trends, die sich schon vor der Krise gezeigt haben.

Die Digitalisierung etwa hatte ihren Siegeszug bereits zuvor angetreten, nun hat Covid-19 im Hauruck-Verfahren dafür gesorgt, dass sich beispielsweise mobiles Arbeiten, Videokonferenzen und Lernen am Computer im Alltag verfestigen. Der stationäre Einzelhandel kämpfte schon vor Corona mit Umsatzeinbußen und führte ein Rückzugsgefecht gegen den Onlinehandel. Nun hat E-Commerce einen kräftigen Schub erhalten, zu dem es ohne Pandemie vermutlich langsamer, aber letztendlich auf jeden Fall gekommen wäre.

Das spiegelt sich auch auf den Finanzmärkten wider. Dort standen in den vergangenen Monaten einige Themen im Rampenlicht, die zwar bereits in den Vorjahren großes Interesse bei Investoren geweckt haben, aber doch nicht in dem Ausmaß wie zuletzt gesehen. Manche dieser heißen Themen beziehen sich auf ganze Wirtschaftszweige, andere auf einzelne Länder - und einige auf sehr spezielle Branchen.

€uro am Sonntag stellt nachfolgend fünf gefragte Anlagesegmente vor. Dazu zählen Informationstechnologie mit ihren diversen Schattierungen, Goldminen, erneuerbare Energien, China und das Gesundheitswesen. Aktien aus diesen Bereichen haben sich im laufenden Jahr außerordentlich gut entwickelt. Von 17 bis 39 Prozent reichen die Renditen, die sich damit seit Anfang Januar erzielen ließen. Um diese Wertentwicklung zu bestimmen, wurden Börsenindizes zugrunde gelegt, die das jeweilige Thema einigermaßen breit abbilden oder es treffend adressieren.

Riesiges Angebot

Wer spezielle Anlageideen wie die genannten umsetzen möchte, kann mittlerweile auf eine große Auswahl an Produkten zurückgreifen. Nie war es so einfach wie heute, selbst Nischenthemen mit einer ordentlichen Streuung in das eigene Depot aufzunehmen. Nicht nur aktiv gemanagte Fonds mit Spezialfokus sind verfügbar, sondern auch ETFs - passive Fonds, die einen Börsenindex eins zu eins abbilden.

Die Zahl der Themen-ETFs hat in den vergangenen Jahren deutlich zugelegt. Mittlerweile gibt es 88 derartige Produkte, die aktuell ungefähr dreimal so viel Kapital verwalten wie noch vor drei Jahren. Hinzu kommen 242 Indexfonds, mit denen sich gezielt in bestimmte Sektoren einsteigen lässt, und mehrere Hundert ETFs für einzelne Länder.

Größter Pluspunkt der ETFs sind ihre geringen Kosten. Weil aktives Management entfällt, verlangen die Anbieter nur wenige Zehntelprozent Gebühren pro Jahr. Besonders niedrig sind diese bei den gängigen Indizes. ETFs auf Kursbarometer wie DAX, Euro Stoxx 50 oder S & P 500 sind bereits für weniger als 0,2 Prozent per annum verfügbar. Etwas tiefer in die Tasche greifen müssen Anleger bei ETFs, die spezielle Konzepte verfolgen. Doch selbst exotische Themen lassen sich im Normalfall für maximal 0,7 Prozent pro Jahr umsetzen. Aktiv gemanagte Aktienfonds kosten dagegen selten weniger als 1,5 Prozent jährlich, sogar mehr als zwei Prozent werden regelmäßig aufgerufen.

Hohes Potenzial

Zu jedem der fünf heißen Themen empfiehlt €uro am Sonntag einen passenden ETF. In drei Fällen sind das Produkte, die 2020 bislang extrem gut laufen. Zu zwei Bereichen hat die Redaktion Indexfonds ausgewählt, die eine Facette abdecken, bei der sie Nachholpotenzial sieht. Deren Wertentwicklung unterscheidet sich deshalb deutlich von der des übergeordneten Themas.

Sind für ein Anlagesegment mehrere Produkte erhältlich, entschied sich die Redaktion anhand verschiedener Kriterien für ein bestimmtes. Prinzipiell vorteilhaft ist zum einen ein möglichst hohes Vermögen. Dadurch sinkt das Risiko, dass ein ETF geschlossen wird, weil er zu wenig Geld enthält und damit unrentabel für den Anbieter ist. Zum anderen war die Gebühr entscheidend: Preiswertere Fonds konnten Pluspunkte sammeln. Darüber hinaus bevorzugte die Redaktion physisch replizierende ETFs, die alle Aktien des abgebildeten Index ins eigene Portfolio kaufen.

Die vorgestellten Indexfonds lassen hohe Zuwächse erwarten. Denn die heißen Themen des Jahres 2020 dürften aussichtsreich bleiben. Anleger sollten sich aber bewusst sein, dass sie damit sehr spezielle Anlageideen verfolgen. Im Regelfall eignen sich Nischen-ETFs deshalb nur zur Beimischung.

Zudem stellt die Redaktion zu allen fünf heißen Themen die jeweils aussichtsreichste Einzelaktie vor, die noch mehr Chancen auf höhere Gewinne bietet, aber auch mehr Risiko beinhaltet.

Technologie

Nicht nur auf die Großen schauen

Technologiewerte sind die Gewinner der Corona-Krise. Das zeigt sich am US-Technologie-Index Nasdaq 100, der dem S & P 500 seit dem Tiefpunkt des Börsencrashs Mitte März weit enteilt ist.

Ursache dafür sind die Riesen Apple, Microsoft, Amazon, Facebook und Alphabet, die inzwischen fast die Hälfte der Kapitalisierung des Nasdaq 100 ausmachen und 2020 eine Top-Performance aufweisen. Der Erfolg der Tech-Giganten ist nicht nur der Pandemie zuzuschreiben. "Gute Geschäftsmodelle, innovative Weiterentwicklungen und ein ausgezeichnetes Finanzmanagement haben viel mehr zu den heutigen Marktstellungen beigetragen", schreibt die Fürst Fugger Privatbank.

Techwerte gelten als defensiv

Inzwischen sind die Big Techs aber hoch bewertet und das Aufwärtspotenzial dürfte begrenzt sein. Nicht so bekannte Techwerte bieten dagegen mehr Chancen und sind auch nicht mehr so riskant wie früher. Denn für Anleger gelten diese seit Beginn der Corona-Krise als defensiv wie ehemals Versorgertitel. Besonders Software und IT-Dienstleistungen sorgen für dauerhafte Kundenbindungen, einen wiederkehrenden Geldzufluss und Krisenresistenz.

Firmen, Mitarbeiter und Verbraucher können oder wollen ohne deren Produkte und Service nicht mehr leben - egal, ob es um Arbeiten, Einkaufen, Lernen oder Streaming zu Hause geht. Corona hat das noch beschleunigt. Entwicklungen, die mehrere Jahre gedauert hätten, haben sich nun in ein paar Monaten vollzogen. Das führt dazu, dass der Großteil der Unternehmen und Privatleute künftig mehr in den Bereich IT investieren wird.

Ohne Sicherheit ist jedoch alles andere wertlos. Hat sich doch mit der Zunahme des Homeoffice auch die Zahl von Hackerangriffen massiv erhöht, etwa mit dem Ziel, sensible Firmendaten auszuspionieren oder IT-Nutzer um ihr Geld zu betrügen.

Cybersecurity ist attraktiv

Das rückt Antiviren-Programme, Firewalls, Verschlüsselungen von Daten und E-Mails, aber auch die Sicherung und Wiederherstellung von Daten in den Fokus. Unternehmen in diesen Geschäftsfeldern sind für Investoren daher attraktiv. Damit dürfte künftig mehr zu verdienen sein als mit den Aktien der Tech-Giganten.

Mit dem Digital-Security-ETF von iShares können Anleger sich in gut 100 IT-Security-Firmen engagieren. Der regionale Schwerpunkt liegt in den USA und Japan.

Goldminen

Investieren wie Warren Buffett

Die Betreiber von Goldminen machen aktuell hohe Gewinne und stehen so gut da wie lange nicht mehr. In den vergangenen Jahren wurde die Verschuldung erheblich reduziert. Zudem wurden viele unrentable Minen geschlossen und abgeschrieben, als der Goldpreis niedrig war und lange Zeit nur noch bei rund 1.200 US-Dollar je Feinunze stand.

"Diese vorher abgeschriebenen Projekte stellen verdeckte Werte in den Bilanzen dar und wären jetzt bei dem hohen Goldpreis plötzlich wieder profitabel abbaubar", sagt Hannes Huster, Edelmetallanalyst beim Informationsdienst "Der Goldreport".

Goldreserven schrumpfen

Die Branche kämpft seit Jahren mit schrumpfenden Goldreserven. Zu wenig Kapital wurde in die Exploration gesteckt, die durchschnittlichen Goldgehalte der Vorkommen tendieren nach unten.

Überdies haben die Minengesellschaften ihre Kosten stark reduziert. Dazu trug vor allem der gesunkene Ölpreis bei, der einen großen Teil der Produktionskosten ausmacht. Da gleichzeitig der Goldpreis kletterte, erhöhten sich die Erträge deutlich.

Das führt dazu, dass die großen Gesellschaften auf hohen Barmittelbeständen sitzen, die sie für Übernahmen nutzen könnten. Wegen der eingeschränkten Reisemöglichkeiten infolge Corona finden aber so gut wie keine Übernahmen statt. "Das dürfte sich aber mit Ende der Pandemie ändern und die Übernahmefantasie könnte dann die Kurse von Goldminenaktien antreiben", meint Huster.

Der hohe Cashflow dürfte auch einer der Gründe gewesen sein, warum Warren Buffett in den Branchenriesen Barrick Gold investiert hat, obwohl er in der Vergangenheit Goldaktien stets ablehnte. Offenbar sieht er nun den hohen inneren Wert sowohl von Barrick als auch des gesamten Sektors.

Dividenden dürften steigen

Die hohe Liquidität dürfte sich neben Übernahmen künftig auch in höheren Dividenden ausdrücken, was Buffett sehr schätzt. Überdies mag der Starinvestor niedrige Bewertungen. Die sind gegeben.

Die Aktienkurse der großen Goldminen sind gemessen am Goldpreis aktuell sogar niedriger als während der Finanzkrise. Mit dem ETF von Van Eck, der viele große Goldminengesellschaften umfasst, können Anleger sich einfach in dem Sektor engagieren.

Alternative Energien

Profiteure des Umweltschutzes

Der Klimawandel war das große Thema 2019 - nicht nur politisch und gesellschaftlich, sondern auch in der Finanzbranche und der Wirtschaft. Zurzeit nimmt das Thema in den Medien zwar weniger Raum ein. Doch bei den Anlegern spielt es weiterhin eine große Rolle.

Die Pandemie samt Börsencrash im Februar und März hat gezeigt, dass Unternehmen, die als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit gelten, krisenresistenter sind als gewöhnliche Konzerne. Einer Analyse der Fondsgesellschaft DWS zufolge haben sich Aktien, die von den Bemühungen zu mehr Klimaschutz profitieren, von Anfang Januar bis Ende Juli wesentlich besser entwickelt als solche, für die zunehmender Klimaschutz ein Risiko darstellt. Während die Vorreiter den MSCI All Country World Index um 41 Prozent schlugen, blieben die Nachzügler um 22 Prozent dahinter zurück.

Der Bereich erneuerbare Energien ist ein Paradebeispiel für Branchen, die vom Kampf gegen den Klimawandel profitieren. Dazu gehören Unternehmen, die mit Solar-, Wind- und Wasserenergie sowie Brennstoffzellen ihr Geld verdienen. Zu den wichtigsten Konzernen weltweit zählen der israelische Produzent von Photovoltaikanlagen SolarEdge Technologies und der dänische Windradhersteller Vestas. Ein bedeutender Akteur im Segment Wasserkraft ist der größte kombinierte Energieerzeuger und -versorger in Brasilien, Companhia Energética de Minas Gerais.

Diese Titel und 27 weitere können sich Anleger mit dem iShares Global Clean Energy ins Depot holen. Der ETF enthält die größten Unternehmen aus der Erneuerbare-Energien-Branche weltweit. Sowohl Produzenten sauberer Energie als auch Hersteller von Ausrüstung und Technik sind im zugrundeliegenden Index vertreten.

Alternativen zur Verbrennung von Kohle, Öl und Erdgas werden auch in Zukunft gefragt bleiben. Die Bedeutung der Branche wird steigen, wenngleich sich Anleger beim Hype um einzelne Unternehmen vor Übertreibungen in Acht nehmen müssen.

China

Comeback des Reichs der Mitte

Mit Partybildern aus Wuhan zeigt China der ganzen Welt, wie gut es Covid-19 im Griff hat. "Die chinesischen Maßnahmen gegen die Epidemie waren drastisch, aber sie sind nachweislich effektiv", sagt Gerhard Heinrich, Schwellenländeranalyst beim Informationsdienst Emerging Markets Trader.

Während der Rest der Welt noch mitten im Kampf gegen das Virus steckt, erholt sich Chinas Wirtschaft wieder kräftig. Im zweiten Quartal wuchs das BIP um 3,2 Prozent zum Vorjahr. Der Außenhandel legte im Juli um 3,4 Prozent zu, der Export um 7,2 Prozent. Der Aufschwung wird angetrieben vom Konsum und der Zunahme von Industrieproduktion und Dienstleistungen. So belegen die neuesten Zahlen vom August, dass der Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor auf 55,2 geklettert ist, was auf ein starkes zyklisches Comeback hinweist.

Erholung mit Risiken

"Die Erholung Chinas übertrifft die Erwartungen", sagt Thomas Gitzel, Chefökonom der Liechtensteiner VP Bank. "Die Corona-Krise kann aber selbst dieses wachstumsstarke Land nicht ganz abschütteln", warnt er trotzdem. Viele Firmen kämpfen ums Überleben und Millionen Menschen sind arbeitslos. Schwer kalkulierbar sind zudem die Krise der Weltwirtschaft sowie die Handelsstreitigkeiten mit den USA. Nicht zuletzt besteht die Gefahr einer zweiten Corona-Welle im Winter und die Hongkong-Problematik.

Der Aktienindex CSI 300 in Shanghai, wo fast nur Inländer kaufen dürfen, ist kräftig geklettert. Zuletzt wurden dort einige Technologieaktien neu gelistet, die bei der Börsennotierung teilweise Kurszuwächse von 200 Prozent oder mehr erzielten. Das deutet auf eine übertriebene Euphorie hin.

HSCEI hinkt hinterher

Kaum gestiegen ist dagegen der in Hongkong gelistete Hang Seng China Enterprise Index, der große chinesische Firmen enthält, die vorrangig in China tätig sind, aber in Hongkong notieren. "In Hongkong waren in den letzten Monaten nur Schwergewichte aus digitalen Bereichen gefragt; es gab aber keinen wirklich breiten Marktaufschwung, der die zyklische wirtschaftliche Erholung Chinas widerspiegeln würde", sieht Heinrich als Grund für Nachholpotenzial.

Zumal die Aktien, die auch für ausländische Anleger zugänglich sind, verglichen zu denen in China weit niedriger bewertet sind. Mit dem ETF von Lyxor setzen Anleger auf eine Aufholbewegung des HSCEI.

Gesundheit

Weitreichende Folgen

Die Pandemie hat das Interesse an Pharma- und Biotechnologie-Aktien angefacht. Als besonders heiß gelten Unternehmen, die an einem Impfstoff gegen Covid-19 forschen. Doch Anleger sind gut beraten, sich nicht auf das Impfstoff-Rennen zu beschränken. Denn Corona hat weitreichendere Folgen für das Gesundheitswesen. So ist durch die Pandemie körperliches Wohlbefinden ganz allgemein in den Vordergrund gerückt. Regierungen weltweit haben gezeigt, dass bei Bedarf ein hoher finanzieller Aufwand zugunsten des Gesundheitssystems betrieben wird. In vielen Ländern steht der Ausbau des Gesundheitswesens nun weiter oben auf der Agenda, die Ausgaben für entsprechende Infrastruktur und Forschung sollen erhöht werden.

Der aktuell besonders starke Zuspruch der Anleger gegenüber dem Gesundheitssektor dürfte zumindest so lange anhalten, bis ein Impfstoff gegen Covid-19 gefunden ist. Dann könnte das Interesse etwas nachlassen, weil ein Impfstoff eine breite wirtschaftliche Erholung wahrscheinlich macht und zyklische Sektoren in den Fokus rücken dürften. Die hohen Bewertungen der Gesundheitsbranche könnten dann etwas abgebaut werden. Langfristig aber bleibt der Sektor aussichtsreich - gerade unter dem bleibenden Eindruck der dann hoffentlich ausgestandenen Pandemie.

Anleger haben die Wahl zwischen mehreren Investments, die unterschiedliche Facetten des Gesundheitswesens abbilden. Auf der einen Seite stehen die großen Pharmakonzerne wie Roche oder Pfizer, die als defensive Investments einzustufen sind. Besonders dynamisch entwickeln sich hingegen Unternehmen, die an echten medizinischen Innovationen forschen.

Der US-Konzern Intuitive Surgical ist Vorreiter der robotergestützten Chirurgie. Für Fantasie sorgen unter anderem die Absatzmärkte in Europa und China, die im Bereich der robotergestützten Chirurgie im Vergleich zum Intuitive-Heimatmarkt USA weit abgeschlagen sind. Während Kliniken in den USA bereits rund 3.600 Robotersysteme von Intuitive einsetzen, sind es im Rest der Welt bisher erst knapp 2.200 Systeme.

Rund 80 Unternehmen, die darauf fokussiert sind, den aktuellen Stand der medizinischen Behandlung und Technik zu erweitern, finden sich im iShares Healthcare Innovation. Der ETF ist weltweit investiert, fast zwei Drittel des Vermögens stecken aber in US-Aktien.









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