Trotz Gewinnrücksetzern der Magnificent Seven: S&P 500 dürfte Kursrally 2024 fortsetzen
Starke Gewinne der "Magnificent Seven" Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, NIVIDIA und Tesla trieben den S&P 500 in den vergangenen Monaten deutlich an. Mittlerweile hat sich der Wind jedoch gedreht und das Wachstum der Tech-Giganten kommt ins Straucheln. Dem marktbreiten Index dürfte dies jedoch trotzdem nichts anhaben, ist sich Bank of America-Expertin Savita Subramanian sicher.
Werte in diesem Artikel
• S&P 500 von Magnificent Seven mitgetragen
• Verschiebung beim Gewinnwachstum
• S&P 500-"Underdogs" führen Index an
S&P 500 trotzt geopolitischen Risiken und Zins-Unsicherheiten
Marktteilnehmer werden derzeit von einigen Unsicherheiten in Atem gehalten. So bereiten etwa geopolitische Risiken Anlegern Bauchschmerzen, genauer der nach wie vor schwelende Krieg in der Ukraine sowie der Konflikt zwischen Israel und der Hamas bzw. neuerdings auch dem Iran. Aber auch die fieberhaft erwarteten Zinssenkungen der Notenbanken Fed und EZB, die sich zu verschieben drohen, sorgen unter Investoren nicht gerade für Entspannung.
Am Aktienmarkt zeigen sich diese Herausforderungen jedoch nur bedingt. So konnte der S&P 500, der die 500 größten börsennotierten Unternehmen der USA abbildet, seit Jahresbeginn bereits um 7,5 Prozent zulegen. Auch der Dow Jones sowie der technologielastige NASDAQ Composite weisen seit Anfang Januar ein Plus aus.
Magnificent Seven für Kursgewinne mitverantwortlich
Angetrieben wurde die Kursrally der vergangenen Monate vor allem von den "Magnificent Seven" - so wird die Gruppe der sieben Tech-Riesen mit starker Marktkapitalisierung genannt. In dieser Auflistung enthalten sind die Google-Mutter Alphabet, der Online-Riese Amazon, der iPhone-Hersteller Apple, der Facebook-Konzern Meta, der Windows-Entwickler Microsoft, der KI-Profiteur NVIDIA und der E-Autobauer Tesla. Die Marktgiganten konnten ihre Gewinne im vierten Quartal 2023 signifikant steigern und trieben damit nicht nur das Gewinnwachstum des S&P 500, sondern auch dessen Performance erheblich an.
Kleinere S&P 500-Mitglieder laufen Magnifcent Seven den Rang ab
Wie "MarketWatch" unter Berufung auf Daten von FactSet nun berichtete, dürften die S&P 500-Giganten ihr Gewinnwachstum im ersten Quartal jedoch deutlich verringern. Bilanzergebnisse von Unternehmen wie Tesla bestätigten diese Annahme jüngst bereits.
Dennoch dürfte der marktbreite Index weiter zulegen, wie Bank of America-Expertin Savita Subramanian gegenüber dem Portal bestätigte. Denn auch wenn die Gewinne bei den Magnificent Seven langsamer steigen als zuvor, scheint nun die Zeit der kleineren Index-Mitglieder gekommen zu sein. Während die zehn größten Konzerne im S&P 500 also einen Rückgang des Gewinnwachstums hinnehmen müssen, dürften die restlichen 490 Unternehmen spätestens im zweiten Quartal 2024 über deutliche Gewinnsteigerungen berichten.
Kursrally in der zweiten Jahreshälfte
Damit sollen die "Underdogs" die Gesamterträge des Index dennoch steigern, was auch die Aktienkurse und damit auch die Kursperformance des S&P 500 antreiben dürfte. Damit stehe der Fortsetzung der Kursrally nichts mehr im Wege, bestätigte die Analystin gegenüber MarketWatch. "In Anbetracht der hohen Korrelation zwischen der Outperformance von Tech-Aktien und Gewinnen erwarten wir, dass die Verringerung des Wachstumsunterschieds ein Katalysator für den Markt sein wird, um sich zu verbreitern", so Subramanian. Ein entsprechender Anstieg wird für die zweite Jahreshälfte 2024 erwartet.
Führungswechsel im S&P 500
Während also Aktien abseits der Magnificent Seven die Führung übernehmen könnten, dürfte die Kursperformance der vorherigen Highflyer eine abrupte Unterbrechung finden, so Subramanian, da die starken Kursgewinne der letzten Monate eng an das Gewinnwachstum der Unternehmen geknüpft waren. Hinweise für einen solchen Führungswechsel im S&P 500 gebe es bereits jetzt, wie Analysen zeigen. So entwickelten sich Aktien aus dem Energiesektor aus dem S&P 500 im März etwa am stärksten, was auf hohe Ölpreise zurückzuführen sei.
Bis zum vierten Quartal 2024 dürfte sich das Gewinnwachstum beider Gruppen aber wieder angleichen, so die Expertin.
Zinspolitik nicht mehr im Fokus
Deutlich weniger Auswirkungen auf den S&P 500 als zuvor dürfte nun hingegen die Zinspolitik der Fed haben, ist sich Subramanian sicher. Während die Kursbewegungen, vor allem von Tech-Aktien, in den vergangenen zwei Jahren maßgeblich von Zinserhöhungen der Währungshüter beeinflusst wurden, rücke das Zinsthema seit 2024 vermehrt in den Hintergrund. Stattdessen dürften Anleger ihren Fokus vermehrt auf Gewinnerwartungen an die entsprechenden Unternehmen richten.
Redaktion finanzen.net
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