gettex:Verschnaufpause oder doch der Beginn einer Korrektur?
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Robert Ertl, gettex
Zurück vom Gipfel: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche spürbar nachgegeben. Zum einen drückten wieder wachsende Zinssorgen auf die Stimmung. Jerome Powell, der Chef der US-Notenbank Fed, hatte Hinweise auf weitere Zinsanhebungen gegeben, zudem setzten die Bank of England und die norwegische Notenbank ihre geldpolitische Straffung fort, auch die schweizerische Notenbank erhöhte ihren Leitzins. Zum anderen belasteten Gewinnmitnahmen nach den jüngsten deutlichen Kursanstiegen und dem Dax-Rekordstand in der Vorwoche. Auch einzelne Unternehmensnachrichten sowie Konjunkturdaten wirkten sich negativ aus.
Übernahmephantasien
Der Deutsche Aktienindex (Dax) rutschte wieder merklich unter die Marke von 16.000 Zählern und verlor im Wochenvergleich 3,2 Prozent auf 15.829,94 Punkte. Der MDax büßte 2,5 Prozent auf 26.789,76 Zähler ein. Der TecDax sackte um 3,7 Prozent ab auf 3.152,64 Punkte.
Einen regelrechten Kurssturz wiesen im Dax die Titel von Siemens Engergy auf: Auf Wochensicht stand hier ein Minus von 36,3 Prozent zu Buche, was die klare Spitze in der Dax-Wochenverlierer-Liste bedeutete. Der Energietechnikkonzern hatte am vergangenen Freitag seine Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2022/23 zurückgezogen, Grund waren die anhaltenden Probleme bei der Windenergietochter Siemens Gamesa. Die Titel von Großaktionär Siemens litten mit und gaben um 5,2 Prozent nach. Dagegen kamen Covestro auf ein Wochenplus von 18,2 Prozent, hier beflügelten Berichte über einen Übernahmevorschlag des Ölkonzerns Abu Dhabi National Oil. Im MDax brachen die Papiere von Lanxess auf Wochensicht um 19,7 Prozent ein. Der Spezialchemiekonzern hat nach einem schwächer als erwarteten zweiten Quartal sein bereinigtes operatives Jahresgewinnziel gesenkt, was über den eigenen Kurs hinaus zeitweise den gesamten deutschen Chemiesektor belastetet. Für HelloFresh ging es um 17,6 Prozent nach oben, Übernahme-Fantasien in Bezug auf die Online-Branche waren hierfür verantwortlich.
Anleihen: Kurse legten zu
Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche nach schwankendem Verlauf unter dem Strich zugelegt. Während steigende Erwartungen weiterer Zinsanhebungen in den USA und der Eurozone die Bundespapiere belasteten, sorgten schwächere Konjunkturdaten für Auftrieb. Diese machten die als sicher geltenden Anleihen attraktiver. Die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe sank im Wochenvergleich von 2,46 auf 2,35 Prozent. Die Umlaufrendite ging von 2,56 auf 2,45 Prozent zurück.
USA: Spekulationen über weitere Zinsschritte
An den US-Aktienbörsen ist es in der vergangenen Woche abwärts gegangen, wenn auch in geringerem Umfang als hierzulande. Auslöser der Kaufzurückhaltung waren die wieder begründeter scheinenden Spekulationen über weitere Zinsschritte der Fed beziehungsweise ein länger anhaltendes hohes Zinsniveau. Der Dow-Jones-Index gab im Wochenvergleich um 1,7 Prozent nach auf 33.727,43 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index sank um 1,5 Prozent auf 4.348,33 Zähler. Der von Technologiewerten dominierte Nasdaq-100-Index reduzierte sich um 1,3 Prozent auf 14.891,48 Punkte.
Ausblick: Verschnaufpause oder Korrektur
In der aktuellen Woche könnten die deutschen Aktienbörsen um ihre aktuellen Niveaus schwanken, glauben Analysten. Noch herrscht unter diesen keine Einigkeit, ob die Verluste der vergangenen Woche lediglich eine gesunde Verschnaufpause nach den zuletzt erreichten Hochständen waren, ober ob es sich um den Anfang einer umfassenderen Korrektur handeln könnte. Die entscheidende Rolle, welches Szenario wahr wird, dürften die Geldpolitik beziehungsweise die Erwartungen in dieser Hinsicht spielen. In den kommenden Tagen gibt es hierzu zwar keinen herausgehobenen Termin von Seiten der Notenbanken, allerdings dürften mit Blick auf die Eurozone die Zahlen zu den Verbraucherpreisen die Spekulationen in die eine oder andere Richtung treiben.
Konjunkturerwartungen im Blickfeld
Daneben könnten die Konjunkturerwartungen wieder an Einfluss zunehmen. Diese waren eine Zeitlang in den Hintergrund gerückt, da sich bei vielen Marktteilnehmern die Annahme, es werde weniger schlecht kommen als vor einem Jahr erwartet, durchgesetzt hatte. Zuletzt hatten aber teils schwache Wirtschaftszahlen Zweifel hieran gesät. Auch insofern dürften die Anleger hierzulande auf das Ifo-Geschäftsklima blicken. Aus den USA kommen mit Daten zum persönlichen Konsum, dem Bruttoinlandsprodukt und den Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter mehrere hochkarätige Veröffentlichungen, die von Zahlen zum Immobilienmarkt flankiert werden.
Zu Beginn der Handelswoche könnten die jüngsten Geschehnisse in Russland trotz der Abwendung eines möglichen Putsches zu einer Verteuerung von Rohstoffen führen, was sich wiederum negativ an den Aktienbörsen bemerkbar machen könnte.
Ausgewählte wichtige Termine der Woche
Montag, 26.06.: Ifo-Geschäftsklimaindex (Deutschland); Dallas Fed Herstellungsindex (USA)
Dienstag, 27.06.: Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA; US-Verbrauchervertrauen; Verkäufe neuer Häuser in den USA; S&P/Case-Shiller-Hauspreisindex (USA)
Mittwoch, 28.06.: GfK-Verbrauchervertrauen (Deutschland); Ergebnis des Banken-Stresstests in den USA
Donnerstag, 29.06.: Verbraucherpreise in Deutschland; Verbrauchervertrauen in der Eurozone; Geschäftsklima in der Eurozone; Bruttoinlandsprodukt der USA; Schwebende Hausverkäufe in den USA; Kernausgaben für den persönlichen Konsum in den USA
Freitag, 30.06.: Einzelhandelsumsätze in Deutschland; Arbeitslosenzahlen für Deutschland; Verbraucherpreise in der Eurozone; Persönliche Einkommen und Ausgaben in den USA; US-Verbrauchervertrauen der Universität Michigan; Chicagoer Einkaufsmanagerindex (USA); Einkaufsmanagerindex für das nicht-verarbeitende Gewerbe in China
Nachrichten zu Siemens AG
Analysen zu Siemens AG
Datum | Rating | Analyst | |
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30.12.2024 | Siemens Outperform | RBC Capital Markets | |
19.12.2024 | Siemens Buy | Jefferies & Company Inc. | |
19.12.2024 | Siemens Buy | UBS AG | |
19.12.2024 | Siemens Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
13.12.2024 | Siemens Buy | Deutsche Bank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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30.12.2024 | Siemens Outperform | RBC Capital Markets | |
19.12.2024 | Siemens Buy | Jefferies & Company Inc. | |
19.12.2024 | Siemens Buy | UBS AG | |
19.12.2024 | Siemens Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
13.12.2024 | Siemens Buy | Deutsche Bank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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10.08.2023 | Siemens Market-Perform | Bernstein Research | |
10.08.2023 | Siemens Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
07.07.2023 | Siemens Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
29.06.2023 | Siemens Market-Perform | Bernstein Research | |
20.06.2023 | Siemens Market-Perform | Bernstein Research |
Datum | Rating | Analyst | |
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04.12.2024 | Siemens Underweight | Barclays Capital | |
17.05.2024 | Siemens Underweight | Barclays Capital | |
05.04.2024 | Siemens Underweight | Barclays Capital | |
14.02.2024 | Siemens Underweight | Barclays Capital | |
09.02.2024 | Siemens Underweight | Barclays Capital |
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