US-Stadt führt Sondersteuer auf Coca-Cola & Co ein

Rund 68 Prozent der erwachsenen Einwohner von Philadelphia gelten als übergewichtig, 41 Prozent der Kinder ebenfalls. Bürgermeister Jim Kenney hat jetzt einen ungewöhnlichen Weg beschritten, um zumindest dem Kampf gegen Zucker, der als einer der Hauptverursacher von Übergewicht gilt, den Kampf anzusagen.

Sondersteuer auf Zucker-Getränke

Nach monatelangen Verhandlungen wurde in dieser Woche eine Sondersteuer auf zuckerhaltige Softdrinks beschlossen. 50 US-Cent müssen Verbraucher pro Liter Zuckerbrause nun mehr auf den Tisch legen, entschied der Stadtrat der 1,5 Millionen-Einwohner-Stadt. Erhoben wird die Steuer auf Limonaden wie Coca-Cola, Fanta oder Sprite, aber auch auf Sportgetränke und aromatisiertes Wasser. Milch und frische Fruchtsäfte werden hingegen nicht zusätzlich besteuert. Noch gibt es eine Gnadenfrist: Ab 2017 wird die Sondersteuer erhoben.

Gesundheit der Einwohner im Blick

Mit der überraschenden Maßnahme will die Stadt das Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung schärfen. Die Mehreinnahmen sollen dann auch der Bevölkerung zugutekommen: Auf umgerechnet rund 80 Millionen Euro im Jahr schätzt man die zusätzlichen Steuereinnahmen. Diese sollen in sozialen Einrichtungen investiert werden.

Erbitterter Widerstand aus der Getränkebranche

Der Entscheidung gingen monatelange Debatten voraus - besonders aus der Wirtschaft wurden viele kritische Stimmen laut. Während einige befürchteten, die Sondersteuer werde vor allem den armen Teil der Bevölkerung zusätzlich belasten, mahnte der Handel an, dass mit Umsatzeinbußen zu rechnen sei, wenn sich die Einwohner nun außerhalb der Stadt mit ihren zuckerhaltigen Getränken versorgen.

Redaktion finanzen.net