Softbank erwägt Verkauf von T-Mobile-Aktien - T-Mobile US-Aktie verliert
Der japanische Mischkonzern Softbank will seinen Anteil an der Deutschen-Telekom-Tochter T-Mobile US verringern.
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Der Verkauf eines milliardenschweren Pakets von Aktien des US-Mobilfunkunternehmens könne dabei über private Platzierungen oder öffentliche Angebote erfolgen, teilte der japanische Konzern, der zu den größten Technologieinvestoren weltweit zählt, in der Nacht zu Dienstag in Tokio mit. Dabei seien auch Deals mit der Deutschen Telekom oder T-Mobile US direkt eine Möglichkeit. Allerdings sei nicht sicher, ob solche Transaktionen überhaupt zustande kommen, hieß es weiter.
Der gerade mit der früheren Softbank-Beteiligung Sprint fusionierte US-Konzern bestätigte unterdessen die Pläne von Softbank, ohne allerdings Details zu nennen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte Mitte Mai berichtet, dass Softbank beim dem Verkauf von T-Mobile-US-Aktien einen Teil an die Deutsche Telekom abstoßen wolle. Der Anteil des Bonner Konzerns an T-Mobile US solle bei der Transaktion von zuletzt knapp 44 Prozent auf mehr als 50 Prozent steigen - dafür müsste die Telekom gemessen am aktuellen Aktienkurs umgerechnet etwas mehr als sieben Milliarden Euro investieren.
Damit würde die Telekom, die bereits über eine Stimmrechtsvereinbarung mit Softbank T-Mobile US kontrolliert und daher das US-Mobilfunkunternehmen voll in der Bilanz konsolidieren kann, auch mehr als die Hälfte der Anteile halten. Da die Telekom und Softbank zudem weitreichende Haltefristen für ihre Anteile vereinbart hatten, können die Japaner ohne Zustimmung der Deutschen keine T-Mobile-US-Aktien verkaufen. Die "Financial Times" hatte im Mai berichtet, dass Softbank insgesamt T-Mobile-US-Anteile von bis zu 20 Milliarden US-Dollar loswerden will. Gemessen am aktuellen Aktienkurs ist das Softbank-Paket von knapp 25 Prozent der T-Mobile-US-Anteile derzeit 32 Milliarden Dollar wert.
Softbank hat im vergangenen Geschäftsjahr wegen Investitionen in Tech-Konzerne und Start-Ups wie den Büroraumvermittler WeWork oder den Taxi-Konkurrenten Uber einen Verlust von umgerechnet mehr als acht Milliarden Euro eingefahren. Schon vor einigen Wochen hatte das Management um Konzernchef und Tech-Mogul Masayoshi Son unter starkem Druck von Investoren verkündet, Beteiligungen im Wert von 41 Milliarden Dollar losschlagen zu wollen. Damit will Son die Schulden senken und im großen Stil mit Aktienrückkäufen die verärgerten Anleger besänftigen.
T-Mobile US-Aktie schwächelt
Die Aktien von T-Mobile US konnten sich am Dienstag nicht der allgemeinen Stärke an der New Yorker Börse anschließen. Am breiten US-Markt und unter den Technologiewerten an der Nasdaq waren sie unter den wenigen negativen Ausnahmen, nachdem der japanische Mischkonzern Softbank verkündet hatte, dass er seinen Anteil an dem US-Ableger der Deutschen Telekom verringern will.
Ganz neu ist dies nicht, denn entsprechende Spekulationen gibt es am Markt schon länger. Dennoch ging es für die Aktien von T-Mobile US am Dienstag im US-Handel letztlich um 1,71 Prozent bergab auf 102,89 US-Dollar. Sie entfernten sich damit wieder etwas von ihrem erst in der Vorwoche erreichten Rekordhoch. Für die Papiere der Deutschen Telekom, die als Favorit für den Erwerb der Aktien gilt, ging es in Frankfurt marktkonform um etwas mehr als 3 Prozent bergauf.
"Es ist eigentlich ziemlich logisch, dass sich die Telekom die Transaktion anschaut", kommentierten die Experten von Jefferies Research. Der deutsche Konzern wird auch deshalb als wahrscheinlichster Interessent gehandelt, weil er über eine Vereinbarung bereits Zugriff auf die Stimmrechte von Softbank hat. Für die Telekom sei aber die Verschuldung das Hauptthema, wären bei einer Übernahme aller Anteile doch gut 27 Milliarden US-Dollar fällig, errechneten die Jefferies-Experten.
Sollten die Bonner ihren Anteil nur auf mehr als 50 Prozent steigern wollen, wären wohl rund 7 Milliarden Dollar erforderlich. Die Experten von Jefferies glauben daher in einer ersten Reaktion eher an eine kleinere Lösung, da die Verschuldung der Telekom schon hoch sei. Außerdem werde das Unternehmen wohl nur mehr Schulden machen, wenn die Bedingungen für einen Deal vorteilhaft sind - etwa beim Preis, aber auch mit Blick auf die bei Softbank verbleibenden Rechte.
/stk/zb
TOKIO / NEW YORK (dpa-AFX)
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