Gesamtmetall: Brauchen 100-Tage-Programm nach der Wahl

28.01.25 11:23 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Die deutsche Wirtschaft braucht aus Sicht des Branchenverbands Gesamtmetall ein Signal des Aufbruchs nach der Bundestagswahl. "Die Bundesregierung muss ein 100-Tage-Programm machen", sagte Hauptgeschäftsführer Oliver Zander in Berlin. Nur so könne ein Aufbruch-Gefühl entstehen. Zander verwies darauf, dass die Standortbedingungen sich einer Umfrage seines Verbands zufolge für mehr als 93 Prozent aller Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie in den vergangenen zehn Jahren verschlechtert oder sogar deutlich verschlechtert haben.

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Der Erhebung zufolge bewerten mehr als 50 Prozent der teilnehmenden Unternehmen die Lage schlecht. Für einen etwa genauso großen Anteil ist demnach keine Normalisierung absehbar. Eine der Folgen sei, dass 45 Prozent der Unternehmen mit Personalabbau rechnen.

Zander: Man hat diesen Standort nicht gepflegt

Im Inland will die Hälfte der befragten Firmen weniger als noch in den vergangenen Jahren investieren. Als Gründe werden vor allem die Arbeitskosten, fehlende Planbarkeit durch die Wirtschaftspolitik und Bürokratie genannt. Im Ausland - insbesondere in östlichen EU-Staaten

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- wollen dagegen 29 Prozent der Unternehmen mehr Geld investieren.

"Man hat diesen Standort im Grunde nicht gepflegt, gehegt, sondern hat sich darauf verlassen, dass es schon irgendwie weitergeht", sagte Zander. "Denn die Standortbedingungen führen dazu, dass hier nicht mehr investiert wird mit dem ganzen Rattenschwanz, den das nach sich zieht."

An der Umfrage haben vom 7. bis zum 20. Januar 1.785 Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie teilgenommen. Das entspricht rund 25 Prozent aller Unternehmen in den Mitgliedsverbänden von Gesamtmetall./wim/DP/jha