Geplanter Verkauf

Amazon-Aktie schwächelt: Jeff Bezos trennt sich von Amazon-Aktien im Milliardenwert

12.02.24 22:57 Uhr

NASDAQ-Titel Amazon-Aktien verkauft: Jeff Bezos nutzt Kursfeuerwerk, um sich die Taschen zu füllen | finanzen.net

Jeff Bezos gründete einst Amazon als Online-Buchversand aus seiner Garage heraus. Heute gehört der E-Commerce-Riese zu den wertvollsten Unternehmen der Welt. Bezos hat seinen Posten als Vorstandschef mittlerweile abgeben und kündigte Ende 2023 auch seinen Umzug nach Miami an. Wie aus einem SEC-Filing hervorgeht, plant der Milliardär außerdem sich von einem großen Amazon-Aktienpaket zu trennen. Erste Anteile wurden mittlerweile veräußert.

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• Amazon-Gründer Bezos vereinbart Verkauf von bis zu 50 Millionen Amazon-Aktien
• Bezos bleibt weiterhin an Amazon beteiligt
• Hängt Umzug nach Miami mit Aktienverkauf zusammen?

Amazon-Gründer Jeff Bezos will sich von Amazon-Aktien im Milliardenwert trennen. Das geht aus einem Filing an die US-Börsenaufsicht SEC hervor. Konkret wurde darin ein Handelsplan vorgestellt, der ab dem 8. November 2023 in Kraft trat. Darin ist vereinbart, dass Bezos bis Januar 2025 bis zu 50 Millionen Amazon-Aktien veräußern kann. Wie Dow Jones Newswires berichtet, hat Bezos mittlerweile Aktien-Verkäufe in Höhe von zwei Milliarden US-Dollar getätigt. Das gesamte Aktien-Paket ist zum aktuellen Kurs eines Anteilsscheins des E-Commerce-Riesen rund 8,492 Milliarden US-Dollar wert. Innerhalb der letzten 12 Monate hat die Amazon-Aktie satte 74 Prozent an Wert gewonnen. Im NASDAQ-Handel ging es am Montag 1,21 Prozent abwärts auf 172,34 US-Dollar.

Auch nach dem Verkauf bleibt Bezos jedoch mit einem Unternehmensanteil von rund 11,8 Prozent noch ein wichtiger Aktionär. Wie aus einer anderen Einreichung an die SEC im Februar 2023 hervorgeht, hatte der Milliardär zu diesem Zeitpunkt noch rund 12,3 Prozent der ausstehenden Unternehmensaktien besessen. Hierzu gehörten auch die Anteilsscheine seiner Exfrau MacKenzie Scott, die er im Rahmen der Scheidung erhielt und über die er weiterhin Stimmrecht hat, wie GeekWire schreibt.

Bezos trennte sich schon zuvor von Amazon-Aktien

Es ist nicht das erste Mal, dass sich der Amazon-Gründer von einem Teil seiner Anteilsscheine trennt. Der letzte Aktienverkauf seinerseits wurde 2021 durchgeführt. Die Gewinne seiner Verkäufe nutzte der Milliardär zur Finanzierung von verschiedenen Projekten und Initiativen. So gründete Bezos im Jahr 2000 beispielsweise das Raumfahrtunternehmen Blue Origin, welches es sich zur Aufgabe macht, die Kosten für das Bereisen des Weltalls deutlich zu senken, damit mehr Menschen Zugang zum All ermöglicht wird. Darüber hinaus rief der Amazon-Gründer auch den "Bezos Day One Fund" ins Leben, der sich dazu verpflichtet mit zwei Milliarden US-Dollar "in zwei Bereichen sinnvolle und dauerhafte Wirkungen zu erzielen: die Finanzierung bestehender gemeinnütziger Einrichtungen, die Familien mit Obdachlosigkeit helfen, und die Schaffung eines Netzes neuer, gemeinnütziger Vorschulen der Stufe 1 in einkommensschwachen Gemeinden.", wie es auf der Webseite des Fonds heißt.

Jeff Bezos verschlägt es nach Miami

Wenige Tage vor dem Filing, in dem über den Verkauf von Amazon-Aktien seitens des Gründers informiert wurde, kündigte Bezos mithilfe eines Instagram-Posts außerdem an, seinem langjährigen Wohnsitz in Seattle den Rücken kehren und seine Zelte fortan in Miami aufschlagen zu wollen. Hintergrund seiner Entscheidung sei die Nähe zu seinen Eltern, die sich vor Kurzem ebenfalls in Miami niedergelassen hätten. Aber auch die Tatsache, dass sich die Aktivitäten Blue Origins mehr und mehr nach Cape Canaveral verlagerten, seien ein Grund für den Umzug.

Hängen der Umzug und der Aktienverkauf zusammen?

Da die Ankündigung des Umzugs auf der einen Seite und der Plan Amazon-Aktien zu veräußern auf der anderen Seite mit einem Abstand von nur sechs Tagen angekündigt bzw. eingereicht wurden, könnte der Schluss gezogen werden, Bezos plane mit dem Umzug auch kräftig an Steuern zu sparen, schreibt das Nachrichtenportal GeekWire. Denn die beiden US-Bundesstaaten Washington State, wo Bezos bisher seinen Wohnsitz in Seattle hatte und Florida, in dem Miami liegt, pflegen einen sehr unterschiedlichen Umgang mit Einkommenssteuern. So gibt es in Washington eine Kapitalertragssteuer in Höhe von sieben Prozent (mit einigen Ausnahmen) auf die Gewinne beim Verkauf aus Aktien und Anleihen, die eine Summe von 250.000 US-Dollar übersteigen. In Florida gibt es hingegen weder eine Einkommens- noch eine Kapitalertragssteuer.

Washington State-Senatorin wimmelt Spekulationen ab

Auch einige Politiker im Bundesstaat Washington warnen in diesem Zusammenhang davor, dass die Einkommenssteuer dazu führen könnte, dass wohlhabende Steuerzahler, es vorziehen könnten, einen anderen Wohnort zu wählen, so GeekWire. Wieder andere, wie Washington State-Senatorin Noel Frame verweisen jedoch darauf, dass die Forschung diesbezüglich etwas anderes sage. Sie verlautet daher gegenüber dem Portal: "Wir sollten Reichtum besteuern und diese Gelder in Einrichtungen investieren, die Unternehmer in der Anfangsphase in unseren Staat locken, damit sie hier Wurzeln schlagen, ihre Familien großziehen und ihr Vermögen aufbauen können. Das ist es, was uns die Daten sagen. Und das ist genau das, was [Bezos] mit Amazon getan hat." Im Übrigen hätte Bezos selbst nie etwas in die Richtung verlautet, dass er aus Steuergründen den Bundesstaat verlasse. Stattdessen meint sie: "Da die Aktien von Amazon derzeit hoch im Kurs stehen, scheint dies ein logischer Zeitpunkt für jemanden zu sein, der verkaufen möchte, unabhängig davon, in welchem Staat er steuerlich ansässig ist."

Mit Verweis auf einen Bericht von The Center Square rechnet das Portal vor, dass beim Verkauf der maximal 50 Millionen Amazon-Aktien auf diese Weise in Washington rund 600 Millionen US-Dollar an Steuern hätten anfallen können.

Ob dieser Steuervorteil jedoch tatsächlich eine weitere Motivation für den Milliardär gewesen ist, nach Miami umzuziehen, weiß natürlich nur er selbst. In jedem Fall ist es sicherlich ein netter Nebeneffekt.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Drew Angerer/Getty Images, Paul Morigi/Getty Images

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