Alphabet-Aktie leichter: Google will Karten mit KI verbessern - Kreml nennt gigantische Strafe für Google symbolisch
Googles Karten sollen in Zukunft die Nutzer nicht nur von A nach B leiten, sondern ihnen auch Empfehlungen geben.
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So werde man zum Beispiel nach Freizeittipps oder einem Lokal zum Ausgehen am Samstagabend fragen können, erläuterte die zuständige Google-Managerin Miriam Daniel. Die Software werde dann eine Liste von Vorschlägen mit Bewertungen und Fotos anzeigen. Software mit Künstlicher Intelligenz solle dabei Bewertungen aus der Karten-App zusammenfassen und auf dieser Basis auch Detailfragen zu dem Lokal beantworten können.
Die Funktion startet zunächst in den USA. Google betonte, dass bei der Auswahl der Vorschläge nicht die persönlichen Vorlieben der Nutzer berücksichtigt werden sollen, sondern die Umstände wie Wochentag oder Jahreszeit. Plätze in diesen Listen werden nicht an Werbekunden verkauft.
Die Empfehlungen erstellt Googles KI-Modell Gemini auf Basis von Daten des Kartendienstes. Sogenannte KI-Halluzinationen, bei denen Software Dinge einfach erfindet, will Google durch einen Abgleich ihrer Antworten mit den verifizierten Informationen verhindern.
Über 100 Millionen Änderungen pro Tag
Google verbessert seine Karten zudem mit detaillierteren Ansichten, die bei der Navigation helfen sollen. Täglich gebe es mehr als 100 Millionen Änderungen an den Karten-Daten, sagte der für Geo-Dienste verantwortliche Google-Manager Chris Phillips. Sie laufen zum Teil automatisiert - und werden stellenweise von Unternehmen und Stadtverwaltungen eingespeist.
Die ebenfalls zu Google gehörende Navigations-App Waze testet eine Funktion, bei der Nutzer Informationen zu Verkehrs-Störungen per Sprache eingeben können.
Kreml nennt gigantische Strafe für Google symbolisch
Der Kreml hat eine von einem russischen Gericht gegen den Technologiekonzern Google verhängte gigantische Strafe als symbolträchtig bezeichnet. "Die Forderungen demonstrieren das Wesen der Vorwürfe unserer Fernsehsender gegenüber Google", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Zuvor war bekannt geworden, dass die Summe der vom Gericht verhängten Strafen gegen den US-Konzern 2 Sextillionen Rubel (das sind etwa 20 Quintilliarden Euro - eine Zahl mit 34 Nullen) erreicht hat. Der Betrag entspricht nicht nur einem Vielfachen des Werts von Google, sondern sogar einem Vielfachen der jährlichen Wirtschaftsleistung weltweit.
Der Streit dreht sich um die Sperrung einer Reihe von kremltreuen Fernsehsendern auf Youtube. Ein russisches Gericht hat den Google-Konzern Alphabet bereits 2020 dazu aufgefordert, die Kanäle wiederherzustellen. Für jeden Tag, an dem Google dieser Forderung nicht nachkommt, muss der Konzern eine Geldstrafe von 100.000 Rubel (knapp 1000 Euro) zahlen, wobei sich das tägliche Strafmaß jede Woche verdoppeln soll.
Laut Peskow solle die Rekordstrafe Google dazu anhalten, die Blockierung der Sender rückgängig zu machen. "Das ist das Beste, was das Unternehmen tun kann", sagte er. Ein Einlenken Googles ist allerdings nicht in Sicht. Nach Beginn des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Youtube weitere russische Fernsehsender gesperrt. Das Urteil vollstrecken kann Moskau nicht, der Urteilsspruch gilt nur auf russischem Territorium. Die russische Tochtergesellschaft von Google ist bereits kurz nach Kriegsbeginn bankrott erklärt worden.
Die Alphabet-Aktie verliert im NASDAQ-Handel zwischenzeitlich 1,14 Prozent auf 174,13 US-Dollar.
PALO ALTO / MOSKAU (dpa-AFX)
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