Siemens: Gigaset macht Probleme!
Gleich mehrere interessante neue Entwicklungen gibt es derzeit beim Mischkonzern Siemens.
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Zum einen gelang dem Unternehmen der Ausbau des Solarsektors. Eindeutig richtig, dass die Münchener hier nicht auf das unter Überkapazitäten leidende Photovoltaiksegment sondern auf Solarthermie setzen.
Siemens kauft für 284 Millionen EUR den in Privatbesitz befindlichen israelischen Spezialisten Solel Solar Systems auf. Solel fertig solarthermische Anlagen.
Der Mischkonzern hatte nach vorherrschender Meinung bisher den Einstieg in den Sektor verschlafen, kann sich nun aber nach den Verwerfungen am Markt relativ günstig und selektiv positionieren.
*Probleme in der Telekommunikationssparte
Weniger gut sieht es dagegen im Telekom-Sektor aus. Die Netzausrüster-Gemeinschaftsfirma Nokia Siemens Networks (NSN) schreibt herbe Verluste. Wie aus dem Quartalsbericht von Nokia hervorgeht, verlor alleine der Anteil der Finnen 908 Millionen EUR an Wert. Siemens ist wie Nokia mit 50 Prozent an NSN beteiligt. Das heißt: Auch Siemens dürften hier - abhängig vom eigenen Bilanzansatz von NSN - weitere Abschreibungen drohen.
Hinzu kommt noch ein weiterer unangenehmer Faktor, der zwar kurzfristig weniger kursbeeinflussend aber dafür imageschädigend ist. Beim Telefonproduzenten Gigaset, den Siemens mehrheitlich an die Beteiligungsgesellschaft Arques verkauft hat, klafft offenbar eine Finanzierungslücke.
Arques ist in Geldnöten und kann bzw. will die 20 Millionen EUR, die eigentlich als Bürgschaft für den jederzeitigen Zugriff von Gigaset bereit gehalten werden sollten, nicht bezahlen.
Siemens will nun nach Informationen der Financial Times Deutschland selbst einspringen und Gigaset liquide halten. Siemens will bei Gigaset, wo bisher weltweit immerhin 2.100 Mitarbeiter beschäftigt sind unbedingt ein ähnliches Desaster wie bei der eigenen Handysparte vermeiden. Diese wurde bekanntlich an die Taiwaner BenQ verkauft, die die Tochter dann ein Jahr später in die Insolvenz laufen ließen.
*General Electric-Zahlen nur eingeschränkt vergleichbar
Jahrelang galt General Electric als das heimliche, weil profitablere Vorbild von Siemens. Diese Zeiten sind vorbei. Den amerikanischen Mischkonzern, einst das größte und wertvollste Unternehmen der Welt, hat das Streben nach höheren Margen in arge Nöte gebracht. Denn die erträumten Margen konnte man nur über die Forcierung der Finanzsparte erzielen und genau hier wurde man zum Opfer der Finanzkrise. GE hatte in großem Stil in strukturierte Hypothekenanleihen investiert.
Vor allem die Finanzsparte drückte den Gewinn im dritten Quartal deutlich nach unten und sorgte für einen Abverkauf bei der Aktie. Eine Bodenbildung ist dagegen im Bereich Automatisierung zu erkennen. Dieser ist sehr wichtig für die gesamte Entwicklung der Aktie und ist zudem auch der Bereich, wo man neben dem Energiegeschäft besonders stark mit Siemens konkurriert.
Entsprechend lässt sich daraus schließen, dass auch bei Siemens das Automatisierungsgeschäft das Schlimmste überstanden haben sollte. In der Energiesparte läuft es ohnehin weiter gut.
Für die Analysten ist das Glas jedenfalls eindeutig halbvoll und nicht halbleer. Morgan Stanley hob das Kursziel auf 80 EUR an und bestätigte das Urteil "Übergewichten". Analyst Scott Babka bezieht sich dabei vor allem auf diese Automatisierungssparte.
Ein Tag zuvor hatte bereits Merrill Lynch das Kursziel auf 75 EUR angehoben und die Aktie weiter mit "Kaufen" eingestuft. Die Chance auf einen freundlichen Ausblick sollte der Aktie Auftrieb geben.
- Die letzten Einschätzungen der Analysten erfolgten bereits vor den schwachen Nokia-Zahlen.
- Nach der jüngsten Kursrallye und wohl eher stagnierenden Gewinnen in 2010 scheint die Aktie mit einem 2010er-KGV von 15 momentan ausreichend bewertet.
Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Nachrichten zu Siemens AG
Analysen zu Siemens AG
Datum | Rating | Analyst | |
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06.01.2025 | Siemens Buy | Deutsche Bank AG | |
06.01.2025 | Siemens Buy | Deutsche Bank AG | |
06.01.2025 | Siemens Outperform | Bernstein Research | |
06.01.2025 | Siemens Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
03.01.2025 | Siemens Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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06.01.2025 | Siemens Buy | Deutsche Bank AG | |
06.01.2025 | Siemens Buy | Deutsche Bank AG | |
06.01.2025 | Siemens Outperform | Bernstein Research | |
06.01.2025 | Siemens Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
03.01.2025 | Siemens Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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10.08.2023 | Siemens Market-Perform | Bernstein Research | |
10.08.2023 | Siemens Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
07.07.2023 | Siemens Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
29.06.2023 | Siemens Market-Perform | Bernstein Research | |
20.06.2023 | Siemens Market-Perform | Bernstein Research |
Datum | Rating | Analyst | |
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04.12.2024 | Siemens Underweight | Barclays Capital | |
17.05.2024 | Siemens Underweight | Barclays Capital | |
05.04.2024 | Siemens Underweight | Barclays Capital | |
14.02.2024 | Siemens Underweight | Barclays Capital | |
09.02.2024 | Siemens Underweight | Barclays Capital |
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