Fußball-WM: Diese 4 Aktien gewinnen! – Aktie 2
Wetten, dass... wir Weltmeister werden
Während die Aktie des Wettmarktführers bwin dümpelt, läuft die des kleineren Konkurrenten bet-at-home von Hoch zu Hoch. Das Kurspotenzial ist aber eher gering.
Nicht zuletzt dank der jüngsten Marketing-Kampagnen geben immer mehr sportbegeisterte Zocker ihre Wetten bei bet-at-home ab. Im ersten Quartal 2010, zugleich das beste überhaupt in der Firmengeschichte - kletterten die Gamingumsätze um satte 76 Prozent auf 314,5 Millionen Euro. Daraus wurde immerhin ein Rohertrag von 13,8 Millionen Euro erzielt, mithin eine Steigerung von knapp 55 Prozent. Unter dem Strich verblieb ein Nettogewinn von 1,96 Millionen Euro.
Während beim Rohertrag annualisiert durch die steigenden Umsätze und Skaleneffekte eine weitere sequentielle Steigerung auf insgesamt 57 Millionen Euro zu erwarten ist, soll der Nettogewinn nur unterproportional auf drei Millionen Euro klettern. Dafür gibt es aber einen guten Grund: bet-at-home erhöht weiter massiv die Marketingaufwendungen, um den österreichischen Platzhirsch bwin anzugreifen. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg: bwin ist bei sämtlichen Kennzahlen in etwa zehnmal so groß wie bet-at-home.
Relative Unterbewertung?
Dafür ist bwin an der Börse mit einer Marktkapitalisierung von 1,3 Milliarden Euro aktuell 18,5-mal so teuer wie bet-at-home. Dass bwin als Marktführer einen Bewertungsaufschlag genießt, ist legitim. Die Frage ist, ob er auch in dieser Höhe gerechtfertigt ist. Dafür spricht die Profitabilität und die Bewertung. Nach den jüngsten Kursverlusten von bwin und den zeitgleichen Kursgewinnen bei der bet-at-home-Aktie liegt das 2011er-KGV bei den Düsseldorfern mit knapp 19 deutlich höher als das von bwin.
Zu berücksichtigen ist dabei auch noch, dass die Ergebnisprognosen bei bet-at-home sehr optimistisch sind. Das liegt daran, dass einer der beiden Analystenhäuser, die Performaxx AG, ihre Analyse im Auftrag von bet-at-home erstellt hat. Eine Verkaufsempfehlung ist in einer solchen Konstellation quasi ausgeschlossen. Performaxx geht dabei von einem Nettogewinn für 2010 von fünf Millionen Euro aus. Das liegt um rund zwei Drittel über den Schätzungen vom Unternehmen selbst und erscheint doch etwas sehr optimistisch.
Vor diesem Hintergrund ist auch das Kursziel von 40 Euro mit einer gesunden Portion Skepsis zu betrachten. Realistischer scheint hier schon die Einschätzung von SES-Research, die bei einem im Verhältnis zum Vorsteuergewinn 10-fachen Equity Value (= Eigenkapital + Nettofinanzverbindlichkeiten) eine im Verhältnis zur Konkurrenz faire Bewertung sehen. Entsprechend liegt das Kursziel bei 21,50 Euro nahe des aktuellen Kurses von 19,86 Euro. Auf Basis dieser Berechnung ergibt sich ein KGV von 30 bzw. 23 für 2010 und 2011.
Mein Fazit:
Die Aktie ist aktuell fair bewertet. Kursziele von 40 Euro sind meiner Ansicht nach utopisch. Ein Einstieg wäre erst im Bereich von 14 Euro interessant.
Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.