Nomura warnt vor Börsen-Ausverkauf im Mai
"Sell in May and go away" - so lautet eine alte Börsenweisheit. Auch dieses Jahr könnte ein Ausverkauf stattfinden, warnt ein Wall Street-Stratege des japanischen Finanzdienstleisters Nomura.
Noch bevor der laufende Monat zu Ende geht, könnten die wichtigsten Börsenindizes einbrechen, glaubt Masanari Takada von Nomura. Dabei seien drei Faktoren für den befürchteten Einbruch ausschlaggebend: Die Kombination von wachsenden Rezessionsängsten, Erwartungen hinsichtlich einer vorsichtigeren Geldpolitik der US-Fed sowie einer leichten Erhöhung der Marktvolatilität könnten demnach einen Ausverkauf auslösen.
Erste Verkäufe haben schon eingesetzt
In einer Mitteilung an Kunden warnte Takada, kurzfristig sollten sich Anleger auf die Abwärtsrisiken an den globalen Aktienmärkten konzentrieren, da die Stimmung immer noch negativ sei. Deshalb rechne er mit einer zweiten Abverkaufs-Welle.
Er geht davon aus, dass risikobewusstere Fonds zum Monatsende Aktien aus ihrem Portfolio werfen und in Anleihen umschichten werden. Erste Hedgefonds hätten bereits damit begonnen, sich von US-Aktien zu trennen und Bonds zu kaufen. Dies würde andere pessimistisch gestimmte Marktteilnehmer ermutigen, nachzuziehen.
Drei Gefahrenquellen für die Börsen
Auf die Stimmung drückt unter anderem das Hin und Her im Handelsstreit zwischen China und den USA. Dies steigert die Sorge, dass sich der Konflikt länger hinziehen und das US-Wirtschaftswachstum stärker als bisher angenommen beeinträchtigen könnte.
Auch das Protokoll zur jüngsten Notenbanksitzung habe die Kauflaune der Anleger gedämpft, schrieb Masanari Takada. Zwar glaube eine Mehrheit der Investoren, dass es dieses Jahr mindestens eine Zinssenkung geben werde, doch das neueste Fed-Protokoll könnte dies ändern.
Darüber hinaus könnte eine Zunahme der Volatilität Anleger verschrecken. Eine historische Betrachtung der Trends spreche zumindest dafür.
Redaktion finanzen.net
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