Kapitalerhöhung: Nikola will mit der Ausgabe neuer Aktien Millionen einsammeln
Elektrofahrzeug-Entwickler Nikola will sich über die Ausgabe neuer Aktien frisches Geld beschaffen. Am Montag reichte das Unternehmen einen Antrag bei der US-Börsenaufsicht SEC ein.
Werte in diesem Artikel
• Nikola mit starkem Börsenstart - darauf folgt eine Berg- und Talfahrt
• Elektrofahrzeug-Entwickler besorgt sich über Ausgabe neuer Aktien frisches Kapital
• Analyst: Viele EV-Hersteller versuchen, sich frisches Geld zu beschaffen
Im Sommer 2020 feierte Nikola - das zwar im Elektrosegment angesiedelt ist, mittelfristig aber in Richtung Brennstoffzellentechnologie gehen will - seinen Börsengang über einen Umweg durch eine Fusion mit der bereits börsennotierten Firma VectoIQ. Die an der NASDAQ notierte Nikola-Aktie schoss nach ihrem Start bei 37,55 US-Dollar bereits nach wenigen Tagen steil nach oben und verdreifachte ihren Wert fast. In den Folgemonaten kam es jedoch zu einer Berg- und Talfahrt - inzwischen ist das Papier noch 14,78 US-Dollar und damit weniger als die Hälfte als zum Börsenstart wert (Stand: Schlusskurs vom 18. März 2021). Nikolas Marktkapitalisierung fiel damit von zeitweise rund 37 Milliarden US-Dollar im Juni vergangenen Jahres auf weniger als 7 Milliarden US-Dollar.
Nikola mit rechtlichen Problemen
Schuld an der Abwärtsbewegung der Nikola-Aktie sind unter anderem rechtliche Probleme des Unternehmens. Im September ließ ein kritischer Bericht eines Leerverkäufers, der dem Unternehmen "komplexen Betrug" vorwarf, die Nikola-Aktie einbrechen. Das Unternehmen warf dem Urheber daraufhin marktmanipulierende Absichten mit unwahren Behauptungen vor, blieb Anlegern jedoch eine detaillierte Stellungnahme schuldig. Das US-Justizministerium als auch die Securities and Exchange Commission leiteten daraufhin Ermittlungen ein.
Im vergangenen Jahr habe Nikola allein 28 Millionen US-Dollar für Anwaltskosten ausgegeben, die mit falschen Aussagen von Nikola-Gründer Trevor Milton über seine Technologie und Produktionsfähigkeit zusammenhingen, berichtet die Financial Times. Neben den Ermittlungen gebe es mehrere Klagen. Und sollten die "Untersuchungen und daraus resultierenden Ansprüche Dritter im Laufe der Zeit zu nachteiligen Ergebnissen führen, könnten diese Ergebnisse die Geschäftstätigkeit des Unternehmens gefährden und seine Barreserven erschöpfen und dazu führen, dass die Aktionäre ihre gesamte Investition verlieren", zitiert die FT aus einem Prospekt von Nikola.
Nikola bleibt zunächst weiter in den roten Zahlen
In diesem Prospekt werde auch darauf hingewiesen, dass die Verluste des Unternehmens und seines Unternehmensvorläufers, die sich bisher auf 574 Millionen US-Dollar beliefen, weiter anhalten würden - zumindest bis Nikola erfolgreich größere Mengen an Kunden ausliefern könne. Diese Lieferungen würden für batterieelektrische Fahrzeuge voraussichtlich 2022 und für Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge im zweiten Halbjahr des Jahres 2023 beginnen, berichtet die Financial Times.
Kapitalerhöhung durch Ausgabe von Nikola-Aktie
Nun will sich der Elektrotruckhersteller über die Ausgabe neuer Aktien Kapital beschaffen. Die bis zu 100 Millionen US-Dollar benötige das Unternehmen für allgemeine Unternehmenszwecke, wie den Bau einer Fabrik in einem Vorort von Phoenix, die Entwicklung eines kommerziellen Maßstabs für batterie- und brennstoffzellenbetriebene Sattelzüge und die Förderung der Infrastruktur für die Wasserstoffbetankung.
Wettrüsten am EV-Markt
Wie die FT berichtet, erklärte Wedbush-Analyst Dan Ives, dass derzeit viele Hersteller von Elektrofahrzeugen versuchten, Kapital zu beschaffen, um in dem auf 5 Milliarden US-Dollar geschätzten EV-Markt in den kommenden zehn Jahren zu bestehen. Auf der anderen Seite weckten auch die Unternehmen aus dem Elektrofahrzeug-Markt Begehrlichkeiten bei Investoren, diese zu finanzieren - daran dürfte auch eine Überprüfung durch die Strafverfolgungsbehörden nichts ändern, solange Nikola seine Strategie umsetzen könne. "Im Moment ist es ein Wettrüsten, und Nikola versucht, seine Vision umzusetzen", gibt die FT Ives wieder. "Es wird, Stein für Stein, Glaubwürdigkeit wieder aufgebaut." Seiner Meinung nach dürfte es auf dem Markt einige weitere Gewinner neben Tesla geben.
Redaktion finanzen.net
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