Bayer-Chef: Sind im nächsten Glyphosat-Prozess besser gerüstet

"Wir werden im nächsten Verfahren einen starken Fokus auf wissenschaftliche Daten legen können, die die Sicherheit von Glyphosat bestätigen", sagte Baumann dem Magazin Wirtschaftswoche. Am 25. Februar beginnt das nächste Verfahren in San Francisco, ein sogenanntes Bellwether Trial, dessen Ergebnis für ähnlich gelagerte Fälle maßgeblich sein dürfte.

In einem ersten Prozess war Bayer im vergangenen Jahr erstinstanzlich zu 78 Millionen Dollar Schadenersatz verurteilt worden. Klägeranwälte hätten dabei stark auf Emotionen gesetzt, so Baumann: "Darauf sind wir diesmal besser vorbereitet." Der Bayer-Chef betonte, dass der erste Prozess noch unter der Führung von Monsanto gelaufen sei. Weil seinerzeit noch nicht alle kartellrechtlichen Fragen der Monsanto-Übernahme geklärt gewesen seien, habe Bayer keinen Einfluss nehmen können.

Bayer verfüge wegen seines Pharmageschäfts über "eine umfänglichere Erfahrung mit Haftungsprozessen in den USA" als Monsanto. Insgesamt sind in den USA nach bisher bekannten Zahlen mindestens 9.300 Klagen wegen Glyphosat anhängig. Die Kläger machen für ihre Krebserkrankungen den Pflanzen-Wirkstoff Glyphosat verantwortlich. Baumann äußerte sich optimistisch, dass "der gesamte Prozesskomplex zu einem positiven Ausgang kommen wird". Die möglichen Prozessrisiken hatten zu einem massiven Kursverfall der Bayer-Aktie geführt.

FRANKFURT (Dow Jones)