Siemens Healthineers-Aktie unter Druck: Siemens Healthineers erlöst brutto 2,73 Milliarden Euro aus Kapitalerhöhung
Siemens Healthineers hat die neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung zu einem Preis von 36,40 Euro je Aktie platziert.
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Wie der Erlanger Konzern nach Abschluss der Platzierung mitteilte, betrug der Bruttogesamterlös 2,73 Milliarden Euro, vor Provisionen und Kosten. Platziert wurden die neuen Aktien signifikant unterhalb des Schlusskurses vom Mittwoch von 38,32 Euro.
Die 75 Millionen neuen, auf den Namen lautenden Stückaktien wurden laut Mitteilung in einem beschleunigten Platzierungsverfahren bei institutionellen Anlegern platziert und sind ab dem 1. Oktober 2019 gewinnberechtigt.
Mit dem Nettoemissionserlös aus der Kapitalerhöhung will Siemens Healthineers einen Teil einer Brückenfazilität ersetzen, die das Unternehmen von der Siemens Finance BV zur Finanzierung der geplanten Akquisition von Varian Medical Systems Inc erhalten hat.
Die Lieferung der neuen Aktien ist für den 9. September vorgesehen. Die neuen Aktien unterliegen einer Lock-Up-Verpflichtung durch Siemens Healthineers von 180 Tagen. Innerhalb dieser Zeit wird das Unternehmen unter anderem keine weiteren Aktien oder Finanzinstrumente, die in Aktien wandelbar sind, ausgeben oder eine weitere Kapitalerhöhung durchzuführen.
Die neuen Aktien sollen voraussichtlich ab dem 4. September zum Handel zugelassen werden und ab dem 8. September in den Handel aufgenommen werden. Sie sollen in die bestehende Notierung der Aktien der Gesellschaft miteinbezogen werden.
Mit der Kapitalerhöhung erhöhte Siemens Healthineers das Grundkapital unter teilweiser Ausnutzung des genehmigten Kapitals und unter Ausschluss der Bezugsrechte um 75 Millionen auf 1,075 Milliarden Euro.
Siemens Healthineers wegen Kapitalerhöhung unter Druck
Eine Kapitalerhöhung belastet am Donnerstag den Kurs von Siemens Healthineers. Nachdem die Papiere am Vortag bei 38,32 Euro aus dem Handel gegangen waren, fielen sie nun im XETRA-Handel letztlich um 5,06 Prozent auf 36,38 Euro.
Für Anleger bedeutet die Kapitalerhöhung eine Gewinnverwässerung, da sich der erzielte Überschuss durch die erhöhte Aktienanzahl stärker verteilt. Da die Papiere nur bei institutionellen Anlegern platziert wurden und das Bezugsrecht der Altaktionäre ausgeschlossen war, sinkt auch der Anteil der Konzernmutter Siemens.
Am Markt hieß es, dass es sich bei der Refinanzierung um einen ersten Schritt handele, dem weitere folgen dürften. Den 15,2 Milliarden Euro schweren Brückenkredit von Siemens will Healthineers schließlich bis zur Hälfte mit neuen Aktien ersetzen. Insgesamt könnten so nochmals etwa fünf Milliarden Euro in weiteren Schritten nötig werden. Das Unternehmen hatte bereits im August erklärt, sich auf der nächsten Hauptversammlung die Genehmigung für eine weitere Kapitalmaßnahme zu besorgen.
Ein Händler verwies nun darauf, dass der anstehende Kapitalschritt schon bekannt gewesen und so im Zuge der jüngsten Kursschwäche wohl auch schon eingepreist worden sei. Seit dem Anfang August vermeldeten Kauf wurden die Papiere in den vergangenen Wochen auf ein Tief seit April gedrückt. Gut 16 Prozent haben sie seither schon an Wert verloren. Der Börsianer sieht daher in einem Rückschlag eine womöglich gute Kaufgelegenheit.
Der Kauf von Varian, der 2021 abgeschlossen werden soll, gilt mit einem Wert von 16,4 Milliarden US-Dollar als teuerster Zukauf in der Geschichte des Unternehmens. Analyst Max Yates von der Credit Suisse bewertete die Übernahme am Vortag als "strategisch sinnvoll". Kepler-Analyst William Mackie war sie es Anfang August wert, den Aktien eine Kaufempfehlung auszusprechen.
DJG/uxd/brb
FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)
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