Hedgefonds-Chef mit eindringlicher Warnung: "Die nächste Rezession wird wirklich beängstigend ausfallen"
Die US-Notenbank Federal Reserve zieht die geldpolitischen Zügel an. Doch die Sorge vor den Folgen treibt viele Anleger um. Auch Hedgefonds-Legende Paul Tudor James hebt jetzt warnend den Zeigefinger.
Derzeit befinden sich die Märkte in einem Goldlöckchen-Szenario: Die Weltwirtschaft wächst nicht zu schnell und nicht zu langsam, gleichzeitig hält sich die Inflation auf moderatem Level. Ein beliebtes Investitionsumfeld für Investoren also. Doch angesichts der Zinswende in den USA droht das perfekte Börsenumfeld mittelfristig Schaden zu nehmen - denn eine Rezession in der weltgrößten Volkswirtschaft würde auch global tiefe Spuren hinterlassen.
Beängstigende Rezession voraus?
Hedgefonds-Koryphäe Paul Tudor Jones warnt vor den Folgen der Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve. Seiner Ansicht nach sind die Währungshüter auf das Ausmaß einer kommenden Rezession nicht vorbereitet: "Unsere Geldpolitik wird sehr schnell ausgeschöpft sein, aber wir haben keine fiskalischen Stabilisatoren", so der Experte. Er warnt vor einem hässlichen wirtschaftlichen Abschwung in den USA: "Die nächste Rezession wird wirklich beängstigend ausfallen, weil wir keine Stabilisatoren haben", erklärte er auf einer Veranstaltung, die von Goldman Sachs gesponsert wurde. Die Dynamik der Federal Reserve, die versucht, die Zinspolitik aus der Finanzkrise 2007/2009 zu normalisieren, sei nicht nachhaltig.
Rezessionswarnungen häufen sich
Auch andere Experten sehen zwischenzeitlich deutliche Anzeichen für einen drohenden Wirtschaftsabschwung in den Vereinigten Staaten, der sich auch auf die Weltwirtschaft auswirken könnte. Während die Credit Suisse glaubt, dass Anleger noch bis 2020 Zeit hätten, weiter in Aktien zu investieren, bevor eine Rezession in den USA einsetzt, glaubt etwa Hedgefonds-Legende Ray Dalio, dass schon deutlich früher damit zu rechnen sein wird. Nobelpreisträger Robert Shiller sieht neben der Geldpolitik der Fed noch einen weiteren deutlichen Hinweisgeber auf eine drohende Rezession: Den US-Präsidenten Donald Trump. Dessen protektionistische Ambitionen und ein möglicher Handelskrieg zwischen den USA und China wird die USA seiner Einschätzung nach in eine Wirtschaftskrise führen. Unternehmen würden ihre Investitionstätigkeiten aus Sorge vor einen möglichen Handelskrieg einstellen und eine abwartende Haltung einnehmen: "Es sind genau diese abwartenden Einstellungen, die eine Rezession verursachen" warnte der US-Ökonom unlängst.
Redaktion finanzen.net
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