Facebook-Konzern mit Zahlen

Meta-Aktie sackt ab: Gewinneinbruch durch Änderungen in der Buchhaltung

30.10.25 20:24 Uhr

NASDAQ-Titel Meta-Aktie fällt: Umsatzplus in Q3 - Änderungen in der Buchhaltung sorgen für Gewinneinbruch | finanzen.net

Die Facebook-Mutter hat ihre Bücher für das dritte Quartal 2025 geöffnet. So schnitt Meta Platforms im abgelaufenen Jahresviertel ab.

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Der Facebook-Konzern Meta Platforms schraubt das Tempo bei Investitionen in Künstliche Intelligenz hoch. In diesem Jahr sollen die Kapitalinvestitionen bis zu 72 Milliarden Dollar betragen. Für 2026 kündigte Meta noch "erheblich höhere" Ausgaben an, ohne eine konkrete Zahl zu nennen. Bei den Investoren kamen die Aussagen nicht gut an. Die Meta-Aktie gab nachbörslich rund sieben Prozent nach.

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Gründer und Chef Mark Zuckerberg sagte in einer Telefonkonferenz mit Analysten, Meta wolle die Branche bei der verfügbaren Computerleistung anführen. Man baue die Kapazität der Rechenzentren "aggressiv" aus - in Erwartung eines drastisch höheren Bedarfs durch eine breite Nutzung Künstlicher Intelligenz. Wenn die KI mehr Zeit brauche, werde man die zusätzliche Rechenleistung für andere Anwendungen nutzen, zum Beispiel für bessere Empfehlungen.

Der Meta-Chef hat große Ambitionen, Rivalen wie den ChatGPT-Entwickler OpenAI sowie Google und Elon Musks Firma xAI bei Künstlicher Intelligenz zu überflügeln. Dafür warb er zum Teil Experten von Konkurrenten mit außergewöhnlich hohen Angeboten ab.

Werbegeschäft boomt

Das Geld für den teuren Ausbau der Rechenzentren bringt Meta ein boomendes Werbegeschäft ein. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 26 Prozent auf 51,24 Milliarden Dollar. Auf mindestens eine App des Konzerns griffen täglich 3,54 Milliarden Nutzer zu. Zu Meta gehören neben Facebook unter anderem die Foto- und Videoplattform Instagram sowie die Chat-App WhatsApp. Allein Instagram kommt auf drei Milliarden Nutzer täglich, wie Zuckerberg sagte.

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KI ist nicht der einzige Bereich, in dem der Facebook-Gründer bereit ist, beherzt Milliarden ohne eine Erfolgsgarantie auszugeben. So fuhr der Bereich Reality Labs, in dem Computer-Brillen und virtuelle Welten entwickelt werden, wie im Vorjahresquartal einen operativen Verlust von gut 4,4 Milliarden Dollar ein. Der Umsatz legte unterdessen mit dem Start neuer KI-Brillen mit Kamera und Mikrofon von 270 auf 470 Millionen Dollar zu.

Zuckerberg zeigte sich zuversichtlich, dass es "irgendwann" eine profitable Investition sein werde. Meta wolle mit den Geräten "hunderte Millionen oder Milliarden Menschen" erreichen.

Daneben schaut sich Meta zur Finanzierung auch auf dem Kapitalmarkt um. Kreisen zufolge will der Konzern Anleihen im Volumen von mindestens 25 Milliarden Dollar verkaufen. Die Nachfrage sei mit 125 Milliarden Dollar die bisher höchste für ein öffentliches Angebot solcher Titel durch ein US-Unternehmen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

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Einmalige Riesen-Steuerzahlung

Beim Gewinn gab es unterdessen einen Rückschlag durch Änderungen in der Buchhaltung. Durch das im Sommer verabschiedete Haushaltsgesetz von US-Präsident Donald Trump werde man zwar auf lange Sicht weniger Steuern zahlen, erklärte Meta. Durch eine Neuordnung im Zusammenhang mit dem Gesetz habe sich aber eine einmalige Steuerbelastung von 15,93 Milliarden Dollar ergeben. Der Quartalsgewinn schrumpfte dadurch auf 2,7 Milliarden Dollar zusammen. Das waren 83 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Meta-Aktie unter Druck

Steigende Investitionsausgaben bei Meta haben am Donnerstag die Anleger verschreckt. Die Aktie der Facebook- und Instagram-Mutter ging steil auf Talfahrt. Zum Handelsstart sackte sie bei hohen Umsätzen auf den tiefsten Stand seit Anfang Juni bevor sie sich wieder etwas fing.

Zuletzt ging es um etwas mehr als 10 Prozent auf 675 US-Dollar abwärts, sodass sich das bisherige Jahresplus auf rund 15 Prozent verringert. Dennoch: Blickt man auf die Jahre seit 2022 zurück, so ist die zu den "Glorreichen Sieben" zählende Aktie - mit Ausnahme von NVIDIA - mit einem Plus von rund 500 Prozent so stark gestiegen wie kein anderes Mitglied dort.

Meta schraubt das Tempo für Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI) kräftig nach oben. Im laufenden Jahr sollen die Kapitalinvestitionen insgesamt bis zu 72 Milliarden Dollar betragen. Für 2026 kündigte Meta dann überraschend "erheblich höhere" Ausgaben an, ohne jedoch eine konkrete Zahl zu nennen. Zahlreiche Analysten bleiben zwar von der Aktie überzeugt und bestätigten ihre positiven Anlageurteile, dennoch senkten viele von ihnen nun ihr Kursziel.

Brad Erickson von der kanadischen Bank RBC gehört zu diesen Experten. Er monierte zugleich, dass allein die Auswertung der von Meta vorgelegten Quartalsergebnisse "eine Herausforderung" sei. Dafür verwies er etwa auf eine schwächere Prognose für das vierte Quartal, gesteigerte Betriebs- und Investitionsausgaben für 2026 und ein KI-Produktportfolio, das sich in den Augen vieler Investoren erst noch beweisen müsse.

Auch Doug Anmuth von JPMorgan bleibt zwar grundsätzlich positiv gestimmt für die Aktie, doch auch er kürzte sein Kursziel und verwies auf die Aussagen zu den KI-Investitionen. Dass der Social-Media- und Technologieriese für 2026 nun nicht mehr mit ähnlich hohen, sondern mit deutlich höheren Investitionen als im laufenden Jahr plane, verschrecke die Anleger, schrieb er. Angesichts des Branchentrends überrasche der Schritt zwar nicht, doch seien die Kosten im Vergleich zu Google und Amazon sehr viel höher. Schließlich seien diese Unternehmen größer und verfügten anders als Meta über ein Cloud-Geschäft, mit dem sie das KI-Thema unmittelbar monetarisieren könnten.

Stephen Ju von der Großbank UBS indes bildete eine Ausnahme unter den Analysten, denn er reagierte mit einer Anhebung des Kursziels auf Metas Bericht, und zwar von 900 auf 915 Dollar. Damit hat er das höchste Kursziel unter den sieben von dpa-AFX berücksichtigten Expertenhäusern.

Ju zufolge ist die negative Kursreaktion auf die Quartalszahlen teilweise dem Fakt geschuldet, dass Meta mit seinem Umsatzausblick auf das laufende Jahr die Erwartungen nicht so deutlich übertraf wie erhofft. Zwar erwähnt auch er als Belastungsfaktor den gestiegenen Investitionsausblick, doch er konzentriert sich lieber auf die positiven Fundamentaldaten des Werbegeschäfts. "All die vorgelegten Zahlen zeigen, dass die Nutzerbasis von Meta zunimmt", schrieb er. Und das treibe die Umsatzmöglichkeiten an. Zudem steigere Meta den Marktanteil bei den Werbetreibenden.



Redaktion finanzen.net / dpa-AFX

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27.10.2022Meta Platforms (ex Facebook) NeutralJP Morgan Chase & Co.
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