Grundbesitz auf Hawaii: Zuckerberg will Nachbarn zum Verkauf zwingen
Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat Ärger mit den Nachbarn. Allerdings nicht mit denen seiner Villa in Palo Alto, sondern mit Grundstücksbesitzern auf Hawaii. Nun greift der Milliardär zu harten Mitteln.
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100 Millionen Dollar soll sich Zuckerberg sein Strandgrundstück auf der Hawaii-Insel Kaua'i im Jahr 2014 kosten lassen haben. Doch offenbar ist der Milliardär trotz traumhafter Lage mit seinem Investment bislang nicht glücklich. Schuld sind die auf Hawaii durchaus üblichen aber für Zuckerberg ärgerlichen Eigenheiten des hawaiianischen Liegenschaftsrechts.
Grundstückseigentümer sind Zuckerberg ein Dorn im Auge
Wie der Honolulu Star Advertiser berichtet, hat der Tech-Milliardär vor Ort eine Gerichtsklage eingereicht. Mit dieser will der Facebook-Chef erreichen, dass einheimische Familien, deren Land an den Zuckerberg-Grundbesitz angrenzt, zum Verkauf gezwungen werden. Als er die Parzelle 2014 erwarb, konnte er Teilbereiche nicht mit kaufen, da sie in den Händen anderer Besitzer sind. Das Brisante an der Geschichte: Viele der Parzellen der Einheimischen befinden sich inmitten des Zuckerbergschen Grundstückes - den Besitzern ist es also erlaubt, das Anwesen des US-Milliardärs zu betreten, um zu ihren Parzellen zu gelangen.Dass dieser Umstand den Facebook-Chef ärgert, ist nachvollziehbar. Zumal die betroffenen Grundstücke häufig durch eine Art Gewohnheitsrecht in den Besitz der jeweiligen Eigentümer gelangt sind. Nach hawaiianischem Recht hat jemand Anspruch auf ein Stück Land, das er dauerhaft genutzt hat - auch wenn keine gültigen Kaufpapiere vorliegen. Die Eigentumsrechte werden an nachfolgende Generationen weitervererbt. Das führt zu dem kuriosen Zustand, dass viele Besitzer gar nicht wissen, dass sie über ererbten Grundbesitz verfügen - und ein Teil dieser Parzellen liegt inmitten des Zuckerberg-Grundstückes.
Zuckerberg reicht Klage ein
Um sich die alleinigen Rechte an seinem Teil von Hawaii zu sichern, hat Zuckerberg dem Honolulu Star Advertiser zufolge nun mehrere Klagen eingereicht. Der Milliardär beruft sich dabei auf das Rechtsmittel der 'quiet title and partition', so das Blatt. Wenn ein Richter der Klage stattgibt, sind die einheimischen Grundstücksbesitzer zum Verkauf ihres Landes gezwungen. Sofern kein höheres Gebot vorliegt, dürfte Zuckerberg dann zum neuen Eigentümer der Parzellen werden. Käme Zuckerberg mit seiner Klage durch, würden hunderte Einheimische ihren Anspruch auf das Land verlieren und müssten die Offerten des Höchstbietenden annehmen.
Mark Zuckerberg wehrt sich gegen Kritik
Nach Bekanntwerden der Klage sah sich Mark Zuckerberg breiter Kritik ausgesetzt. Inzwischen reagierte er auf der eigenen Plattform Facebook.
Es gebe einige irreführende Berichte über seine Pläne auf Hawaii, verteidigt sich der Milliardär. In jedem einzelnen Fall habe man mit den jeweiligen Grundstücksbesitzern einen Deal ausgearbeitet, der fair sei. In Hawaii sei das Problem, dass es nach vielen Jahren viele Erben für ein Stück Land gebe. Um sicherzustellen, dass nicht nur die Mehrheitseigentümer, sondern auch kleinere Teilhaber einen gerechten Preis für ihren Anteil gezahlt bekommen, müsse man diese zunächst ausfindig machen. Aus diesem Zweck habe er das Rechtsmittel der 'quiet title and partition' bemüht. Keiner werde gezwungen, sein Land zu verlassen, so Zuckerberg weiter. Tatsächlich erhielten viele nun Geld für ein Stück Land, von dem sie nicht einmal wussten, dass sie es besitzen, so Zuckerberg weiter.
Redaktion finanzen.net
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