EZB vor nächster Zinssenkung
30.01.25 09:00 Uhr
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Fed legt Pause ein
Die US-Notenbank hat gestern wie erwartet beschlossen, ihr Tagesgeldzielband unverändert bei 4,25 % bis 4,50 % zu belassen. Die Beschlüsse fielen dieses Mal einstimmig aus. Dies ist die erste Pause nach drei Senkungen in Folge um kumuliert 100 Basispunkte. Die geldpolitische Lagebeurteilung wurde an zwei Stellen angepasst. Die Fed strich Anmerkungen zu einer Abkühlung am Arbeitsmarkt und stufte die dortige Entwicklung als "solide" sowie die Arbeitslosenquote als "stabil" ein. Zudem ließen die Währungshüter die Bemerkungen hinsichtlich der Fortschritte beim Zurückdrängen der Inflation Richtung Zielwert fallen. Fed-Chef Powell relativierte dieses Signal aber bei der Pressekonferenz wieder. Nach seinen Worten waren redaktionelle Gründe ausschlaggebend für den Wegfall der Äußerungen zu Fortschritten bei der Inflationsbekämpfung. Wir gehen davon aus, dass die Zinspause längere Zeit andauern wird. Ausgeschlossen ist eine Zinssenkung auf der nächsten Fed-Sitzung Mitte März zwar nicht. Hierfür bedürfte es allerdings spürbarer Fortschritte beim Zurückdrängen der Inflation, welche die Notenbanker derzeit offenbar nicht mehr wahrnehmen.
Trumps Ausgabensperre gestoppt
Der US-Präsident Donald Trump hatte zu Beginn der Woche zahlreiche Bundeshilfen und Zuschussprogramme vorerst gestoppt. Diese sollten zunächst auf Übereinstimmung mit Trumps Zielen geprüft werden. Ein Bundesgericht hat diese Ausgabensperre nun vorerst bis 3. Februar ausgesetzt, damit mehr Zeit vorhanden ist, um die Auswirkungen der Anordnung rechtlich zu prüfen.
Heute EZB und BIP-Daten
Auf dem Makrokalender stehen heute die BIP-Daten zum vierten Quartal 2024 für Deutschland, den Euroraum und für die USA. Die US-Wirtschaft wächst bereits seit rund zweieinhalb Jahren kräftig zwischen 2,5 % und 3 % pro Jahr. Auch im Schlussquartal des vergangenen Jahres dürfte das BIP zugelegt haben. Wir rechnen mit einem auf das Jahr hochgerechneten BIP-Zuwachs von 2,4 %. In Deutschland schwächelt die Konjunktur dagegen nach wie vor. Die bereits von Destatis veröffentlichte Vorabschätzung wies einen Rückgang des BIP im vierten Quartal um 0,1 % im Vergleich zum Vorquartal aus. Diese Schätzung erfolgte auf einer unvollständigeren Datenbasis als die jetzt anstehende reguläre Schnellschätzung. Wir erwarten auch bei der heute veröffentlichten Schätzung einen BIP-Rückgang um 0,1 %. Für den gesamten Euroraum prognostizieren wir einen nur minimalen BIP-Zuwachs um 0,1 %. Die voraussichtlich nahezu stagnierende Wirtschaftsleistung im vierten Quartal bietet der EZB heute einen guten Anlass für die fünfte Zinssenkung seit Juni 2024. Alles andere als eine Reduzierung der Leitzinsen um 25 Basispunkte wäre eine Überraschung. An den Terminmärkten ist diese nahezu vollständig eingepreist. Wir erwarten, dass sich die Wortwahl von EZB-Präsidentin Lagarde stark an die Dezember-Sitzung anlehnen wird. Die Aussicht auf eine weitere graduelle geldpolitische Lockerung dürfte bestätigt werden. Konkretere Signale zum weiteren Vorgehen der Notenbank erwarten wir erst bei der März-Sitzung, wenn die neuen Wachstums- und Inflationsprojektionen veröffentlicht werden.
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