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Diese Value-Aktien hält Goldman Sachs für unterbewertet

26.09.22 23:04 Uhr

Diese Value-Aktien hält Goldman Sachs für unterbewertet | finanzen.net

Angesichts der hohen Unsicherheit am Markt raten viele Strategen zum Einstieg in Value-Titel. Auch Goldman Sachs hält Titel aus diesem Segment für lohnenswert. Besonders die zehn am meisten untergewichteten Aktien aus dem Value-Bereich sollten für Anleger einen Blick wert sein.

Werte in diesem Artikel

• Goldman Sachs rät angesichts hoher Volatilität zu Value-Titeln
• Outperformance unter zwei Voraussetzungen
• Liste mit unterbewerteten Value-Aktien veröffentlicht



Der Ausverkauf am Techmarkt ist noch nicht vorbei, davon zeigten sich Experten der US-Investmentbank Goldman Sachs jüngst überzeugt. Die Strategen verwiesen dabei insbesondere auf die anhaltenden Unsicherheiten am Markt, Techanleger bräuchten ein "ruhiges wirtschaftliches Umfeld", um risikoreichere Investments, wie Tech-Titel, in Erwägung zu ziehen.

Value-Titel als Alternative

Die Bewertung von Value-Aktien fällt durch die Experten unterdessen gegensätzlich aus, diese halten sie im aktuellen Marktumfeld für lohnenswerte Investments für diejenigen Anleger, die trotz der Börsenschwäche zukaufen oder Aktien im Depot halten wollen. In einem Kommentar, aus dem "The Street" zitiert, schreiben die Strategen unter Leitung von Goldman Sachs-Experte David Kostin, dass vor dem Hintergrund der Verschärfung von Finanzierungsbedingungen und gestiegener Kapitalkosten "Aktien mit hochwertigen Fundamentalkennzahlen profitieren" werden.

Value-Titeln trauen die Bankexperten dabei eine Outperformance zu, wenn die Inflation ihren Höhepunkt erreicht und die Zeit naht, dass die Notenbanken ihren Zinserhöhungszyklus beenden. Aber auch unter einer anderen Voraussetzung sehen Kostin & Co. Value-Aktien in einer marktführenden Position: Dann nämlich wenn die Fed die Zinsleine zu stark anzieht und damit eine Rezession auslöst.

Darüber hinaus profitierten Anleger Goldman Sachs zufolge noch auf andere Art und Weise von Value-Aktien, dabei nennen die Experten insbesondere die Auszahlung von Dividenden. Zudem sollten Titel, die international tätig sind, in Sachen Umsatz jene, die einen Großteil ihrer Erlöse im Inland erzielten, übertreffen.

Europa mit düsteren Aussichten

Zwar räumen die Goldman Sachs-Strategen ein, dass die Zukunft des Wachstums der US-Wirtschaft ungewiss sei, deutlich schlechter seien aber die Aussichten für Europa. "… die wirtschaftliche Situation in Europa ist düster", zitiert "The Street" das Finanzhaus, das offenbar sowohl für den europäischen Kontinent als auch für Großbritannien eine Rezession voraussieht. "Trotz Bedenken der Anleger bezüglich des US-Aktienmarktes glauben wir, dass dieser ein größeres absolutes und risikobereinigtes Renditepotenzial bietet als die von der Rezession geplagten europäischen Märkte".

10 unterbewertete US-Value-Titel

Vor diesem Hintergrund listen die Experten denn auch ausschließlich US-Value-Aktien unter denen, die sie für am meisten unterbewertet halten. Ganz an der Spitze dieser Liste landet der Pharmariese Pfizer, der insbesondere durch die Zusammenarbeit mit dem Biotechkonzern BioNTech bei der Entwicklung eines mRNA-Impfstoffes umsatz- und gewinntechnisch profitieren konnte. Doch der Pharmariese verlässt sich nicht nur auf seinen Corona-Impfstoff Comirnaty, sondern hat noch weitere Produkte auf dem Markt und in der Entwicklungspipeline, zuletzt hatte das Unternehmen zudem seine Wachstumsprognose angehoben. Für die Experten von Goldman Sachs offenbar ein Grund, Pfizer Anlegern ans Herz zu legen.

Mit AT&T landet ein Telekommunikationsgigant auf dem zweiten Platz hinter Pfizer - und das, obwohl das Unternehmen im Juli wegen steigender Investitionen seine Prognose für den Barmittelzufluss nach unten anpassen musste.

Mit Moderna landet ein weiterer Corona-Profiteur auf der Liste der am meisten unterbewerteten Aktien, auch der Biotechkonzern hat mit seinem Corona-Vakzin starke Geschäfte gemacht.

Ein Traditionskonzern ist die Nummer vier auf der Liste der unterbewerteten Value-Titel: Der Autobauer Ford. Auch wenn die Erlöse bei dem Unternehmen kräftig gestiegen sind, schockte Ford zuletzt mit dem Abbau von rund 3.000 Konzernstellen, was mit Kostensenkungsmaßnahmen und Investitionen in die Elektroauto-Offensive begründet wurde.

Auf Platz fünf der Goldman Sachs-Liste nennt "The Street" das Tabakunternehmen Altria. Anleger konnten sich hier unlängst über eine höhere Dividende freuen.

Ein hierzulande wenig bekanntes, offenbar unterbewertetes Unternehmen aus dem Value-Bereich ist Consolidated Edison. Dabei handelt es sich um ein Energieunternehmen, das in New York City das größte kommerzielle Fernwärmenetz der USA betreibt. Es ist das einzige Unternehmen der Branche unter den Top 10 bei Goldman Sachs.

Die US-Drogeriekette CVS Health hat es ebenfalls auf die Liste der Goldman-Experten geschafft. Der insbesondere für seine Apotheken bekannte Konzern hat kürzlich die Übernahme von Signify Health bekannt gegeben, als dessen namhafter Anteilseigner ARKs Cathie Wood gilt.

Auf dem achten Platz folgt mit Ventas ein Immobilienfonds, der besonders in den Bereichen Besitz und Verwaltung von Gesundheitseinrichtungen in den USA, Kanada und Großbritannien aktiv ist.

Platz neun der am meisten unterbewerteten Value-Aktien nimmt laut der bei "The Street" veröffentlichten Liste Micron Technology ein. Der drittgrößte Speicherhersteller der Welt hatte im Sommer mit einer Umsatz- und Gewinnwarnung geschockt und dies mit der schwächeren Industrienachfrage begründet.

Der Stahlhersteller Nucor ist die Nummer zehn auf der Empfehlungsliste der Goldman Sachs-Experten. Das Unternehmen ist einer der größten Stahlproduzenten in den USA, hat hierzulande aber bislang nur einen geringen Bekanntsheitsgrad.

Redaktion finanzen.net

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