Neue Rekorde in Sicht: Die Prognosen der Profis
Das Jahr 2015 bringt neue Rekordstände an den Weltbörsen - das sagen die Anlagestrategen von 24 europäischen Banken in der großen Kapitalmarktumfrage von €uro am Sonntag.
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von Stephan Bauer, Euro am Sonntag
Dieser Durchschnitt trifft es: Vor einem Jahr schätzten die Anlagestrategen führender europäischer Banken den DAX Ende 2014 im Schnitt auf 9.993 Punkte. Der Leitindex hat sich damit - Stand heute - beinahe exakt so entwickelt, wie es die Finanzprofis in €uro am Sonntag exklusiv vorhersagten.
Die gute Nachricht für Anleger: Die Marktstrategen rechnen laut unserer aktuellen Kapitalmarktumfrage für das kommende Jahr mit neuen Rekordständen an den Börsen. Im Schnitt sehen die Experten der 24 Kreditinstitute den Leitindex Ende 2015 bei 10.647 Punkten - und kalkulieren somit etwa sieben Prozent Kurspotenzial. Zum Vergleich: Im laufenden Jahr hat der Index bislang gut vier Prozent gewonnen.
Aktionäre haben also Aussicht auf ein weiteres Jahr mit soliden Kursgewinnen. Die Prognosen gehen allerdings weit auseinander: Die optimistischsten Schätzungen liegen bei einem DAX von 11.500 Ende 2015 und kommen von der Deutschen Bank, der Postbank sowie der Schweizer Großbank UBS. Das entspräche rund 15 Prozent Plus. Die DZ Bank sieht den Index bei 9.500 Punkten, was einem Kursverlust von knapp fünf Prozent gleichkäme.
Im weltweiten Vergleich bietet der deutsche Leitindex im Rahmen der Umfrage damit die höchsten Gewinnperspektiven. Auch die US-Börsen haben vergleichsweise viel Luft nach oben: Dem breiten US-Index S & P 500 trauen die Analysten einen Stand von 2.166 Punkten und knapp fünf Prozent Potenzial zu. Noch attraktiver sind demnach die 50 wichtigsten Werte der Eurozone im Euro Stoxx 50 mit einem Endstand von 3.417 Punkten und fast sechs Prozent Plus. Für den japanischen Nikkei-Index, der im laufenden Jahr wie die US-Börsen den DAX deutlich geschlagen hat, wird das Jahr 2015 hingegen weniger gewinnträchtig: Die Experten sehen in Tokio etwa zwei Prozent Kurszuwachs.
Siebtes Bullenjahr in Folge
Erweisen sich die Aussagen der Experten als genauso zielsicher wie im Vorjahr, dann erwartet Anleger 2015 das siebte Bullenjahr in Folge. Treibende Kraft dieser ungewöhnlich langen Hausse ist nach durchgehender Expertenmeinung die expansive Geldpolitik der Notenbanken. Die Leitzinsen in den USA, Europa und Japan notieren auf historischen Tiefständen.
Das nächste Jahr markiert hier allerdings eine deutliche Zäsur: Erwartet wird, dass die Fed den Leitzins 2015 zum ersten Mal seit mehr als acht Jahren erhöht. Mit einem entsprechenden Schritt von Notenbankpräsidentin Janet Yellen wird im kommenden Sommer gerechnet.
Die anstehende Zinswende dürfte dafür sorgen, dass das Klima an den Börsen spürbar rauer wird und die Kurse stärker schwanken. Insbesondere die Bären unter den Marktstrategen warnen vor starken Turbulenzen - zumal 2014 bislang trotz der Korrektur im Herbst mit einer Schwankungsbreite zwischen 8354 und 10 084 Punkten ein verhältnismäßig ruhiges Jahr war. "Uns dürften intensive Schwankungen und zwischenzeitliche Korrekturen bevorstehen", sagt Stefan Bielmayer, Chefvolkswirt der DZ Bank.
Vorsicht beim Zinsschritt
Der erste Zinsschritt der US-Zentralbank nach der weltweiten Wirtschaftskrise dürfte indes wohldosiert ausfallen. "Die Fed wird die Zinsen nur dann vorsichtig erhöhen, wenn es die Verfassung der US-Wirtschaft erlaubt", sagt Mislav Matejka, Stratege der US-Bank JP Morgan.
Die Europäische Zentralbank dürfte dagegen am historisch niedrigen Leitzins festhalten. Nur einer der Experten rechnet mit einer Zinserhöhung der EZB. Nach der mehrheitlichen Meinung der Finanzprofis dürfte Notenbankpräsident Mario Draghi die expansive Geldpolitik noch ausweiten. "Die EZB wird über den Aufkauf von Staatsanleihen wahrscheinlich noch offensiver", sagt Robert Halver, Kapitalmarktstratege der Baader Bank.
Das gleichwohl extrem niedrige Zinsniveau sorgt dafür, dass Aktien die attraktivste Anlageklasse bleiben. Die Anleihekurse werden den Prognosen zufolge angesichts der tendenziell wieder steigenden Zinsen fallen, was sich in anziehenden Renditen bei deutschen Staatsanleihen sowie bei US-Bonds widerspiegelt (siehe unten). Die Geldflut der Notenbanken dürfte auch deshalb Dividendenpapiere beflügeln, weil Festgelder inflationsbereinigt kaum Rendite bringen - und Alternativen wie Gold an Attraktivität verlieren. Beim Edelmetall rechnen Experten mit sinkenden Preisen.
Vor allem aber erfüllt die Niedrigzinspolitik zunehmend ihren Zweck: Sie treibt die Konjunktur in den Industrieländern an. Die US-Wirtschaft entwickelt sich dabei immer mehr zur Wachstumslokomotive der Weltwirtschaft. Die global größte Ökonomie wird den Schätzungen zufolge ihr Tempo auf 2,9 Prozent Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhen. Zum Vergleich: 2014 sollen es 2,2 Prozent werden.
Keinen Grund zur Entwarnung, aber Zeichen für eine leichte Besserung sehen Experten in der Eurozone: Hier kommt die Wirtschaft allmählich wieder in die Gänge. Das Wachstum soll von 0,8 auf über 0,9 Prozent anziehen. Für China wird dagegen mit einer moderaten Abschwächung des Wachstumstempos gerechnet. "Die Weltwirtschaft befindet sich unter Führung der USA auf einem soliden Expansionspfad", sagt Berndt Fernow, Aktienstratege der LBBW.
Die Konjunktur wird auch durch günstigere Energiepreise angekurbelt. Zwar rechnen die Experten damit, dass der Ölpreis am Jahresende 2015 wieder höher notiert, denn der Preis für das Fass Rohöl der Sorte Brent wird auf rund 86 Dollar geschätzt, derzeit kostet der Rohstoff etwa 70 Dollar. Im Jahresdurchschnitt wird Rohöl 2015 aber geschätzt gut 20 Dollar weniger pro Fass kosten als 2014. Die Einsparungen bei den Energiekosten führen dazu, dass Haushalte mehr Geld für Konsum übrig haben und Unternehmen mehr investieren.
Die deutsche Wirtschaft tritt laut Prognose beim Wachstum auf der Stelle. Der Entwicklung der deutschen Unternehmen schadet dies den Experten zufolge aber nicht - schließlich sind viele Titel aus dem DAX ausgesprochen exportstark.
Rückenwind erhalten die Ausfuhren zudem von der Währungsseite. Denn der Euro dürfte gegenüber dem Dollar weiter an Wert verlieren - und die Produkte deutscher Firmen im Ausland tendenziell günstiger machen. Die Gemeinschaftswährung sehen die Experten am Jahresende bei 1,17 Dollar.
DAX-Gewinne im Aufwind
Insgesamt ergeben sich daraus gute Vorzeichen für deutsche Unternehmen: Sinkende Rohstoffpreise und der schwache Euro treiben im kommenden Jahr die Ergebnisse. Im Schnitt steigen die Gewinne der DAX-Konzerne etwa nach Schätzungen der Landesbank Baden-Württemberg um über sieben Prozent.
Zum Vergleich: 2014 dürfte das Gewinnwachstum der 30 Unternehmen demnach bei etwa fünf Prozent liegen. Die Bewertung des DAX ist trotz der Kursgewinne nicht höher als vor einem Jahr - das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der Schätzungen für das kommende Jahr liegt noch immer bei etwa 12,7.
Viele Experten raten Anlegern wegen des Umfelds zu konjunktursensiblen Werten. "Zyklische Titel haben überdurchschnittliches Potenzial", sagt etwa Stratege Matthias Thiel von der Bank M.M. Warburg. Aktien von Unternehmen aus der Automobilindustrie oder der Chemie sind noch aus einem weiteren Grund interessant: Hier dürften die Dividenden tendenziell steigen.
Konservative Investoren, die ihren Schwerpunkt auf Dividendentitel legen, sollten dabei aber unbedingt auf die Nachhaltigkeit der Ausschüttungen achten. "Vorsicht bei Papieren von Unternehmen, die sich hohe Ausschüttungen aktuell nicht leisten können, etwa Ölkonzerne und die Zulieferfirmen in dieser Branche", sagt Frank Hagenstein, Stratege der Deka Bank.
Auch vergleichsweise pessimistische Institute raten zu dividendenstarken Werten - und, das ist bemerkenswert, auch zu Zyklikern. "Unterjährig könnten sich hier immer wieder gute Einstiegschancen bei DAX-Ständen von etwa 8.500 Punkten bieten. Das heißt aber nicht, dass es zwischendrin nicht noch weiter runter gehen kann", sagt Christian Kahler, Stratege der DZ Bank.
Für Unternehmen aus der Eurozone gelten aus Sicht von Aktienanlegern ähnliche Argumente: Die Gewinne profitieren tendenziell von der konjunkturellen Erholung - allerdings nicht so ausgeprägt wie im DAX. Als empfehlenswert gilt zahlreichen Experten der europäische Bankensektor, der von stärkeren Bilanzen und der Wirtschaftserholung profitieren sollte. Im Bewertungsvergleich ist der Euro Stoxx mit einem KGV von über 13 für 2015 allerdings etwas teurer als der DAX.
Noch höher bewertet sind die Aktien an der Wall Street. Die Titel im S & P 500 bringen es auf ein Gewinnvielfaches von rund 16 - das ist auch angesichts der kräftigen Gewinnsteigerungen von acht bis neun Prozent, die für das kommende Jahr erwartet werden, recht viel. Gleichwohl rechnet die Mehrheit der Finanzprofis mit neuen Allzeithochs in den USA. Die Ausnahme: An der US-Technologiebörse Nasdaq müssen Anleger leichte Verluste einkalkulieren - das Segment hat sich 2014 aber auch besonders gut entwickelt.
Uneinigkeit über Wall Street
Der Konsens: Solange die US-Konjunktur läuft und die Gewinne sprudeln, dürften auch die US-Aktien trotz hoher Bewertung weiterlaufen. "US-Aktien sind das Kerninvestment der Vermögensanlage", sagt Deutsche-Bank-Stratege Stephan.
Nicht nur wegen der hohen Bewertung gehen die Meinungen bei den US-Werten am stärksten auseinander. Denn die US-Firmen bewegen sich im Hoch des konjunkturellen Zyklus, das Gewinnwachstum dürfte deshalb künftig eher sinken. Nicht wenige Finanzprofis sehen die Wall Street deshalb besonders kritisch. "Die US-Börsen dürften entgegen der landläufigen Erwartungen im Minus abschließen", warnt DZ-Bank-Stratege Kahler. Geht es 2015 wieder nach dem Durchschnitt, dann wird diese Vorhersage allerdings nicht ins Schwarze treffen.
DAX
Investments für das Kursplus
Die Bankenprognosen versprechen ein weiteres Jahr mit Kursgewinnen - das sind erfreuliche Perspektiven für Anleger. Wer ein moderates Risiko eingehen will, kann sich über einen ETF, also einen börsengehandeten Indexfonds, am DAX beteiligen - etwa mit dem DAX-ETF der Deutschen Bank (ISIN: LU 027 421 148 0). Das Investment bietet sich auch für Anleger an, die nur kleinere Summen investieren möchten, da das Risiko auf die 30 Werte des Index verteilt wird.
Zyklische Werte sollten im kommenden Jahr von der Konjunkturerholung besonders profitieren, auch exportstarke Werte dürften wegen der erwarteten Euroschwäche interessant sein. Ein Favorit der Redaktion im DAX ist daher die Aktie des Automobilbauers BMW (DE 000 519 000 3). Daneben halten wir auch die Papiere des weltgrößten Chemiekonzerns BASF (DE 000 BAS F11 1) für kaufenswert - auch wegen der Dividendenrendite von knapp vier Prozent. Die Aktie von ThyssenKrupp (DE 000 750 000 1) zählt ebenfalls zu unseren zyklischen Favoriten, sie ist aber vergleichsweise schwankungsintensiv und deshalb vor allem für risikofreudigere Anleger geeignet. Wer große Spekulationsfreude mitbringt, kann auf das erwartete Kursplus des DAX mit einem Knock-out-Zertifikat wetten. Einen Hebel von etwa fünf bietet das Papier der Citigroup (DE 000 CF1 VFR 7) mit Knock-out-Schwelle bei 7.993 Punkten. Steigt der DAX um fünf Prozent, würde das Zertifikat dies in einen Gewinn von knapp 25 Prozent übersetzen - Anleger sollten ihren Einsatz hier allerdings durch einen Stoppkurs schützen, sonst droht womöglich ein Totalverlust.
S & P 500
US-Börsen bleiben bullish
Die Wall Street bleibt auch im kommenden Jahr den Bankexperten zufolge eine gute Adresse für Anleger - obwohl die Bewertungen schon in die Höhe geklettert sind. Anleger begünstigt bei US-Investments noch ein weiterer Faktor: die erwartete Entwicklung des Dollar, die den Wert der Positionen zusätzlich treiben könnte. Allerdings müssen Investoren darauf achten, dass sie exportstarke Werte nicht übergewichten, diese dürften nämlich unter der Stärke des Greenback eher leiden.
Als Basisinvestment mit vergleichsweise niedrigen Gebühren bietet sich ein ETF auf den breiten US-Index an, etwa der S & P-500-ETF der Commerzbank (ISIN: LU 048 831 613 3). Das Risiko ist hier auf 500 Werte verteilt. Die Analysten der US-Bank JP Morgan empfehlen, im kommenden Jahr auch einen Blick auf US-Nebenwerte zu werfen. Der Grund: Kleinere Unternehmen konzentrieren sich im Gegensatz zu international aufgestellten Bluechips eher auf den Heimatmarkt. Sie laufen weniger Gefahr, durch einen stärkeren Dollar Umsatzanteile zu verlieren beziehungsweise durch Währungseffekte Geschäft außerhalb der USA einzubüßen. Interessant ist auch der Russel-2000-ETF der Deutschen Bank (LU 032 224 865 8). Der Russell-2000-Index enthält die 2000 börsenschwersten US-Unternehmen.
Ausgesprochene Bullen legen sich einen S & P-500-Knock-out ins Depot, etwa das Papier der Commerzbank (DE 000 CZ4 G7J 3) mit Knock-out bei 1.458 Punkten und einem Hebel von 3,3. Die Schwelle liegt derzeit knapp 30 Prozent unter dem Indexstand - dennoch: Stoppkurs nicht vergessen.
Europa
Chancen trotz Problemen
von Andreas Höß
Europa habe "sowohl positives als auch negatives Überraschungspotenzial", glaubt man bei der Deutschen Bank. Im Schnitt sind die von €uro am Sonntag befragten Institute aber optimistisch. Sie trauen dem Euro Stoxx 50 bis Ende 2015 fast sechs Prozent Kursgewinn zu. Auf Länderebene weichen die Einschätzungen jedoch mitunter stark voneinander ab. Manche nennen Deutschland als aussichtsreichsten Markt, andere sehen an den Börsen in Spanien oder Italien großes Potenzial.
Weil sich die Einschätzungen zu einzelnen Ländern in Südeuropa schnell ändern können, sollten konservative Anleger besser breit in Europa-Aktien investieren. Ein sehr guter Fonds dafür ist der Henderson Horizon Euroland (ISIN: LU 001 188 984 6). Deutsche Aktien machen dort ein Viertel aus, italienische und spanische zusammen ähnlich viel. Hoch gewichtet sind Titel aus konjunktursensiblen Branchen. Unter den Top-Positionen finden sich der spanische Baukonzern ACS, die Autokonzerne BMW und Daimler sowie die Banken Crédit Agricole und ING.
Laut Bankenumfrage gehören diese sogenannten Zykliker zu den aussichtsreichsten Werten für 2015. Ihnen könnten die lockere Geldpolitik, die leichte konjunkturelle Erholung und der schwächere Euro am meisten helfen. Wer sich für ein Engagement in eine einzelne Branche interessiert, kann sich einen ETF von iShares auf Aktien europäischer Autobauer und Zulieferer (DE 000 A0Q 4R2 8) ins Depot holen. Neben deutschen Autokonzernen sind dort zum Beispiel auch Peugeot oder Fiat sowie Zulieferer wie Michelin und Continental vertreten.
Anleihen
Zinswende in Sicht
Die US-Notenbank Fed will 2015 die Leitzinsen erhöhen. Die von €uro am Sonntag befragten Banken rechnen deshalb mit höheren Renditen bei US-Staats-, aber auch bei Bundesanleihen. Denn die Zinspolitik der global wichtigsten Notenbank beeinflusst auch Renditen von Zinspapieren in anderen Teilen der Welt.
Steigende Zinsen und Renditen klingen erfreulich. Für Anleihefonds ist die Zinswende aber zunächst ein Problem. Sie macht laufende Anleihen mit niedrigeren Kupons unattraktiver - ihre Kurse fallen, ein Anleiheportfolio verliert zumindest zwischenzeitlich an Wert. Privatanleger, die einzelne Bonds haben, sollten sich davon aber nicht irritieren lassen. Halten sie die Papiere bis Laufzeitende, bekommen sie den vollen Nennwert zurück. Nur bei Hochzinsanleihen könnten teurere Anschlussfinanzierungen vermehrt zu Ausfällen führen. Denn Emittenten müssen demnächst wohl etwas höhere Kupons bieten, um sich Geld zu leihen.
Anleger sollten ihre Vorfreude auf rentierlichere neue Anleihen dennoch zügeln, die Zinsen werden langfristig recht niedrig bleiben. Wer schnell höheren Profit aus der Zinswende schlagen will, muss daher auf fallende Anleihekurse wetten. Möglich ist das mit einem zweifach gehebelten Short-ETF der Commerzbank auf das wichtige deutsche Anleihebarometer Bund Future (ISIN: LU 053 012 400 6). Vorsicht mit dem Timing: Viele Experten erwarten erst zur Jahresmitte fallende Anleihenkurse und steigende Renditen in Europa. Zuvor könnte die Europäische Zentralbank mit flächendeckenden Anleihekäufen noch für Kurshochs bei Eurozonenanleihen sorgen.
Euro/Dollar
Anhaltende Euroschwäche
Die Vokabel "Abwertungswettlauf" macht bei Investmentprofis immer mehr die Runde. In den vergangenen Jahren hat besonders Japans Notenbank vorgemacht, wie man mit aggressiver Geldpolitik seine Währung abwerten kann, um der heimischen Exportwirtschaft einen Vorteil zu verschaffen. Nun nutzt auch die Europäische Zentralbank diese Politik exzessiv. Allein seit März hat der Euro gegenüber dem US-Dollar elf Prozent an Wert verloren. Glaubt man den von €uro am Sonntag befragten Banken, gibt er 2015 weitere fünf Prozent nach.
Privatanleger, die auf einen schwächeren Euro spekulieren wollen, können zum Zertifikat Long US-Dollar Short Euro (ISIN: DE 000 A1E K0V 2) von ETF Securities greifen, das die Schwankungen des Euro-Dollar-Kurses abbildet. Für Risikofreudigere bietet ETF Securities sogar ein gehebeltes Papier (DE 000 A12 Z31 4) an. Die möglichen Gewinne sind hier fünfmal höher - die möglichen Verluste auch.
Wer diese Wetten zu riskant findet, der kann indirekt auf die Währungsbewegungen setzen. Der schwache Euro hilft exportstarken Staaten wie Deutschland oder Branchen mit hohem Auslandsgeschäft wie dem Autobau. Aktien aus diesen Bereichen sollten also profitieren. Ein schwächerer Euro steigert für deutsche Anleger zudem die Erträge von in Dollar notierten Wertpapieren. Aktiv gemanagte Devisenfonds sind hingegen keine echte Alternative - zumal diese auch auf Bewegungen bei anderen Währungen wetten. Diese Produkte haben aber meist nur überschaubaren Erfolg oder fordern von Anlegern hohe Mindestanlagesummen.
Öl
Wird teurer, bleibt aber preiswert
Weil die USA wegen der Fracking-Technologie zu einem der größten Ölexporteure aufgestiegen sind und das zerstrittene Ölkartell OPEC stur an den hohen Fördermengen festhält, gibt es ein Überangebot am Ölmarkt. Das hat die Preise für Nordseeöl der Sorte Brent seit Sommer von rund 115 auf 70 US-Dollar je Barrel (159 Liter) einbrechen lassen.
Für 2015 erwarten die von €uro am Sonntag befragten Banken eine Gegenbewegung. Im Schnitt sehen sie den Preis für Brent-Öl bei 86 Dollar je Barrel. Das wäre ein Plus von 23 Prozent. Trifft die Prognose zu, könnten Anleger mit dem Zertifikat Brent Crude Long (ISIN: DE 000 A1N 49P 6) von ETF Securities, welches das Auf und Ab des Ölpreises abbildet, ähnlich hohe Gewinne einfahren. Das Problem: Der Ölpreis könnte noch weiter fallen, bevor beispielsweise die OPEC ihre Politik ändert und so die Trendwende einleitet.
Für Ölkonzerne, deren Aktien ebenfalls gelitten haben, bleibt die Situation eher angespannt. Trotz Gegenbewegung wird das Überangebot eine Rückkehr zu den gewohnten hohen Preisniveaus verhindern. Für Konsumenten ist das aber eine gute Nachricht. Sie werden 2015 weniger Geld für Benzin oder Heizöl ausgeben müssen als in den vergangenen Jahren und mehr Geld für andere Ausgaben in der Tasche haben. Profitieren könnten davon Aktien von Konsumgüterherstellern, Einzelhändlern oder Autobauern wie im Fonds Global Consumer Industries (LU 011 472 150 8) von Fidelity. Dort halten sich zyklische Konsumaktien wie VW oder Walt Disney und konjunkturunabhängigere Papiere wie Procter & Gamble in etwa die Waage.
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