Deutsche Post-Finanzchef Rosen: "DHL ist treibende Kraft für zukünftige Gewinne"
Am kommenden Mittwoch findet die Hauptversammlung der Deutschen Post DHL statt. Im Interview mit €uro spricht Finanzchef Lawrence Rosen über Wachstumsaussichten der Express- und Logistik-Sparte.
Werte in diesem Artikel
von Sabine Gusbeth, €uro Magazin
€uro: Herr Rosen, auf der Hauptversammlung am 28. April werden Sie eine Dividende von 60 Cent vorschlagen. Ist das nicht zu viel? Die Post hat 2009 nur 53 Cent pro Aktie erwirtschaftet.
Lawrence Rosen: Wir legen viel Wert auf Kontinuität. Daher war es wichtig, die Dividende nicht zu kürzen. Das wäre ein falsches Signal an die Anleger.
€uro: Viele Aktionäre hatten auf eine Sonderdividende aus dem Postbank--Verkauf gehofft. Wird es die noch geben?
€uro: Die Ausschüttungsquote beträgt fast 113 Prozent. In den kommenden Jahren soll diese Quote noch bei 40 bis 60 Prozent liegen. Müssen die Aktionäre dann mit weniger Dividende rechnen?
Rosen: In der neuen Finanzstrategie haben wir klar festgelegt: Oberste Priorität ist es, die Finanzstruktur – das Verhältnis von Schulden zu operativem Ertrag – und damit das Rating BBB+ zu sichern. Daher ist die Voraussetzung für eine Sonderdividende derzeit nicht gegeben.
Rosen:
€uro: Das heißt aber auch, der Post-Gewinn müsste stark wachsen. Doch die Cashcow Brief schrumpft. Wie wollen Sie 2010 das Konzernergebnis (EBIT) auf 1,6 bis 1,9 Milliarden Euro steigern?
Rosen: Indem wir den Gewinn im Briefgeschäft stabilisieren und auf DHL als treibende Kraft für steigende Gewinne in der Zukunft setzen. Hier machen wir schon heute drei Viertel des Umsatzes.
€uro: Briefe werden aber zunehmend durch E-Mails ersetzt. Wie können Sie den Gewinn da stabil halten?
Rosen: Der traditionelle Briefmarkt schrumpft tatsächlich pro Jahr um drei bis fünf Prozent. Daher müssen wir weiter Kosten sparen, betriebliche Abläufe verbessern und innovative Dienstleistungen – wie den Brief im Internet – anbieten.
€uro: Was kann dieser Onlinebrief, den die Post ab Juli anbietet, dazu beitragen?
Rosen: Ich bin sicher, dass es für den sicheren und rechtlich verbindlichen Onlinebrief einen Markt gibt, mit dem sich Gewinne erzielen lassen. Und dass die Post der richtige Anbieter dafür ist.
€uro: DHL soll 2010 erstmals etwa die Hälfte zum Gewinn beitragen. 2009 hat die Sparte aber einen Verlust gemacht.
Rosen: Wir hatten 2009 Restrukturierungskosten von fast 1,25 Milliarden Euro. Ohne die hätten wir mit DHL ein EBIT von 400 Millionen Euro erreicht. 2010 wollen wir auf 1,0 bis 1,1 Milliarden Euro kommen. Möglich wird das durch unser Sparprogramm und durch die Erholung der Weltwirtschaft.
€uro: Im Briefgeschäft erzielt die Post über zehn Prozent
Umsatzrendite. Wie hoch ist die Zielmarge bei DHL?
Rosen: Es gibt keinen Grund, dass wir nicht zumindest mittel- bis langfristig die führende Margenstärke erreichen. Die ist natürlich von Unternehmensbereich zu Unternehmensbereich variierend – zwischen zweistelligen und mittleren einstelligen Umsatzrenditen. Entscheidend aber ist die positive Kapitalrendite in allen Bereichen. Dieses
Ziel haben wir fast erreicht.
€uro: Allerdings sind die Preise in der Wirtschaftskrise stark gesunken.
Rosen: Dafür haben alle Anbieter die Kosten stark gesenkt. Die Preise müssen nicht auf das Vorkrisenniveau steigen, um wieder hohe Gewinne zu erzielen.
€uro: Wie hat sich DHL in den ersten Monaten des Jahres entwickelt?
Rosen: Der moderate Erholungstrend der Handelsvolumina aus dem zweiten Halbjahr 2009 hat sich noch leicht verstärkt, sodass man durchaus von einem leichten Rückenwind sprechen kann. Noch ist die Wirtschaftskrise zwar nicht völlig vorüber, aber das Schlimmste
ist überstanden. Für uns bedeutet das: Wir gehen den eingeschlagenen Weg weiter und peilen wieder Wachstum an.
€uro: Wo sehen Sie für DHL die größten Wachstumschancen?
Rosen: Mit Sicherheit in Asien. Dort verzeichnen wir das schnellste Wachstum weltweit. Wir profitieren nicht nur vom interkontinentalen Handel, sondern auch vom Handel innerhalb Asiens, der derzeit sehr stark zunimmt.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Analysen zu DHL Group (ex Deutsche Post)
Datum | Rating | Analyst | |
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20.03.2025 | DHL Group (ex Deutsche Post) Kaufen | DZ BANK | |
18.03.2025 | DHL Group (ex Deutsche Post) Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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27.03.2025 | DHL Group (ex Deutsche Post) Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
27.03.2025 | DHL Group (ex Deutsche Post) Outperform | Bernstein Research | |
21.03.2025 | DHL Group (ex Deutsche Post) Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
20.03.2025 | DHL Group (ex Deutsche Post) Kaufen | DZ BANK | |
18.03.2025 | DHL Group (ex Deutsche Post) Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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12.03.2025 | DHL Group (ex Deutsche Post) Neutral | UBS AG | |
06.03.2025 | DHL Group (ex Deutsche Post) Hold | Warburg Research | |
06.03.2025 | DHL Group (ex Deutsche Post) Hold | Deutsche Bank AG | |
06.03.2025 | DHL Group (ex Deutsche Post) Neutral | UBS AG | |
21.02.2025 | DHL Group (ex Deutsche Post) Hold | Deutsche Bank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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20.11.2023 | DHL Group (ex Deutsche Post) Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
09.11.2023 | DHL Group (ex Deutsche Post) Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
08.11.2023 | DHL Group (ex Deutsche Post) Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
18.10.2023 | DHL Group (ex Deutsche Post) Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
27.09.2023 | DHL Group (ex Deutsche Post) Underweight | JP Morgan Chase & Co. |
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