Euro am Sonntag-Titelstory

Trump-Börse im Check: Welche Investments sich auszahlen

19.01.17 03:00 Uhr

Trump-Börse im Check: Welche Investments sich auszahlen | finanzen.net

Donald Trump wird die Welt stark verändern. Börsianer sind in Feierlaune, politische Experten dagegen besorgt. Sieben Thesen zur neuen Ära.

von Julia Groß und Sven Parplies, Euro am Sonntag

Trump ist unberechenbar. Wer dafür immer noch einen Beleg braucht, hat ihn vergangene Woche bekommen. Auf der ersten Pressekonferenz seit dem Wahlsieg sollte der kommende Präsident der USA über Interessenkonflikte zwischen seinem neuen Amt und persönlichen Geschäften reden. Russlands Hacker-Attacke auf Amerika war natürlich auch ein Thema.



Ganz nebenbei aber eröffnete Trump eine neue Front - gegen die Pharmaindustrie. Trump kündigte an, dass die Regierung schärfere Preisverhandlungen bei Medikamenten führen werde, eine Gefahr, vor der €uro am Sonntag bereits gewarnt hatte (Ausgabe 46 und 50/2016). Prompt stürzte der Index der US-Biotechaktien um drei Prozent ab.

Am Freitag wird der Unternehmer aus New York als neues Staatsoberhaupt der USA vereidigt. Seine Anhänger hoffen auf eine goldene Zukunft - seine Gegner fürchten die Apokalypse. Nur eines lässt sich mit Gewissheit sagen: Einen Präsidenten wie Trump hat es in den USA noch nicht gegeben. Der Milliardär hat keine politische Erfahrung. Er will die Regierung wie ein Manager führen und bessere "Deals" aushandeln. Das Wohl Amerikas steht klar über den Interessen anderer Staaten.


Viele Trump-Thesen sind selbst in der eigenen Partei umstritten: seine Attacken gegen den Welthandel, Tiraden gegen Einwanderer, seine Sympathie für Russlands Staatschef Putin. Auch das Temperament des künftigen Präsidenten wirft Fragen auf. Trump gilt unter Freunden als verständnisvoll und fürsorglich. Kritik aber kann er schwer verdauen. "Wenn dich jemand öffentlich angreift, schlag immer zurück", schrieb Trump einst in einem Ratgeber.

Die Börse hat eine pragmatische Sichtweise. Viele Programmpunkte der neuen Regierung - Steuersenkungen, staatliche Konjunkturprogramme, weniger Regulierung - würden die Gewinne der Unternehmen steigern. Trumps Wirtschaftspolitik birgt aber auch Gefahren. Sie dürfte die Inflation anheizen, die Staatsschulden ausweiten und Spekulationsblasen vergrößern. Schutzzölle würden Branchen wie die Autoindustrie, die Hersteller von Computern und Kleidung empfindlich treffen. "Die ersten 100 Tage der Trump-Regierung werden zeigen, wo die Prioritäten liegen", kalkuliert die US-Investmentbank Goldman Sachs. Die Redaktion stellt sieben Thesen zur Trump-Welt auf, die auch interessante Investmentchancen zu bieten hat.


Obama, der Börsenstar. Wer vor acht Jahren zum Amtsantritt von Barack Obama in den amerikanischen Aktienindex Dow Jones investierte, hat heute inklusive Dividende über 200 Prozent Plus erzielt. Ob Trump das überbieten kann? Die Ausgangslage ist völlig anders. Im Januar 2009 steckte die US-Wirtschaft in einer schweren Krise. Banken und Autoindustrie standen vor dem Zusammenbruch, der Dow Jones hatte bereits mehr als 40 Prozent an Wert verloren.

Trump übernimmt Amerika zu einem Zeitpunkt, an dem die Wirtschaft bereits ungewöhnlich lange wächst. Viele Aktien sind hoch bewertet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis des Dow Jones liegt um 20 Prozent über dem Schnitt der vergangenen zehn Jahre. "Die Chancen, dass es während der Trump-Präsidentschaft zu einer Rezession kommt, sind sehr hoch", schätzt die Vermögensverwaltung Legg Mason.

Trump wird alles tun, einen Einbruch abzuwenden. Steuersenkungen bieten einen guten Hebel. Offiziell müssen US-Unternehmen 35 Prozent ihrer Gewinne abführen. Dank diverser Schlupflöcher zahlt Corporate America lediglich 26 Prozent. Trump will den Satz noch tiefer senken, gleichzeitig aber Schlupflöcher schließen. Unter dem Strich dürfte für die Unternehmen dennoch mehr Geld übrig bleiben.

Ein besonderes Geschenk wird der sogenannte Tax Holiday: US-Unternehmen haben laut Researchfirma Capital Economics rund 2.500 Milliarden Dollar im Ausland geparkt, um sich vor dem Zugriff des US-Fiskus zu schützen. Trump will die Unternehmen mit einem Sondersteuersatz von zehn Prozent dazu bringen, das Geld nach Hause zu holen.

Ein Großteil des Geldes dürfte in Aktienrückkäufe fließen. Goldman Sachs erwartet, dass die Unternehmen aus dem S & P 500 in diesem Jahr 30 Prozent mehr Geld für Aktienrückkäufe ausgeben als 2016. Insgesamt 780 Milliarden Dollar. Aktienrückkäufe drücken wichtige Bewertungskennziffern wie den Gewinn je Aktie. Das schafft Spielraum für weitere Kurssteigerungen.

Eine laxere Regulierung dürfte am schnellsten bei Finanzfirmen und Energiekonzernen wirken. Analysten erwarten, dass die Gewinne der US-Unternehmen nach drei Jahren Stagnation 2017 wieder wachsen, laut Datendienst Bloomberg um mehr als zwölf Prozent. Nicht alles davon ist der Trump-Effekt: Banken profitieren vom steigenden Zinssatz in den USA, Ölkonzerne von höheren Rohstoffpreisen.

Trumps Pakete würden erst im kommenden Jahr greifen, da Steuergesetze und Konjunkturprogramme erst durch das Parlament müssen. Die Börse allerdings dürfte das bereits frühzeitig verarbeiten: "Wir gehen davon aus, dass ein Großteil der Kursgewinne am Aktienmarkt 2017 bereits im Frühjahr erzielt wird", kalkuliert die DZ Bank. Legg Mason schaut ein wenig weiter nach vorn und warnt: "Ein BIP-Wachstum von über drei Prozent wird reichen, um einen Mini-Boom auszulösen, der anschießend zu einer Rezession führen könnte."

Urlauber aus Europa spüren es besonders deutlich: Durch den starken Dollar sind Reisen in den USA teuer geworden. Über die vergangenen drei Jahre hat der Euro zur US-Währung ein Viertel an Wert verloren. Seit Herbst hat sich der Trend noch mal beschleunigt. Einige Volkswirte erwarten sogar, dass ein Dollar im Lauf des Jahres mehr wert sein wird als ein Euro. Donald Trump ist eine treibende Kraft dabei. Seine aggressive Wirtschaftspolitik dürfte die Inflation anheizen und damit die Notenbank zu weiteren Zinserhöhungen animieren. Höhere Zinsen in den USA wiederum ziehen Geld an und treiben damit den Wert des Dollar nach oben.

Viele deutsche Unternehmen gehören zu den Gewinnern des starken Dollar, weil sie bei ihren Geschäften in den USA mehr Euro in die Kasse bekommen. Die DAX-Konzerne haben im vorvergangenen Jahr 27 Prozent ihres Umsatzes in Nordamerika erzielt, hat die Unternehmensberatung Ernst & Young errechnet. Die Analysten der Commerzbank heben als Dollar-Profiteure aus dem DAX Daimler, Bayer und Infineon hervor. Einer der wenigen Leidtragenden eines starken Dollar ist Adidas. Der Sportartikelkonzern erwirtschaftet zwar rund 20 Prozent seines Umsatzes in Nordamerika, rechnet seine Kosten für Material und Produktion aber zum größten Teil in Dollar ab.

Auch einige amerikanische Unternehmen leiden unter dem starken Dollar. Vor allem Konsumgüterhersteller wie Coca-Cola oder auch Procter & Gamble erzielen einen erheblichen Teil ihres Geschäfts im Ausland. Anleger setzen bei steigendem Dollar darum am besten verstärkt auf mittelgroße US-Unternehmen, da die einen größeren Teil ihrer Geschäfte in der Heimat und somit in Dollar machen.

Die Einigung der wichtigsten Ölförderstaaten auf eine Kürzung der Fördermengen hat der Inflation einen deutlichen Schub gegeben. Die aus der erwarteten Verknappung resultierenden höheren Ölpreise haben die Teuerungsrate in Deutschland im Dezember auf 1,7 Prozent katapultiert, in der Eurozone stieg sie auf 1,1 Prozent, den höchsten Stand seit 2013. In den USA lag sie zuletzt bei 1,6 Prozent, doch hier erwarten Ökonomen einen weiteren Anstieg auf mindestens zwei Prozent, die Prognosen reichen bis zu knapp drei Prozent. Weil es der amerikanischen Wirtschaft ohnehin ziemlich gut geht, wird eine spürbare Erhöhung der Staatsausgaben, wie sie Trump anstrebt, die Inflation weiter anheizen.

Denn wenn die Regierung versucht, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, obwohl die Arbeitslosenquote bereits niedrig ist, steigen die Löhne, und in der Folge auch die Preise. Für Sparer ist das ein Problem, denn sie müssen Geldanlagen finden, die mehr Rendite abwerfen, als die Inflation auffrisst. Das spricht für Aktien und ist auch ein wichtiger Grund für die Rally der vergangenen Wochen. Als Alternative nennen Vermögensverwalter und Banken Sachwerte. Gold, Rohstoffe allgemein, Immobilien oder Infrastrukturwerte gelten in dieser Situation als aussichtsreiche Investments.

Steigende Inflationsraten rufen allerdings auch die Notenbanken auf den Plan, weil die Kontrolle der Preissteigerung zu ihren wichtigsten Aufgaben zählt. Die EZB, so die Erwartung der Volkswirte der großen Investmentbanken, wird ihre Finger weiter ruhig halten, da in vielen EU-Ländern noch nichts von einem Anstieg zu spüren ist. Anders die amerikanische Fed. Sie könnte ihre für 2017 angekündigten Zinserhöhungen noch beschleunigen, wenn die Teuerung stark anzieht.

Höhere Zinsen allerdings würden den Effekt von Donald Trumps geplanter expansiver Politik mindern, das Wirtschaftswachstum bremsen und den Dollar weiter stärken.

Die Hoffnung darauf, dass Donald Trump sich ab dem 20. Januar in eine präsidialere, überlegtere und weniger beratungsresistente Persönlichkeit verwandelt, ist relativ gering. Er bleibt also für Überraschungen gut - und zwar vor allem Überraschungen solcher Art, die Investoren überhaupt nicht leiden können. Die Beziehungen zwischen den USA und Iran steht ganz oben auf einer Liste möglicher marktbewegender Ereignisse der Barclays Bank. Donald Trump ist ein Gegner des Atomabkommens, das zur Aufhebung wichtiger Wirtschaftssanktionen geführt hat. Dadurch konnte Iran wieder beginnen, Öl zu exportierten. Ganz so leicht kann Trump den multilateralen Vertrag, der in einer UN-Resolution festgehalten ist, allerdings nicht platzen lassen. Doch an den Rohstoffbörsen reicht ja mitunter auch schon entsprechende Rhetorik, um den Ölpreis steigen zu lassen.

Noch realer sind Befürchtungen der Ökonomen im Hinblick auf China. Während die Welt auf die USA blickt, könnten die Chinesen beispielsweise ihre Expansion im südchinesischen Meer weiter vorantreiben. Oder sogar in Taiwan einmarschieren. Amerika will unter Trump nicht länger Weltpolizei spielen, erhebliche Spannungen zwischen China und Japan sowie anderen asiatischen Ländern wären programmiert.

Ebenfalls sehr real ist das Thema Handelskrieg. Dass die USA ein Zollsystem einführen, um den Zustrom chinesischer Importe einzudämmen, gilt mittlerweile schon als ausgemacht, außerdem will Trump Freihandelsabkommen neu verhandeln. Das hätte nicht nur negative Konsequenzen für viele international agierende Unternehmen, sondern auch für die exportlastige Volkswirtschaft Deutschland. Der Wirtschaftsnobelpreisträger Roger Myerson glaubt, dass durch die "Amerika zuerst"-Strategien beispielsweise die Bereitschaft in China oder generell im Ausland sinken könnte, weiter US-Staatsanleihen zu kaufen. Das könnte zu erheblichen Verwerfungen an den Finanzmärkten führen.

Zum Wahlsieg schickte Putin ein Glückwunschtelegramm. Er hoffe, dass es ihnen gemeinsam gelingen werde, die russisch-amerikanischen Beziehungen aus der Krise zu holen, schrieb der russische Präsident an Donald Trump. Geheimdienstinformationen zufolge hat er den Amerikaner im Wahlkampf recht tatkräftig via Datenklau unterstützt. Noch enger ist Putins Bekanntschaft zum zukünftigen US-Außenminister, Ex-Exxon-Chef Rex Tillerson. Tillerson hat unzählige Geschäfte in Russland abgewickelt, kennt die meisten Entscheider dort persönlich, mit Putin soll er regelmäßig telefoniert haben. Was die Russen sich erhoffen, liegt auf der Hand: ein Ende oder zumindest die Lockerung der Sanktionen, die Amerika und Europa aufgrund der Ukraine-Krise beschlossen hatten und die Barack Obama nach den mutmaßlichen Cyberangriffen noch verschärfte.

Denn von einer Aufhebung der Restriktionen würden die russische Öl- und Gasbranche, aber auch der Finanz- und Rüstungssektor profitieren. Rückenwind bekommt Russland derzeit ohnehin vom gestiegenen Ölpreis und der Verteuerung bei Metallen und anderen Rohstoffen. Bessere Beziehungen zu den USA dürften für eine Fortsetzung des Höhenflugs der russischen Aktienkurse sorgen.

Das größte Hindernis dabei ist Gegenwind aus den eigenen Reihen. Führende US-Senatoren beider Parteien wollen die Sanktionen gegen Russland verschärfen. Gewinnen sie dafür eine Mehrheit im Kongress - was nicht unwahrscheinlich ist -, könnte der Präsident sich nur schwer darüber hinwegsetzen.

Trump will Amerika wieder "great" machen. Das ist keine Kampfansage an ausländische Investoren. Trump, ein Enkel deutscher Einwanderer, will vor allem Jobs schaffen. Das hat er seinen Wählern versprochen. Um zu liefern, braucht er Unterstützung. "Viele deutsche Unternehmen sind wichtiger Teil der amerikanischen Wirtschaft. Allein die DAX-Konzerne beschäftigen mehr als eine Million Menschen in den USA", erklärt Tim Albrecht, Leiter DACH Equities bei der Deutschen AM.

Besonders amerikanisch ist BMW. Der Münchner Automobilhersteller hat im Bundesstaat South Carolina ein großes Werk für die Modelle seiner X-Reihe. Viele davon werden weltweit ausgeliefert. Nach Berechnung des Branchendiensts WardsAuto produziert BMW in den USA somit mehr Fahrzeuge, als der Konzern im Land verkauft. Auch Daimler ist sehr amerikanisch. Die Schwaben stellen laut der Studie immerhin 86 Prozent ihres US-Absatzes vor Ort her.

Auch sonst profitieren internationale Konzerne über ihre amerikanischen Tochtergesellschaften von einer starken US-Konjunktur. "Wenn die Wirtschaft durch Trump an Fahrt gewinnt, sind auch bei deutschen Aktien höhere Kurse realistisch. Ich sehe den DAX in den nächsten Jahren eher bei 15.000 als bei 10.000 Punkten", sagt Albrecht.

Trump ist Frühaufsteher. Oft ist er schon morgens um fünf auf den Beinen, liest Zeitung, schaltet die Nachrichten des Frühstücksfernsehens ein. Wenn Trump dann zum Handy greift, wird es zum ersten Mal gefährlich. Die "New York Times" hat nachgezählt: Allein im Präsidentschaftswahlkampf hat der Kandidat 289 Personen, Orte und Gegenstände via Twitter beleidigt.

Mehr als 19 Millionen Gefolgsleute umfasst Trumps Twitter-Gemeinde. Zur Orientierung: Popstar Katy Perry erreicht als Twitter-Königin mehr als 95 Millionen Menschen, Justin Bieber über 91 Millionen. Auch Barack Obama liegt mit 80 Millionen klar vor Trump. Kaum ein Promi aber ist so aktiv wie der streitfreudige Milliardär. Seit März 2009 hat "@realDonaldTrump" über 34.000 Kurzmitteilungen verschickt.

Und: Trump hält sich nicht mit Banalitäten auf. Twitter ist für ihn ein Medium, seine Anhänger ungefiltert zu erreichen, Gegner zu attackieren und die Berichterstattung der Journalisten zu lenken. Für Unternehmen sind Trumps Tiraden gefährlich, weil seine Anhänger potenzielle Kunden sind. Als Präsident hat Trump zudem Einfluss auf die Vergabe von Staatsaufträgen - eine öffentliche Rüge über Twitter ist darum eine ernst zu nehmende Warnung. Als Boeing und Lockheed von Trump wegen Budgetüberschreitungen bei Staatsprojekten gerügt wurden, gerieten die Aktien der beiden unter Druck.

Verletzbar ist auch die Autoindustrie. Nahezu alle Hersteller haben Fabriken in Mexiko aufgebaut. Dort sind die Löhne weniger als halb so hoch wie in den USA. Das ist vor allem wichtig für die Produktion von Kleinwagen, mit denen die Hersteller niedrige Margen erzielen. Offenbar versucht die Autoindustrie, Trump mit kleinen Zugeständnissen gnädig zu stimmen. Ford verabschiedete sich von Plänen, ein neues Werk in Mexiko zu bauen: Stattdessen fließt mehr Geld in bestehende Produktionsstätten in den USA. Ein Prestigesieg für Trump, der ihn zu weiteren Attacken ermutigen könnte.

Die Twitter-Aktie konnte seit dem Wahltag übrigens nicht zulegen. Das grundsätzliche Problem des Unternehmens hat sich durch Trump nicht geändert. Seit dem Börsengang im Jahr 2013 schreibt das Unternehmen regelmäßig rote Zahlen, der Umsatz wächst immer langsamer. Vielleicht ist Trump sogar Teil des Problems. Ein Grund, warum viele Menschen den Dienst nicht mehr nutzen, sind die vielen beleidigenden Tweets im Twitter-Universum.

Was nun passiert:

Bis 20. Januar
■ Bestätigungsverfahren für Donald Trumps Minister im Senat
■ Erste Hinweise auf Themen und Zeitplan geplanter Gesetzgebungsverfahren der Republikaner

20. Januar 2017
■ Amtseinführung
■ In seiner Antrittsrede legt Trump seine Prioritäten für die kommenden vier Jahre dar
■ Für bestimmte Vorhaben benötigt Trump nicht die Zustimmung des Kongresses. Es wird darüber spekuliert, dass er als erste Amtshandlung eine generelle Zollgebühr auf Importe in Höhe von fünf bis zehn Prozent einführt

Bis April 2017
■ Der Kongress wird die Gesundheitsreform Obamacare (Affordable Care Act) vermutlich teilweise außer Kraft setzen und durch neue Beschlüsse ersetzen
■ Erste Entwürfe einer Steuerreform
■ Beschluss des Haushalts 2018. Aus dem Budget lassen sich Hinweise auf die geplante Finanzpolitik der kommenden Jahre ableiten
■ Mehr Klarheit über Trumps Vorhaben in Sachen Freihandel und Immigration

Mai bis September 2017
■ Beschluss einer Steuerreform
■ Konjunkturindikatoren sollten erste Anzeichen dafür geben, ob und wie die Wirtschaft auf die Pläne der Regierung reagiert

Investor-Info

USA-Gewinner
Im Windschatten

Deutsche Unternehmen sind traditionell stark in den USA vertreten. Bayer baut sein Geschäft dort durch die laufende Übernahme von Monsanto aus. Daimler und SAP erwirtschafteten zuletzt rund 30 Prozent ihrer Umsätze in den Staaten und dürften darum spürbar von einem stärkeren Wirtschaftswachstum dort profitieren.

Name ISIN US-Anteil 1)
Bayer DE 000 BAY 001 7 27,5 % 2)
Daimler DE 000 710 000 0 28,0 %
SAP DE 000 716 460 0 32,5 %
1) Umsatzanteil 2015; 2) Nordamerika; Quelle: Unternehmen

Bargeld-Riesen
Auf dem Weg nach Hause

Mehr als 200 Milliarden Dollar hat Apple auf Auslandskonten geparkt. Dort ist das Geld vor dem amerikanischen Finanzamt sicher. Sollte Trump die Steuern senken, könnten Apple und andere Konzerne das Geld günstig nach Hause holen und dann für Dividenden oder auch Aktienrückkäufe einsetzen. Das dürfte den Börsenwert der Unternehmen nach oben treiben. Die US-Firmen mit den höchsten Cashbergen im Ausland kommen alle aus dem Technologiesektor.

Name ISIN Cash 1)
Apple US 037 833 100 5 216 Mrd.
Microsoft US 594 918 104 5 111 Mrd.
Cisco Systems US 172 75R 102 3 60 Mrd.
1) Bargeld im Ausland in $Quelle: Bloomberg

Steuerprofiteure
Ballast abwerfen

Dank diverser Sonderregeln ist die Steuerlast amerikanischer Unternehmen sehr unterschiedlich. Hohe Abgabequoten haben laut einer Untersuchung von Goldman Sachs vor allem Firmen aus dem Energiesektor. Marathon Oil und ConocoPhilips etwa führten im Schnitt der vergangenen zehn Jahre rund 50 Prozent ihrer Gewinne ab. In anderen Branchen liegen die Höchstsätze bei 39 Prozent und somit über dem Durchschnitt. Sollte Trump die Steuern senken, sollten diese Unternehmen entsprechend profitieren.

Name ISIN Steuersatz 1)
Marathon Oil US 565 849 106 4 54 %
ConocoPhillips US 208 25C 104 5 47 %
GAP Inc US 364 760 108 3 39 %
1) Durchschnitt 10 Jahre: Quelle: Goldman Sachs

SPDR S & P 400 US Midcap ETF
Attraktives aus der Mitte

Die US-Nebenwerte sind zwar schon gut gelaufen. Aber die mittelgroßen Unternehmen mit einem Börsenwert zwischen einer und zehn Milliarden Dollar weisen Charakteristika auf, die sie für Anleger besonders attraktiv machen: Sie betreiben ihr Geschäft überdurchschnittlich häufig nur in den USA, leiden also nicht unter dem starken Dollar. Ihre Aktienkurse schwanken aber weniger stark als die von Small Caps. Finanz- und Industriewerte stellen rund ein Drittel des Index.

Pioneer Russian Equity
Wette für Wagemutige

Auf russische Aktien zu setzen ist eine mutige Wette. Trumps Kuschelkurs mit Putin ist auch unter den Republikanern umstritten, ob es wirklich zu einer Lockerung der Sanktionen kommt, bleibt fraglich. Doch unabhängig davon hilft ein stabiler Ölpreis der russischen Wirtschaft bereits enorm. Die Fondsmanager Marcin Fiejka und Nikolai Petrov legen den Fokus auf Energie- und Finanzwerte, rund die Hälfte des Portfolios entfällt auf mittelgroße Unternehmen. Für risikobereite Anleger.

Xetra-Gold
Absicherung für alle Fälle

Eigentlich sprechen ein starker Dollar und steigende Zinsen gegen ein Investment in Gold. Der Dollar macht das Edelmetall für ausländische Investoren teurer, Zinsen wirft es bekanntlich überhaupt keine ab. Trotzdem stieg der Preis für das Edelmetall im Vorfeld von Trumps Amtsantritt auf ein Sechswochenhoch: Gold bleibt der klassische sichere Hafen - und mehr Unsicherheit über den zukünftigen Kurs der Weltmacht USA herrschte selten. Einen kleinen Teil des Depots in Gold zu investieren ist grundsätzlich sinnvoll.

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Bildquellen: PETRAS MALUKAS/AFP/Getty Images, Win McNamee/Getty Images

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15.11.2024Bayer NeutralJP Morgan Chase & Co.
14.11.2024Bayer HoldDeutsche Bank AG
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14.11.2024Bayer KaufenDZ BANK
06.08.2024Bayer KaufenDZ BANK
06.06.2024Bayer KaufenDZ BANK
11.03.2024Bayer KaufenDZ BANK
05.03.2024Bayer OutperformBernstein Research
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