Euro am Sonntag-Titel

Top-Vermögensverwalter: Aktien werden Sie reich machen!

27.06.16 03:00 Uhr

Top-Vermögensverwalter: Aktien werden Sie reich machen! | finanzen.net

Deutschlands Top-Vermögensverwalter verraten, warum Aktien der beste Schutz vor einem Crash des Geldsystems sind und was sie jetzt kaufen.

Werte in diesem Artikel
Fonds

186,16 EUR -0,93 EUR -0,00%

392,33 EUR -1,50 EUR -0,00%

19,87 EUR -0,01 EUR -0,00%

42,71 EUR -0,36 EUR -0,01%

Aktien

156,76 EUR -8,78 EUR -5,30%

28,06 EUR -0,18 EUR -0,64%

218,30 EUR 1,15 EUR 0,53%

19,51 EUR -0,13 EUR -0,64%

934,02 USD 0,00 USD 0,00%

1,86 EUR 0,00 EUR 0,00%

74,09 EUR 2,09 EUR 2,90%

60,54 EUR -0,20 EUR -0,33%

64,28 EUR -0,72 EUR -1,11%

11,62 EUR 0,01 EUR 0,09%

4,55 EUR -0,04 EUR -0,77%

1,31 EUR -0,01 EUR -0,76%

15,81 EUR -0,07 EUR -0,44%

318,00 EUR -0,20 EUR -0,06%

574,30 EUR -2,10 EUR -0,36%

488,80 EUR 4,00 EUR 0,83%

308,10 EUR -1,00 EUR -0,32%

75,96 CHF -0,56 CHF -0,73%

91,56 CHF 0,57 CHF 0,63%

137,42 EUR -0,74 EUR -0,54%

251,10 CHF 1,90 CHF 0,76%

30,72 EUR -0,38 EUR -1,22%

31,39 EUR 0,13 EUR 0,42%

16,20 EUR -0,05 EUR -0,31%

293,45 EUR 3,15 EUR 1,09%

Rohstoffe

2.664,32 USD 15,20 USD 0,57%

73,85 USD 0,75 USD 1,03%

69,81 USD 0,78 USD 1,13%

Indizes

19.147,5 PKT 142,7 PKT 0,75%

von Tobias Aigner, Euro am Sonntag

An den Börsen herrscht wieder Nervosität. Nach dem Einbruch zu Jahresbeginn sorgte der Brexit für Verunsicherung. Hinzu kommt die Politik der Europäischen Zentralbank (EZB), die Billionen druckt und die Zinsen immer weiter senkt. Auch sie bereitet Anlegern große Sorgen. Wie jedes Jahr hat €uro am Sonntag Deutschlands führende Vermögensverwalter zur aktuellen Lage befragt, diesmal im Hotel Insel Mühle in München. Sie erklären, warum die Börsen weiter steigen, die Notenbankpolitik zu einem Zusammenbruch des Finanzsystems führt und wie Anleger ihr Vermögen schützen.



Die Börsenturbulenzen der vergangenen Monate machten auch den Profis zu schaffen Mit ihren Tippdepots vom Vorjahr konnten die Vermögensverwalter keine Gewinne erzielen. Doch seit Start der Round-Table-Gespräche im Mai 2014 schafften alle fünf eine positive Wertentwicklung.

€uro am Sonntag: Das Börsenjahr 2016 hat es in sich: Die US-Notenbank strafft die Geldpolitik, Chinas Kon­junktur wackelt, der Brexit droht. Doch ­ obwohl die Indizes zu Jahresbeginn stark abgetaucht sind, notiert die Wall Street schon wieder im Plus. Der DAX ist noch zehn Prozent unter Wasser. Wird 2016 am Ende doch noch ein gutes ­Aktienjahr?
Peter Huber:
Es gibt vier wichtige Börsenindikatoren: Konjunktur, Geldpolitik, Stimmung und Bewertung. Alle sprechen klar für Aktien. Eine Rezession ist nicht in Sicht. Die Geldpolitik ist extrem expansiv und die Stimmung brutal schlecht. Von den Investmentbanken hagelt es Verkaufsempfehlungen, das ist ein guter Kontraindikator.


Billig sind Aktien aber nicht mehr, ­gemessen am Kurs-Buchwert- und ­ am Kurs-Gewinn-Verhältnis.
Huber: Das stimmt zwar. Aber diese Kennziffern berücksichtigen das Zins­niveau nicht. Je tiefer die Zinsen, desto billiger sind Aktien. Und die Zinsen werden viel länger im Keller bleiben, als die Mehrzahl der Investoren glaubt. Sobald sich diese Ansicht durchsetzt, wird die Börse noch viel höhere Bewertungskennzahlen akzeptieren. Das heißt: Die Kurse werden weiter steigen.

Jens Ehrhardt: Stimmt. An Aktien führt kein Weg vorbei. Es gibt keine Alternativen, denn Anleihen haben zum Teil schon negative Renditen. Ein Börsencrash droht auch nicht. Der kommt nur bei einer Rezession oder wenn die Zinsen markant steigen. Beides sehe ich nicht. Deshalb kaufe ich bei Kurskorrekturen wie im Januar zu.


Philipp Vorndran: Richtig. Selbst ein Brexit wäre eine Kaufchance. Wenn die Briten aus der EU austreten, wäre das zwar eine massive Herausforderung für die Volkswirtschaften und die Politik in Europa. Denn dann würden die Ängste vor einem Auseinanderbrechen des Euro wieder aufflammen und die Börsenkurse unter Druck kommen. Aber für Aktien von global aufgestellten Unternehmen wäre das eine Einstiegsgelegenheit. Deren Gewinne sind so gut wie unabhängig davon, ob England in der EU bleibt.

Kaufen, wenn der Brexit kommt? Klingt nach einer waghalsigen Wette.
Michael Reuss: Ist es aber nicht. Wer sein Vermögen erhalten will, muss auf Aktien setzen. Er muss bei jedem Rückschlag kaufen. Im historischen Vergleich sind alle Anlageklassen hochbewertet. Aktien sind aber noch am attraktivsten. Und sie sind ein Sachwert.

Das sind Immobilien auch.
Reuss: Wir haben für einen Mandanten gerade den Erwerb einer Immobilie geprüft. Allein für den Kauf hätte er Nebenkosten von zwölf Prozent gezahlt. Dabei werfen Immobilien in München weniger als drei Prozent Rendite ab. Die Instandhaltungskosten von durchschnittlich einem Prozent sind da noch gar nicht berücksichtigt. Vergleichen Sie das mal mit der Aktie von Nestlé! Die bietet sichere drei Prozent Dividendenrendite ohne laufende Kosten und mit minimalen Kaufgebühren. Da ist die ­Aktie klar die bessere Alternative.

Was macht Sie so sicher, dass keine neue Baisse kommt?
Hendrik Leber: Nüchterne Ursachenforschung. An der Börse trifft ein Angebot von Firmenanteilen auf eine Nachfrage von Investoren. Und wenn die Börse abtaucht, frage ich mich: Woran liegt das? Am Angebot? Sind die Unternehmen so schlecht? Nein, den Firmen geht es hervorragend. Nur die Nachfrage bricht zwischendurch ein. Etwa weil der Ölpreis fällt und die Investoren aus den Ölstaaten in großem Stil Aktien verkaufen. Das sind nur Zuckungen. Die können zwar heftig sein, aber der Börsenwert der Firmen gleicht sich dem ­inneren Wert schon wieder an.

Was heißt das konkret für den DAX?
Leber: In fünf Jahren steht der Index locker bei 18.000 Punkten. Ich weiß nur nicht, wie holprig der Weg dahin wird.

Das sind zwölf Prozent Rendite pro Jahr - viel mehr als im historischen Durchschnitt. Ist das realistisch? Immerhin peilt die US-Notenbank Fed gerade die Zinswende an.
Vorndran: Eine echte Zinswende wird definitiv nicht kommen. Die Fed versucht nur, beim Zinsniveau wieder ein bisschen Flughöhe zu gewinnen, damit sie beim nächsten Konjunktureinbruch die Zinsen wieder senken kann.

Reuss: Genau. Mehr als zwei Zinsschritte wird die Fed nicht wagen. Sie weiß, wie schwach die US-Konjunktur ist. Und sie hat Angst, eine Rezession ­heraufzubeschwören.

Huber: Zudem sind Zinserhöhungen heute ein positives Signal für die Börse. Sie zeigen, der Wirtschaft geht es gut.

Ehrhardt: Einspruch! Zinserhöhungen sind für die Börse nach wie vor gefährlich. Die Notenbank ist heute im Dauernoteinsatz. Immer wieder muss sie die Konjunktur aufpäppeln, die ohne Geldspritzen nicht mehr auskommt. Da sind steigende Zinsen ein großes Risiko. Zwei Zinsschritte dieses Jahr könnten die Börse empfindlich treffen.

In Europa und Japan geben die Zentralbanken geldpolitisch Vollgas. Die ­Europäische Zentralbank hat die Leitzinsen auf null gesenkt, Strafzinsen für Banken eingeführt, und sie druckt mehr als 1,7 Billionen Euro. Die Geldflut fließt vor allem an die Finanzmärkte. Erzeugen die Notenbanken eine Aktienblase?
Huber: Ich sehe keine Blase. Im Jahr 2000 stand der Euro Stoxx 50 bei fast 5.500 Punkten. Heute steht er bei 3.000. Die Kurse haben selten so lange stagniert wie seit der Jahrtausendwende.

Vorndran: Ganz richtig. Die Blasendiskussion können wir in fünf oder zehn Jahren führen, aber nicht jetzt. Heute ist es fatal, den Menschen zu sagen: Kauft keine Aktien, weil es später eine Blase geben könnte. Nur mit erstklassigen ­Realwerten, zu denen natürlich zuallererst Aktien gehören, können Anleger langfristig ihr Vermögen sichern.

Dennoch haben die Menschen das Gefühl, dass die Geldschwemme böse enden wird. Zu Recht?
Ehrhardt: Ja. Die Notenbanken sind in einer Sackgasse. Sie wollten Inflation ­ erzeugen, ihre Politik wirkt aber deflationär. Das billige Geld sorgt dafür, dass überall zu hohe Kapazitäten aufgebaut werden. Daher fallen die Preise. Die Produzenten fahren daraufhin die Produktion noch weiter hoch, sodass die Preise noch weiter fallen.

Vorndran: Hinzu kommt noch, dass die Bürger immer mehr Geld für die Altersvorsorge zurücklegen müssen, weil die Zinsen so niedrig sind. Das wirkt auch deflationär, denn das Geld fehlt für den Konsum.

Wohin führt das?
Huber: Die Zentralbanken werden das nächste Wundermittel aus dem Hut zaubern: Helikoptergeld. Sie werden Geldgeschenke an die Bürger verteilen.

Wird das die Rettung oder ein großer Flop?
Leber: Es gibt keine Rettung. Die ganze Geldschwemme wird sehr übel enden. Das Misstrauen gegenüber den Notenbanken wird steigen, bis zur Vertrauenskrise. Dann kommt richtig Stress in die Weltfinanzmärkte. Ich vermute, die Krise beginnt in Japan, weil die Notenbank dort am eifrigsten Geld druckt. Die Investoren werden aus dem Yen flüchten und gigantische Verwerfungen an den Devisenmärkten auslösen. Ich weiß nicht, wie der Zusammenbruch abläuft. Aber die Menschen werden das Vertrauen in das Geld verlieren - auch in Europa, weil wir dieselben Probleme haben wie die Japaner.

Kommt es ganz dick, mit Hyperinflation und Währungsreform?
Leber: Das ist ein realistisches Szenario. Denn sobald eine Währung kippt, schießt die importierte Inflation in die Höhe. Und der Notenbank fehlen die Werkzeuge, um gegenzusteuern. Sie kann die Zinsen nicht erhöhen, ohne die Wirtschaft in die Rezession zu stürzen und den Staat in die Pleite zu treiben. Das wird ein brutales Endspiel.

Gibt es einen Ausweg?
Reuss: Nein. Der Point of no Return ist längst überschritten und der Weg ­zurück zu einer normalen Geldpolitik versperrt. Die Staaten sind zu stark ­verschuldet. Man hätte den Patienten früher operieren müssen - mit Haushaltsdisziplin und Wirtschaftsreformen. Stattdessen haben die Noten­banken ihm immer wieder Morphium gespritzt und die Dosis erhöht. Am Ende wird es eine panikartige Flucht in Sachwerte geben samt Neuordnung des Finanzsystems.

Ehrhardt: Ja, dann platzt die Bombe. Das dauert aber noch viele Jahre.
Reuss: Richtig, weil Politik und Notenbanken das System mit ihrem Zauberkasten so lange wie möglich am Laufen halten. Aber es wird nichts helfen. William White, der Chefvolkswirt der OECD, hat gesagt, die Situation sei heute schlimmer als 2007.

Wie können Anleger ihr Vermögen vor einem Finanz-GAU schützen?
Vorndran: Indem sie ihre Depots so robust wie möglich aufstellen. Sie brauchen Qualitätsaktien, mit denen sie gut schlafen können, und physisches Gold. Auch die selbst genutzte Immobilie gehört dazu. Auf keinen Fall sollten Anleger Extrempositionen eingehen. Wer zu 100 Prozent auf Aktien, Gold, Immobilien oder Cash setzt, macht einen Riesenfehler. Denn er muss auch die Jahre vor dem bösen Ende gut überstehen.

Reuss: Außerdem weiß niemand, wie sich einzelne Vermögenswerte im ­Endspiel des Finanzsystems schlagen. Goldbesitz wurde in der deutschen Hyperinflation von 1923 verboten. Wohnimmobilien waren auch nicht mehr viel wert, weil sie niemand haben wollte. Denn erstens gab es Zwangsabgaben auf Immobilien, zweitens hat der Staat die Mieten gedeckelt und drittens sind durch die Inflation die Instandhaltungskosten durch die Decke geschossen.

Ehrhardt: Insgesamt waren Aktien in den 20er-Jahren die Gewinner. Allerdings brauchte man gute Nerven, weil die Kurse zwischenzeitlich um mehr als 70 Prozent eingebrochen sind und die Börsen monatelang geschlossen waren.

Wie sieht es mit zehnjährigen inflationsgeschützten Bundesanleihen aus? Bieten die keinen Schutz vor Inflation?
Reuss: Nein. Erstens weil die deflationären Tendenzen wohl noch viele Jahre andauern und die Inflation erst ganz am Schluss kommt. Und zweitens, weil der Staat den Inflationsindex misst. Er würde die Zahlen höchstwahrscheinlich manipulieren, wenn die Güterpreise in die Höhe schießen.

Die Geldschwemme der EZB bedroht auch die Altersvorsorge der Bürger. Denn Zinsanlagen werfen kaum noch Rendite ab. Wie sorgt ein 40-Jähriger heute richtig für den Ruhestand vor?
Leber: Auf keinen Fall darf er sich auf seine Lebensversicherung verlassen. Ich würde ihm raten: alles auf Aktien setzen. Er hat 30 Jahre Ansparzeit. Die Aktien werden ihn reich machen.

Reuss: Es müssen aber die richtigen ­Aktien sein - keine Zykliker. Im Umfeld eines dauerhaft schwachen Wirtschaftswachstums muss man auf Unter­nehmen mit starker Bilanz, hohem Cashflow und solidem Geschäftsmodell setzen. Auf Qualitätsaktien, am besten mit hoher Dividendenrendite.

Huber: Ich kann das Wort Qualitätsaktien nicht mehr hören. In denen steckt genauso viel Risiko. Ehemalige Qualitätsaktien wie RWE und Eon sind völlig den Bach runtergegangen. Und Nestlé, die ja die Lieblingsqualitätsaktie aller zu sein scheint, ist in der Finanzkrise auch abgestürzt. Dass man mit solchen Titeln im Crash besser fährt, ist ein Irrglaube.

Vorndran: Heftige Rückschläge mag es geben. Aber mit Qualitätsaktien kann ich sie aussitzen. Die Wahrscheinlichkeit, über zehn Jahre eine ordentliche Rendite einzufahren, ist einfach höher.

Welche Qualitätsaktien kaufen Sie?
Vorndran: Die größte Position in ­unseren Depots ist tatsächlich Nestlé. Wenn die Zinsen in den nächsten drei Jahren so niedrig bleiben wie jetzt, dann kann der Titel ein KGV von 33 erreichen und damit einen Kurs von 100 Schweizer Franken. Heute steht er bei 70 Franken. Zudem setzen wir beispielsweise auf Unternehmen wie Apple, Novartis, auf den Luxuskonzern Louis Vuitton, den Kosmetikriesen L’Oréal und den ­Finanzdienstleister Mastercard.

Gibt es auch einen neuen Megatrend an der Börse, auf den Sie aktuell besonders setzen?
Leber:
Ja, autonomes Fahren. In zehn Jahren werden alle neu verkauften Autos selbstständig fahren. Davon profitiert Nvidia, Weltmarktführer bei Grafikkarten. Denn beim autonomen Fahren müssen dauernd Bilder verarbeitet werden: Radarbilder, Kamerabilder, alles Mögliche. So wird Nvidia, das eigentlich Spielekonsolen ausrüstet, immer mehr zum Autozulieferer. Das Umsatzwachstum ist immens.

Huber: Für mich ist der Markt für Altersvorsorge in China ein Megatrend. Er steht in den Startlöchern und hat enormes Wachstumspotenzial. Daher kaufe ich chinesische Versicherer wie China Life, die noch niedrig bewertet sind. Die Positionen baue ich sehr langfristig auf, auf Sicht von zehn Jahren.

Auch wenn Sie alle sehr optimistisch für Aktien eingestellt sind, bleibt die Frage: Gibt es noch attraktive Anleihen, obwohl die Zinsen im Keller sind?
Huber:
Im Herbst vergangenen Jahres habe ich Dollaranleihen von den Rohstoffkonzernen Glencore und Anglo American gekauft. Die haben bis jetzt hohe Gewinne gebracht. Die Bonds wurden damals total verprügelt, weil die Börse dachte, die Konzerne gehen pleite. Jetzt ist klar: Die Anleihen werden bedient. Der Markt hat das aber noch nicht ganz eingepreist. Dollar­anleihen von Glencore bieten 6,5 Prozent Rendite bei einer Laufzeit bis 2023. Das ist sehr attraktiv.

Hendrik Leber - Acatis

Der Bilanzversteher
Was ist der Job von Hendrik Leber? "Muster erkennen", sagt er. Damit hat er gar nicht so unrecht. Der Chef der Vermögens­verwaltung Acatis durchkämmt jeden Monat die Bilanzen von 20.000 Unternehmen, um die besten Aktien zu finden. Die sehen oft ähnlich aus: Umsatz, Gewinn und Dividende steigen stetig. Wenn ein Titel zudem günstig bewertet ist, landet er auf der Kaufliste. Denn Leber ist ein Value-Investor, der auf günstige Substanzaktien setzt. In den vergangenen zwölf Monaten hat er mit seinen fünf Top-Empfehlungen einen Verlust von 2,9 Prozent verbucht. Das war in dieser turbulenten Börsenphase ein respektables Ergebnis. Zu Lebers aktuellen Favoriten gehört die Continental-Aktie: "Der Konzern mischt beim selbstfahrenden Auto ganz vorn mit", sagt er. "Das Wachstum ist unausweichlich." Einen Optionsschein empfiehlt er auch - auf Monsanto. So wettet er darauf, dass Bayer den Saatguthersteller übernimmt.

Steckbrief
Alter: 59 Jahre
Gesellschaft: Acatis Investment
Verwaltetes Vermögen: 3,3 Milliarden Euro

5 Top-Tipps für die nächsten 12 Monate

Investment ISIN Akt. Kurs in €
Cognizant Technology Solutions 1 US1924461023 52,87
Continental 1) DE0005439004 181,35
Visa 1) US92826C8394 69,80
6,0 % Deutsche Bank CoCo 2) DE000DB7XHP3 80,54 4
Call auf Monsanto 3) DE000DL2X2T2 0,76

1) Aktie; 2) Anleihe; 3) Optionsschein; 4) in %Quelle: Finanzen.net

Die Tipps vom vergangenen Jahr

Rendite
Cognizant Technology solutions 1) -6,7 %
Microsoft 1) +12,5 %
Mobile Telesystems 1) -0,5 %
Swatch 1) -25,5 %
Boost WTI Oil 3x short daily ETP 2) +5,3 %


1) Aktie; 2) Indexprodukt (ETP) Quelle: Bloomberg

Philipp Vorndran - Flossbach von Storch

Der Botschafter
Philipp Vorndran ist der Kapitalmarktstratege der Kölner ­Vermögensverwaltung Flossbach von Storch. Man könnte auch sagen: der Botschafter. Denn als gefragter Redner trägt er das Börsenweltbild des Geldhauses nach außen. Seine wichtigste Nachricht: Nur mit erstklassigen Realwerten können Anleger langfristig ihr Vermögen sichern. So setzt Vorndran in den kommenden zwölf Monaten ausschließlich auf Aktienfonds. Dabei verfolgt er eine Strategie der ruhigen Hand. Im Vergleich zum Vorjahr hat er nur einen Fonds ausgetauscht, den Zantke Euro Corporate Bonds. "Wegen der bescheidenen Aussichten am ­Anleihemarkt", wie er sagt. Neu auf der Kaufliste steht dafür der BL Equities Dividend A, der weltweit Aktien mit überdurchschnittlicher Dividendenrendite ins Portfolio nimmt. Zurzeit gehören die Pharmakonzerne Roche und GlaxoSmithKline sowie der Nahrungsmittelriese Nestlé zu den größten Positionen. Steckbrief
Alter: 54 Jahre
Gesellschaft: Flossbach von Storch
Verwaltetes Vermögen: 22 Milliarden Euro

5 Top-Tipps Für die nächsten 12 Monate

Investment ISIN Akt. Kurs in €
BL Equities Dividend A 1) LU0309191491 114,52
IVI European 1) IE00B0NLLM80 17,44
Magellan C 1) FR0000292278 18,49
MFS Meridian Global Concentr. A1 EUR 1) LU0219418919 20,68
ValueInvest LUX Global A 1) LU0135990504 264,04

1) Aktienfonds Quelle: Bloomberg, Finanzen.net

Die Tipps vom Vergangenen Jahr

Rendite
IVI european 1) -7,6 %
Magellan C 1) -16,8 %
MFS Meridian global Concentrated A1 eur 1) -4,8%
Valueinvest Lux global A 1 +3,5 %
Zantke Euro Corporate Bonds Ami P 2) +4,3 %

1) Aktienfonds; 2) Rentenfonds; Quelle: Bloomberg

Jens Ehrhardt - DJE Kapital

Der Sturmerprobte
Auch ein Altmeister kann mal danebengreifen. Seit über 40 Jahren ist Jens Ehrhardt im Börsengeschäft. Vom Ölpreisschock in den 70er-Jahren bis zur Finanzkrise 2008 hat der Gründer der Vermögensverwaltung DJE alle Konjunktur- und Börsenstürme gemeistert. Doch auch bei ihm ist nicht jedes Investment ein Überflieger. Vor einem Jahr setzte er per ETF auf europäische Bankaktien. "Sehr ärgerlich", wie er heute sagt. Denn die Erholung der Banktitel entpuppte sich als Strohfeuer, bis heute hat das Papier 37 Prozent verloren. Dabei hatte Ehrhardt Banktitel jahrelang gemieden, was seit der Finanzkrise eine gute Idee war. Aktuell setzt er ausschließlich auf Einzelaktien. Auf der Kaufliste steht zum Beispiel der Münchner Triebwerkshersteller MTU. Begründung: "Das Unternehmen wird in den nächsten Jahren von den Auslieferungen des neuen Triebwerks für den A-320neo profitieren. Die Auftragsbücher sind prall gefüllt."

Steckbrief
Alter: 74 Jahre
Gesellschaft: DJE Kapital
Verwaltetes Vermögen: 10 Milliarden Euro

5 Top-Tipps Für die nächsten 12 Monate

Investment ISIN Akt. Kurs in €
Alphabet 1) US02079K3059 644,00
Blackrock 1) US09247X1019 302,67
Danone 1) FR0000120644 60,59
Great Eagle 1) BMG4069C1486 3,36
MTU 1) DE000A0D9PT0 80,98

1) Aktie; Quelle: Finanzen.net

Die Tipps vom vergangenen Jahr

Rendite
Continental 1) -16,3 %
Danone 1) 2,4 %
Deutsche Börse 1) -2,7 %
iShares msci japan euro hedged 2) -25,3 %
iShares stoxx europe 600 banks 2) -37,4 %

1) Aktie; 2) Indexfonds; (ETF) Quelle: Bloomberg

Peter Huber - Starcapital

Der Skeptiker
Wenn an der Börse alle einer Meinung sind, dann wird Peter ­Huber skeptisch. So wie beim Thema Qualitätsaktien. Das sind Titel wie Nestlé mit stabilem Cashflow und solider Bilanz, die bei Investoren seit Jahren hoch im Kurs stehen und nicht mehr billig sind. "Für den Börsenerfolg kommt es nicht darauf an, gute Aktien zu kaufen, sondern Aktien gut zu kaufen", sagt Huber. "Das Timing ist wichtiger als die Selektion." So setzt er oft auf Papiere, die unter die Räder gekommen sind - wie der Ölkonzern Royal Dutch, einer seiner aktuellen Favoriten. Vergangenes Jahr ist Hubers Strategie allerdings nicht aufgegangen. Seine Empfehlungen verloren im Schnitt 17 Prozent. Den Fokus legte er auf Titel aus Asien. "Das gewaltige Potenzial der asiatischen Märkte erschließt sich nicht auf Sicht von einem Jahr", sagt er. "Da die Bewertungen noch attraktiver geworden sind, stehen wir immer noch voll zu diesen langfristigen Empfehlungen."

Steckbrief
Alter: 65 Jahre
Gesellschaft: Starcapital
Verwaltetes Vermögen: 2,2 Milliarden Euro

5 Top-Tipps Für die nächsten 12 Monate

Investment ISIN Akt. Kurs in €
BMW 1) DE0005190003 69,56
China Life 1) CNE1000002L3 1,84
Royal Dutch 1) GB00B03MLX29 22,31
Teva Pharmaceutical 2) US8816242098 46,12
ETFS Physical Silver 3) DE000A0N62F2 14,78

1) Aktie; 2) ADR; 3) Rohstoffprodukt (ETC) Quelle: Finanzen.net

Die Tipps vom vergangenen Jahr

Rendite Hyundai Motor 1) -1,7 %
Gazprom ADR 2) -15,9 %
ISHARES bric 50 3) -19,3 %
ishares Dow Jones China Offshore 50 3) -23,4 %
ishares MSCI Japan Euro hedged 3) -25,3 %

1) Aktie; 2) ADR; 3) Indexfonds (ETF) Quelle: Bloomberg

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11.11.2024NVIDIA BuyUBS AG
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