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Reiche Ernte: Wo Anleger kräftige Gewinne einfahren

14.10.16 21:04 Uhr

Reiche Ernte: Wo Anleger kräftige Gewinne einfahren | finanzen.net

Um künftig zehn Milliarden Menschen zu ernähren, steht die Branche vor großen Herausforderungen - und einem Multi-Milliardenmarkt.

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von Oliver Ristau, Euro am Sonntag

Gelb ist im Herbst die dominante Farbe, wenn sich die endlosen Getreidefelder der Great Plains bis zum Horizont ausbreiten. Dann rauschen riesige Erntemaschinen durch das Meer der Halme und trennen die Spreu vom Weizen. Nirgendwo auf der Welt wird so viel Getreide geerntet wie hier in den USA - für die eigene Bevölkerung und den Export. Doch genug ist das noch nicht, auch nicht, was auf den riesigen Sojaplantagen Südamerikas wächst, für die immer mehr Regenwald verschwindet, oder im grünen Nildelta Ägyptens, dem Gemüsegarten Nordafrikas.



Jahr für Jahr nimmt der weltweite Bedarf zu. Immer mehr Menschen müssen ernährt werden, denn die Weltbevölkerung wächst unaufhörlich. Von aktuell mehr als sieben Milliarden wird sie sich nach Schätzung der Vereinten Nationen bis Mitte des Jahrhunderts auf rund zehn Milliarden Menschen vermehren.

"Drei Milliarden Menschen zusätzlich auf eine für die Umwelt nachhaltige Weise zu ernähren" sei "eine der größten Herausforderungen unserer Zeit", sagt Liam Condon, Chef der Division Crop Science und Vorstandsmitglied der Bayer AG. Schon heute ist der Bedarf so hoch wie nie zuvor. Nach Daten des US-Landwirtschaftsministeriums wird der weltweite Getreideverbrauch in der laufenden Saison erstmals die Zwei-­Billionen-Tonnen-Grenze überschreiten. Das sind gut 50 Prozent mehr als vor 30 Jahren.


Analog entwickelt sich die Nachfrage nach Ölsaaten, Reis oder Fleisch. Und Jahr für Jahr erreicht der Bedarf immer neue ­Rekordhöhen. Die Welternährungsorganisation (FAO) erwartet inzwischen, dass der Verbrauch des volumenmäßig wichtigsten Weltgetreides Weizen bis 2050 um weitere 40 Prozent zunehmen wird. Für alle anderen Ackerfrüchte sind die Prognosen ähnlich. Hinzu kommt, dass manche Pflanze noch zum steigenden Bedarf an Bioenergie beitragen soll.

Das Ertragswachstum der Vergangenheit ist vor allem auf einen enormen Produktivitätszuwachs zurückzuführen. So ist der Flächenbedarf zur Produktion des Getreides in den letzten 20 Jahren fast gleich geblieben. Zu sehen an der Landwirtschaft in den USA, wo die Automatisierung weit fortgeschritten ist und sich die in Europa geächtete Gentechnik längst etabliert hat.

Große Übernahmen in der Branche

Seit den 60er-Jahren ist es den Bauern dank Züchtung, Pflanzenschutz, modernen Anbaumethoden und dem Einsatz von Landmaschinen gelungen, die Produktivität ihrer Äcker vor allem in den entwickelten Staaten um den Faktor zwei bis drei anzuheben. Konnten Farmer ihren Böden vor 50  Jahren weltweit pro Hektar im Durchschnitt nur 1,1 Tonnen Weizen abringen, sind es heute laut FAO 2,8 Tonnen. Beim Reis werden heute 4,1 Tonnen geerntet, wo es früher nur 1,9 Tonnen waren. Beim Mais stiegen die Erträge von 2,0 auf 4,7 Tonnen.


Doch die Produktivitätskurve flacht merklich ab. Bis 2050 sei bei sämtlichen ­ Getreidearten nur noch eine Steigerung von 30 Prozent drin, so die FAO-Prognose. Der Grund: Irgendwann geben die Böden nicht noch mehr Nährstoffe her.

Das ist nicht die einzige Herausforderung für die künftige Ernährung der Welt. Die Landwirtschaft wird auch durch wachsende Wetterkapriolen unter Druck gesetzt, die sich oft in entweder zu wenig oder zu viel Regen niederschlagen. Die Folgen des Klimawandels für die Produktivität der ­Flächen: Die Erträge der wichtigsten Ackerprodukte Weizen, Reis, Ölsaaten und Getreide, die auf 70 Prozent der global bewirtschafteten Anbauflächen wachsen, könnten wegen des globalen Temperaturanstiegs und der Zunahme von ex­tremen Wetterlagen bis 2050 um mehr als 15 Prozent schrumpfen, pro­gnostiziert die FAO.

Auch die Universität Birmingham warnt in einem Gutachten, dass ein Drittel der Flächen für die Top-Ackerfrüchte Mais, Reis und Weizen durch den Klimawandel in ihrer Ertragskraft bedroht sei. Das konterkariert die ohnehin schwierige Aufgabe, die Erträge pro Hektar weltweit noch zu steigern.

Eine der Antworten darauf heißt Agrochemie - die biochemische und gentechnische Entwicklung von Saaten und Pflanzenschutzmitteln. Mit der gezielten Manipulation von Saatgut und darauf abgestimmten Pflanzenschutzmitteln könne die Ertragskraft der Böden trotz aller Widrigkeiten weiter optimiert werden, hat der Chemieriese Bayer anlässlich der geplanten Übernahme von Monsanto versprochen.

Zugleich wollen die Leverkusener eine Landwirtschaft 4.0 etablieren. Die Digitalisierung, also die Erfassung und Auswertung einer Vielzahl von Daten über aktuelle Bodenbeschaffenheit, Wassergehalt, Gesundheit der Pflanzen und zum Beispiel Wetterdaten, kann helfen, die Bedürfnisse der Anbaupflanzen automatisch zu erkennen und um­gehend zu bedienen - eine erhebliche Effizienzressource. Bayer und Monsanto wollen Saaten, Pflanzenschutzmittel und Technologie aus einer Hand anbieten und sehen für diese Form der Modernisierung der Landwirtschaft ein Milliardengeschäft. Das Marktvolumen für die Agrarchemie könnte laut Bayer von aktuell 85 Milliarden Euro bis 2025 auf 120 Milliarden Euro ansteigen.

Diesen großen Kuchen haben auch andere Firmen im Visier. So übernahm im August das chinesische Staatsunternehmen Chemchina den Schweizer Agro­chemiekonzern Syngenta für 43 Milliarden US-Dollar, um an dieser Wachstumsstory teilzuhaben.

Doch die gilt vor allem für Märkte, in denen sich die Farmer diese Produkte auch leisten können, wie etwa den USA, Lateinamerika mit seinen großen Sojafeldern, Australien und Europa. "Man braucht Abnehmer, die das Saatgut kaufen und anwenden", sagt Hans Biesalski, Leiter des Instituts für Biologische Chemie und Ernährungswissenschaft der Universität Hohenheim.

Die drei Milliarden Menschen, die bis 2050 die Weltbevölkerung anreichern und vor allem in den Entwicklungsländern Afrikas und Asiens geboren werden, gehören nicht dazu. "Dort sind ­andere Lösungen gefragt, um die Ernährung quantitativ und qualitativ zu sichern", sagt Ernährungsspezialist Biesalski. Beispiel Ägypten: Obwohl das Land der größte Weizen- und Reisproduzent Afrikas ist, sind die modernsten Erntemaschinen im Nildelta oft noch Ochsenpflüge.

Gefragte Landmaschinen

Moderne Maschinen und Infrastruktur sowie ein Zugang zu den globalen Märkten, um bessere Preise erzielen zu können, sind in vielen Teilen der Welt erst einmal vordringlich, um die Landwirtschaft effizienter zu machen. Die FAO rechnet vor, dass in den kleinbäuerlichen Strukturen, die in großen Teilen der Welt das Rückgrat der Versorgung bilden, eine Investitionslücke von 100 Milliarden Euro klaffe, um das Ziel der Vereinten Nationen zu erreichen, den Hunger bis 2030 zu beseitigen. Zwar hat sich die Zahl der Hungernden auf der Welt trotz Bevölkerungsanstiegs in den vergangenen 20 Jahren um ein Fünftel reduziert, doch immer noch sind 800 Millionen Menschen weltweit von Hunger betroffen - vor allem Frauen und Kinder.

Benötigt werden zuallererst Maschinen und Geräte, um Ernte und Lagerung zu optimieren. Gerade hier gibt es hohe Potenziale, verdirbt doch immer noch ein Teil der Ackerfrüchte auf dem Feld. Davon profitieren weniger Bayer & Co als vielmehr die Hersteller von Traktoren, landwirtschaftlichem Gerät, außerdem Lieferanten und Logistik­unternehmen, die die Waren vom Acker abtransportieren, Handelshäuser und Verarbeiter wie Ölmühlen. Erst im letzten Schritt werden Bauern auch zu Käufern von neuem Saatgut und Pflanzenschutzmitteln.

Letzteres gilt im Übrigen auch für ­Farmer in den wohlhabenden Agrar­regionen: Auch sie haben sich in den letzten Jahren mit Käufen der hochpreisigen Agrarchemieprodukte merklich zurückgehalten. Grund sind die gefal­lenen Notierungen für Getreide und ­Ölsaaten sowie andere Ackerfrüchte. Wegen der geringen Verkaufserlöse schrumpften die Gewinne der Bauern.

Das Erste, woran viele sparten, war Hightechsaatgut und teurer Pflanzenschutz. Deshalb haben Anbieter wie die Schweizer Syngenta seit dem Ende der letzten Rohstoffhausse 2012 mit rückläufigen Gewinnen zu kämpfen - ein Phänomen, das die gesamte Branche spürt, die Geschäfte mit der Landwirtschaft macht. So litten zum Beispiel auch Verarbeiter von Ackerfrüchten wie Ölmühlen zuletzt unter schwachen Margen, auch weil die Nachfrage aus der Chemiebranche wegen des billigen Öls nicht gerade brummt.

Erst wenn die Preise für Weizen, Mais, Soja und andere Feldfrüchte wieder steigen, wird das große Geschäft für die Landwirtschaftsindustrie ins Rollen kommen. Im Moment ist das wegen ­hoher Lagerbestände für Soja, Reis und Getreide zwar noch nicht der Fall, aber bis Bevölkerungswachstum und Nahrungsmittelnachfrage - die zum Beispiel in China nach wie vor kräftig zunimmt - die Lagerbestände spürbar reduzieren werden, ist es nur eine Frage der Zeit. Die Preise für einige Soft Commodities wie Kaffee, Baumwolle und Zucker sind schon angesprungen - und zwar gleich um 20 bis 70 Prozent seit ­Februar dieses Jahres.

Ausrüster: Die Helfer

Ohne Dünger, Maschinen und Mühlen kann der globale Ernährungsbedarf nicht befriedigt werden. Die Zahl der Profiteure ist groß.

Am Anfang ist der Dünger. Steigt die Agrarproduktion, steigt auch der Bedarf an Nährstoffquellen wie Stickstoff, Phosphor und Kaliumcarbonat (Pottasche). Das ist ein Job für Spezialisten wie die deutsche K+S, die kanadische Potash, die russische Uralkali oder US-Anbieter Mosaic.

Doch wegen eines deutlichen Überangebots sind die Margen und Aktienkurse auf Talfahrt. Die Firmen suchen nach Übernahmen, um die Kosten zu ­senken und sich für einen an­stehenden Preisaufschwung zu ­positionieren. Sie wissen: Zur Bewältigung des Nahrungs­mittelbedarfs führt kein Weg an ihnen vorbei.

Das gilt ebenfalls für die Hersteller landwirtschaftlicher Maschinen, die in den vergangenen Jahren analog zu den übrigen ­Branchen weltweit Rückgänge zu verzeichnen hatten. 2015 verlor der Markt in den USA, Russland und Brasilien an Schwung.

Buffett ist eingestiegen

Traktorenhersteller wie Deere reagieren darauf mit straffen Kostensenkungen und bereiten sich damit schon für den nächsten Agrarzyklus vor. Bei Warren Buffett kam das zuletzt gut an. Seine Investmentfirma Berk­shire Hathaway kaufte im großen Stil Anteile. Eine Alternative stellt der US-Wettbewerber AGCO dar, zu dem auch die deutsche Traditionstraktormarke Fendt zählt.

Weil Getreide oder Ölsaaten nicht roh auf den Tisch kommen, sind die Verarbeiter ex­trem wichtig, um den Hunger der Welt zu stillen. Da ist zum Beispiel Archer Daniels Midlands (ADM): Das US-Unternehmen ist einer der größten Mühlenbetreiber der Welt. Die An­lagen sind wichtig, um zum Beispiel Sojabohnen in die Produkte Öl und Mehl aufzuspalten. ADM produziert zudem Zusatzstoffe wie Aromen und Proteine zur Aufwertung von Lebensmitteln und bietet Logistik an. Zuletzt lief das Geschäft zwar nicht überragend, doch die Firma ist profitabel und zudem eigenkapitalstark.

Ähnlich ist die Situation für Wettbewerber Cargill, der bei den verarbeiteten Rohstoffen breiter aufgestellt ist als ADM, im abgelaufenen Geschäftsjahr (30. Juni) aber deutliche Ein­bußen bei Umsatz und Ertrag hinnehmen musste.

Chemiker: Die Aufpepper

Nirgendwo kämpfen Großkonzerne in der Landwirtschaft so sehr um die Vorherrschaft wie in der Agrarchemie. Denn nirgends sind so hohe Margen drin.

Bei der Übernahme Monsantos durch Bayer geht es ums große Geld. Die Agrarchemie wird künftig bei der Steigerung der Ackerproduktion in den entwickelten Staaten ein entscheidender Faktor sein. Es geht um optimierte Saaten und darauf abgestimmte Pflanzenschutzmittel, die im Idealfall mit einem Angebot digitaler Dienstleistungen an zahlungskräftige Farmer verkauft werden.

Noch sind Milliarden an Forschungsausgaben nötig, um mehr über die komplexen molekularen und chemischen Prozesse in den Pflanzen zu erfahren. Doch gerade wegen seiner technologischen Tiefe ist das Geschäft das margenstärkste im gesamten Sektor. Die Firmen ­positionieren sich dafür und mobilisieren Milliarden für Zukäufe.

Es begann im letzten Jahr mit dem Zusammenschluss von Dupont und Dow Chemical, aus denen künftig neben zwei weiteren Unternehmen ein auf das Agrogeschäft spezialisierter Anbieter hervorgehen soll. Dann entbrannte der Kampf um die Schweizer Syngenta, die nun vor der Übernahme durch die chinesische Chemchina-Gruppe steht. Und zuletzt folgte das monatelange Tauziehen zwischen Bayer und Monsanto.

Diese Deals können sich in Anbetracht der Zukunftschancen trotz der hohen Preise auch für die Aktionäre auszahlen. Doch ob die Kartellbehörden angesichts der Kon­zentration in diesem Sektor - die drei neuen Agroriesen würden laut Experten mehr als 60 Prozent des weltweiten Geschäfts kontrollieren - die Ehe von Bayer und Monsanto gestatten, bleibt abzuwarten.

In den USA etwa macht Expräsidentschaftsanwärter Bernie Sanders dagegen Stimmung. Hillary Clinton könnte die Bedenken ihres parteiinternen Widersachers im Fall eines Wahlsiegs aufgreifen. In Europa gibt es ohnehin Widerstand, der die Geschäfte auch längerfristig durchaus stören kann. Alternativen für Anleger sind kleinere Unternehmen, die neben Agrochemie auch Düngemittel oder Lebensmittelzu­sätze anbieten, so wie die US-amerikanische FMC.

Bioalternative mit Potenzial

Interessant sind auch Spezialisten wie die dänische Novoenzymes, die Mikroben entwickelt, die Pflanzen vor Krankheiten schützen sollen. Die Firma unterhält dazu ein Gemeinschaftsprojekt mit Monsanto. Diese Bioalternative könnte langfristig ein höheres Akzeptanzpotenzial haben als die Gentechnik, was sich positiv auf Umsätze und Kosten auswirken dürfte.

Anbieter: Die Verkäufer

Unabhängig von Weltmarktpreisen profitieren die Lebensmittelhersteller automatisch vom steigenden Bedarf. Dabei könnte der Absatz von Bioprodukten besonders gut laufen.

Als größter Nahrungsmittelkonzern der Welt spielt Nestlé beim Zukunftstrend Ernährung ganz vorn mit - was die Schweizer nicht zuletzt ihrer Präsenz in den Schwellenländern zu verdanken haben, wo nachholender Konsum hohe Zuwachsraten erwarten lässt.

Antizyklische Titel wie Nestlé stellen für Anleger eine defensive Strategie dar, sich für den ­erwarteten Ernährungsboom zu positionieren. Denn: Lebensmittel werden immer gekauft, die Gewinne legen in Zeiten ansteigender Rohstoffpreise aber weniger zu. Ähnlich aufgestellt sind Nahrungsmittelgrößen wie Mondelez, Unilever, General Mills und die Getränkeriesen Coca-Cola und PepsiCo. Auch die brasilianische JBS, weltweit größter Fleischproduzent, dürfte den steigenden Fleischverbrauch künftig in den Büchern spüren.

Bio ist eine populäre Nische

Doch zugleich misstraut eine wachsende Zahl von Menschen den Großkonzernen und konventionell erzeugten Lebensmitteln. Sie bevorzugen Produkte aus biologischem Anbau. Seit Jahren wachsen weltweit die Volumina. Noch sind Bio­lebensmittel nicht mehr als eine Nische. Selbst im nach den USA zweitgrößten Biomarkt Deutschland liegt ihr Anteil trotz jährlichen Wachstums unter fünf Prozent. Gerade deshalb hat das Segment aber Potenzial, auch wenn die knappen Ackerflächen gegenläufig wirken.

Dank wachsender einkommensstarker Mittelschichten in Schwellenländern dürfte der Biotrend weltweit an Dynamik gewinnen. Profiteure des Gegen­trends zu fortschreitender Agrar­technisierung in den USA könnten die dortige Handelskette Whole Food Markets und der Biolebensmittelanbieter United Natural Foods werden, deren Umsätze seit Jahren kontinuierlich wachsen. In Kanada könnte der Anbieter nachhaltiger und gentechnikfreier Lebensmittel SunOpta als Alternativversorger gesucht werden.

Aber: Die Biounternehmen sind volatiler als konventionelle Titel. Dazu kommt, dass die Auswahl an soliden Bioaktien bisher begrenzt ist und sich vor allem auf Nordamerika konzentriert.

Investor-Info

Nestlé
Schweizer Spezialitäten

Ob Nespresso-Kapseln oder Vittel-Wasser, der Lebensmittelriese hat eine ganze Reihe globaler Markenikonen im Portfolio. Das Wachstum hat sich zuletzt aber etwas abgekühlt. Der künftige Nestlé-Chef Ulf Schneider (Ex-Fresenius-Chef) soll das durch eine Erweiterung des Fokus auf den Gesundheits­bereich ändern und Nestlé etwa im Wachstumsmarkt für hochspezialisierte und per­sonalisierte Nahrung positionieren. Elementarer Dividendentitel für Langfristanleger.

Agco
Traktoren mit Discount

Die Amerikaner zählen zu den größten Herstellern von Landmaschinen weltweit. Zum Portfolio gehört auch die deutsche Traditionsmarke Fendt. Zuletzt schwächelte der Umsatz der Amerikaner, auch die Lagerbestände an Landmaschinen sind derzeit recht hoch. Der Grund: Agrarpreise sind teils sehr niedrig, viele Landwirte verschieben Neu­anschaffungen oder Ersatzinvestitionen. Langfristig stehen die Chancen gut, dass das Geschäft wieder anzieht. Günstig bewertet.

Archer Daniels Midland
Mühlen mahlen schneller

Das Papier des US-Agrarprodukteverarbeiters hatte 2015 die größte Korrektur seit der Finanzkrise zu verkraften. Seit Monaten zeigt die Aktie positive Signale, im Mai wurde die 200-Tage-Linie überwunden, der Aufwärtstrend scheint nachhaltig. Zuletzt drückten negative Analystenkommentare, die Credit ­Suisse senkte ihre Gewinnschätzung für 2016 wegen niedrigerer Auslastung in Brasilien. Für 2017 erwarten Experten im Schnitt ein Gewinnplus von rund 30 Prozent. Solide Dividendenrendite (Besteuerung beachten).

DJE Agrar & Ernährung
Flexibles Konzept

Ein breit gestreutes, globales Investment in den Agrarbereich bietet der DJE-Fonds. Fondsmanager Jörg Dehning kann aber auch in Aktien der Nahrungsmittelindustrie investieren, die im Gegenzug zu Agrartiteln meist dann profitieren, wenn die Rohstoffpreise günstig sind. So steckt derzeit ein Drittel des Portfolios im Segment Lebensmittel und Getränke. Mit 26 Prozent ist der lukrative Sektor Agrarchemie am zweitstärksten gewichtet. US-Titel bilden den Fondsschwerpunkt.

dbx Stoxx Eur. Food & Beverage
Die Antizykliker

Ausschließlich auf Lebensmittel- und Getränkehersteller konzentriert sich dieser ETF. Er setzt auf die größten europäischen Konzerne in diesem Bereich: Branchenriesen wie Nestlé, Anheuser-Busch oder Danone. Getreu dem Motto "Gegessen und getrunken wird immer" profitieren diese Unternehmen von stetiger bis steigender Nachfrage. Das macht ihre Aktien weniger anfällig für Konjunkturschwankungen - und den Indexfonds zu einem guten defensiven Aktieninvestment.

ETFS Longer Dated Softs
Reines Rohstoffinvestment

Vom jüngsten Auftrieb bei den Preisen für Baumwolle, Kaffee und Zucker profitiert ein Rohstoffzertifikat (ETC) von ETF Securities. Denn es spiegelt die Preisbewegungen der zugrunde liegenden Terminkontrakte auf diese drei Rohstoffe wider. Dabei setzt das Zertifikat auf Futures mit längeren Laufzeiten (3 Month Forward), um Rollverluste zu minimieren. Allein im laufenden Jahr brachte der ETC rund 25 Prozent Gewinn, über drei Jahre knapp 16 Prozent Plus. Als Beimischung für spekulative Anleger geeignet.

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