Euro am Sonntag-Titel

Mit Aktien gewinnen: Das sind die besten Strategien!

12.10.17 12:40 Uhr

Mit Aktien gewinnen: Das sind die besten Strategien! | finanzen.net

Die neue Serie von €uro am Sonntag erklärt, was Renditejäger brauchen, damit sie aus ihrem Geld noch mehr Geld machen können.

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von Sven Parplies, Euro am Sonntag

Angeblich bedeutet die Zahl 13 Pech. Beim deutschen Lotto bringt sie zumindest selten Glück: In allen Ziehungen seit Oktober 1955 wurde keine Kugel seltener gezogen als die vermeintliche Unglückszahl. Auch Börsianer kennen Aberglauben - die Angst vor den für Crashs angeblich besonders anfälligen Herbstmonaten und vor der Rückkehr des gefürchteten Schwarzen Freitags.



Vor der Marke von 13.000 Punkten beim DAX muss sich niemand fürchten - für deutsche Aktien ist das ein weiteres Kapitel einer eindrucksvollen Erfolgsgeschichte. Sollte es bis Jahresende keine unangenehmen Überraschungen geben, würde der DAX zum sechsten Mal in Serie das Jahr mit einem Gewinn beenden. Seit der europäischen Finanzkrise im Herbst 2011 hat sich der Indexstand mehr als verdoppelt.

Die meisten Deutschen sind aber nur Zuschauer: Obwohl Sparbücher und Festgeldkonten nach Abzug der Inflation oft sogar Verluste bringen, wagen sich nur wenige aufs Parkett. Nach einer Untersuchung des Deutschen Aktien­instituts war zuletzt nur jeder siebte Bundesbürger über 14 Jahren in Aktien oder Aktienfonds investiert. Diese Zurückhaltung könnte gravierende gesellschaftliche Probleme bringen, da die staatliche Rente bei vielen nur einen Teil des Lebensunterhalts decken wird.


Wie weit die aktuelle Rally den DAX nach oben treiben wird, lässt sich naturgemäß schwer voraussagen. Langfristig aber sind die Börsen bemerkenswert gut zu beherrschen.

€uro am Sonntag erklärt in einer Serie, wie Anleger erfolgreich investieren. In der ersten Folge geht es um wichtige Grundlagen und Basisstrategien. Außerdem stellen wir drei langfristig attraktive Aktien aus Deutschland vor, die Grundlage eines Portfolios bilden können (siehe Investor-Info). In den kommenden Ausgaben folgen weitere Basisinvestments.

1. Aktien gewinnen

Fast neun Prozent Rendite jährlich. Das verdienten Anleger seit Start des DAX im Juli 1988 laut Datendienst Bloomberg mit deutschen Aktien. Der deutlich ältere amerikanische Aktien­index Dow Jones legte inklusive Dividende seit Januar 1900 im Schnitt knapp sieben Prozent zu. Das zeigt: Aktien sind langfristig ein gutes Investment.

Selbst wer zu einem ungünstigen Zeitpunkt kaufte, hat mit Geduld sein Geld vermehrt. Das Deutsche Aktieninstitut hat den DAX bis 1966 zurückgerechnet. Diese Daten zeigen, dass ein Anleger über einen Zeitraum von 15 Jahren stets einen Gewinn erzielte. Nach zehn Jahren blieb ganz selten ein Minus. Schaut man auf kürzere Zeiträume, können die Verluste groß sein. Im schlimmsten Monat seiner Geschichte, im September 2002, verlor der DAX mehr als 25 Prozent. Wer solche Krisen überstehen will, sollte schon vor dem Aktienkauf klare Regeln aufstellen.

Eine wichtige Frage: Wie viel Verlust kann ich ertragen? Wer schnell nervös wird, sollte nur einen kleineren Teil seines Vermögens in Aktien stecken. Grundsätzlich sollten Anleger nur Geld investieren, das sie mindestens zehn Jahre nicht brauchen. Das gibt die Flexibilität, längere Krisen auszusitzen.

Anleger sollten immer Bargeldreserven haben, um plötzlich anfallende Rechnungen im Alltag bezahlen zu können. Ganz wichtig: Niemals auf Kredit Aktien kaufen!

2. Intelligent Investieren

Die meisten werden sich nicht mehr erinnern: Ende der 90er-Jahre stand der Techkonzern Apple kurz vor der Pleite. Eine der besten Aktien der vergangenen 20 Jahre hätte für Investoren als Totalverlust enden können.

Weil selbst erfolgreiche Unternehmen durch schlechtes Management oder technologische Umbrüche in Krisen schlittern können, sollten Anleger ihr Investment über mehrere Titel verteilen. Wie viele verschiedene Positionen im Depot liegen sollten, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen. Mindestens zehn sollten es schon sein.

Dabei sollten Anleger nicht zu stark auf eine Branche setzen. Autoaktien beispielsweise schwanken stark mit den Wellenbewegungen der Konjunktur, Nahrungsmittelhersteller sind stabiler. Wer beide Branchen im Depot hat, reduziert durch den Mix die Schwankungsbreite seines Portfolios. Am einfachsten streuen können Anleger ihr ­Investment über Fonds. Zwei Typen stehen zur Auswahl: Bei aktiv gemanagten Fonds sucht ein Fondsmanager die Papiere aus. Diese Arbeit lässt sich die Fondsgesellschaft bezahlen. Neben einem Ausgabeaufschlag beim Kauf muss der Anleger jährliche Gebühren zahlen. Diese zusätzlichen Kosten führen dazu, dass aktiv gemanagte Fonds unter dem Strich oft schlechter abschneiden als Aktienindizes.

Als Alternative sind darum börsengehandelte Indexfonds, sogenannte ETFs, populär geworden. Diese Produkte bilden exakt einen Index wie den DAX ab. Da kein Fondsmanager gebraucht wird, sind die Gebühren niedrig und die Wert­entwicklung dieser Produkte ist oft besser als bei aktiven Fonds. Die Chance, den Index zu schlagen, besteht bei einem ETF allerdings nicht.

3. International investieren

Wie ist das Börsenjahr 2017 bisher ­gelaufen? Die Antwort hängt sehr stark davon ab, in welcher Währung ein Anleger rechnet. In Dollar hat der weltweite Aktienindex MSCI World in diesem Jahr bislang um 17 Prozent zugelegt - in Euro sind es dagegen nur sechs Prozent. Den Unterschied machen Währungsverschiebungen aus.

Wer nur in seiner Heimatwährung anlegt, geht den Turbulenzen der Devisenmärkte aus dem Weg, verpasst aber viele gute Unternehmen. Vor allem im Technologiesektor dominieren amerikanische Konzerne wie Apple und Facebook. In der Schweiz sitzen zuverlässige Dividendenzahler wie Nestlé, Roche und Novartis. Die Vorzüge dieser Unternehmen sollten für Währungsturbulenzen entschädigen.

Langfristig dürften sich diese ohnehin ausgleichen. Der Euro steht aktuell nahezu genau dort, wo er im Januar 1999 gestartet ist. Damals kostete er 1,1789 Dollar.

4. Kleine Schritte, hohe Erträge

Selbst mit wenig Geld lässt sich ein Vermögen aufbauen. Über Sparpläne können jeden Monat kleine Beträge in Fonds oder ETFs investiert werden. Bei vielen Banken reichen bereits 25 Euro. So viel kann wohl jeder aus seinem Budget abzwacken.

Wer über die vergangenen 30 Jahre ­jeden Monat 100 Euro in einen auf Deutschland fokussierten Aktienfonds investiert hat, hätte nach Berechnung des BVI Bundesverband Investment inzwischen Papiere im Wert von mehr als 120.000 Euro in seinem Depot. Wer ausschließlich über einen Sparplan investiert, sollte am besten gar nicht ins Depot schauen - um nicht in Versuchung zu geraten, seine Papiere vorzeitig zu verkaufen. Ein schöner Nebeneffekt eines Sparplans: Wer regelmäßig investiert, kann von fallenden Kursen profitieren, weil er für seine Sparrate bei niedrigeren Kursen mehr Fondsanteile bekommt. Und wenn es an den Finanzmärkten mal richtig crasht, kann es sinnvoll sein, seine Sparrate kurzzeitig aufzustocken.

Ein Sparplan kann auch eine größere Einmalinvestition absichern. Ein Anleger mit 20.000 Euro auf der hohen Kante steckt beispielsweise die Hälfte der Summe sofort in einen ETF oder aktiven Fonds. Die andere Hälfte investiert er dann in vielen kleinen Schritten über die nächsten Monate verteilt.

5. Jeder ist Experte

Die Zahl der Aktien ist überwältigend. Allein der weltweite Index MSCI World umfasst 1.652 Titel. Für einen Privat­anleger ist es unmöglich, so viele Unternehmen zu verfolgen. Jeder Mensch hat aber Spezialgebiete: Ein Arzt kann besser als die meisten Börsianer beurteilen, welche Medikamente die größten Vermarktungschancen haben. Ein Verkäufer in einem Modeladen erkennt schneller als Finanzanalysten, welche Marke in dieser Saison bei den Kunden gefragt ist. Manche Ideen kommen zufällig: Der extrem erfolgreiche Fondsmanager Peter Lynch entdeckte die Aktie der damals noch jungen Fast-Food-Kette Taco Bell, weil ihm das Essen dort schmeckte.

In vielen Fällen aber stoßen Privat­anleger an ihre Grenzen. Firmen aus der Biotechnologie beispielsweise sind selbst für Experten schwer zu beurteilen. Auch Unternehmen aus fernen Ländern sind aus der Distanz kaum zu durchschauen. Darum macht es Sinn, zweigleisig zu investieren: als Kern­investment in einen breit investierenden Fonds, als Ergänzung Einzelaktien.

6. Die richtige Strategie

In der Musik hat jeder seinen eigenen Geschmack. Manche mögen Volksmusik und Schlager, andere Rock oder Hip-Hop. Auch an der Börse gibt es Stilrichtungen. Am berühmtesten sind Value-­Investoren wie Warren Buffett. Deren Ziel ist es, unterbewertete Aktien herauszupicken. Das sind oft Aktien von Unternehmen, die in einer Krise stecken, deren Geschäftsmodell langfristig aber funktioniert. Das Kurs-Gewinn-­Verhältnis dieser Aktien ist niedrig, meist im einstelligen Bereich.

Value-Investoren brauchen Geduld. Oft dauert es lange, bis ihre Aktien ein Comeback erleben. Wenn es so weit ist, steigen die Kurse dann in kurzer Zeit sehr deutlich. Wachstumswerte ("Growth") sind das Spiegelbild von Value: Diese Unternehmen wachsen stark, sind darum recht hoch bewertet.

Qualitätsaktien gehören zu Unternehmen mit hohen Gewinnmargen, niedrigen Schulden und starker Marktstellung. Diese Aktien sind meist recht hoch bewertet, oft mit einem Kurs-Gewinn-­Verhältnis von mehr als 20. Diesen Preis sind Anleger bereit zu zahlen, weil diese Konzerne Wirtschaftskrisen gut überstehen und so Sicherheit bieten.

Starke Nerven brauchen Momentum­Investoren: Studien zeigen, dass Titel, die über einen Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten besonders deutlich zugelegt haben, in den folgenden drei bis sechs Monaten oft stark bleiben. Momentum-Strategien sind extrem riskant. Vor allem in fallenden Märkten drohen hohe Verluste.

7. Dividenden sammeln

Die meisten Anleger denken bei Aktien an die Kursentwicklung. Es gibt aber noch eine zweite Komponente: die Dividende. Bei in Deutschland ansässigen Unternehmen wird diese Bargeldzahlung meist einmal im Jahr ausgeschüttet. In den USA sind vier kleinere Zahltage der übliche Rhythmus.

Vor allem für Anleger mit größerem Vermögen ist die Dividende eine wichtige Einnahmequelle. Im Idealfall lebt ein Anleger von den Dividenden und kann Kursausschläge ignorieren. Auch bei der Dividende lohnt sich Geduld: Viele substanzstarke Firmen haben auf dem Papier unspektakuläre Renditen von weniger als drei Prozent, steigern ihre Ausschüttung aber jährlich. Einige US-Konzerne schaffen das seit mehr als 50 Jahren. Unternehmen mit hohen Dividendenrenditen wachsen dagegen meist nicht so schnell.

Vorsichtig sollten Anleger bei Aktien mit besonders hohen Prozentzahlen sein. Renditen von mehr als sechs Prozent sind oft ein Warnsignal, dass die ­Dividende gekürzt oder gar komplett ausfallen könnte. Anleger sollten auch da­rauf achten, bei der Suche nach Dividenden nicht zu stark in einzelne Branchen zu investieren. Das kann dazu führen, dass man einen großen Teil seines Gelds auf angeschlagene Firmen setzt. Genau das ist bei einigen ETFs geschehen, die auf Aktien mit besonders hoher Prozentzahl setzen. Kurz vor der Finanzkrise waren dort Banken besonders stark gewichtet.

8. Psychofallen meiden

Gier und Angst regieren die Börse. In Boomphasen, wenn die Kurse stark gestiegen und Aktien teuer sind, gehen Anleger oft große Risiken ein. Nach einem Crash, wenn Aktien billig sind, fehlt dagegen der Mut zu kaufen. Emotionen sind schwer zu kontrollieren. Einige Faustregeln helfen, Fehler zu vermeiden. Ein Fehler, den Anleger immer wieder machen: Sie verkaufen Gewinner zu früh und halten zu lange an Verlierern fest. Eine Studie der Schweizer Bank UBS hat ermittelt, dass Anleger Verliereraktien im Schnitt fast drei Wochen länger halten als Gewinneraktien. Und das, obwohl sich die Gewinner nach dem Verkauf im Schnitt mehr als doppelt so gut entwickeln wie die im Depot verbliebenen Verlierer.

Ein bewährtes Mittel sind Stoppkurse: Sobald der Kurs unter diese Schwelle fällt, wird das Wertpapier verkauft. Eine klare Regel, wo genau man einen Stoppkurs platziert, gibt es nicht. Weil auch gute Aktien immer wieder Schwächephasen haben, sollte man die Schwelle nicht zu eng setzen. 20 Prozent unter Einstandskurs sind eine gute Orientierung. Weil Aktien unerwartet stark steigen können, verzichten viele Anleger auf Zielkurse, ziehen stattdessen den Stoppkurs schrittweise nach. In jedem Fall sollten Anleger Kursverluste nicht als persönliche Niederlage auffassen. Auch Warren Buffett hat einige seiner Investments bereut.

Nächste Woche: Die besten internationalen Aktien für jedes Depot

Glossar:

Aktie: Durch den Kauf einer Aktie wird ein Investor Miteigentümer eines Unternehmens. Das Grundkapital der Daimler AG beispielsweise verteilt sich auf knapp 1,07 Milliarden Papiere. Aktien werden an Börsenplätzen gehandelt. Der aktuelle Wert eines Papiers richtet sich nach Angebot und Nachfrage. Langfristig ist die Gewinnentwicklung eines Unternehmens der wichtigste Kurstreiber. Kurzfristig spielen Emotionen der Marktteilnehmer eine große Rolle und können zu deutlichen Verzerrungen führen. Das können vorausschauende Anleger nutzen.

Dividende: Über die Dividende beteiligt ein Unternehmen seine Aktionäre am Geschäftserfolg. Meistens handelt es sich um eine Bargeldzahlung. Einige Unternehmen bieten als Alternative neue ­Aktien an. Das Unternehmen schlägt die ­Dividende vor - die Aktionäre stimmen auf ihrem jährlichen Treffen, der Hauptversammlung, über den Vorschlag ab. Gezahlt wird die Dividende bei deutschen Unternehmen in der Regel am dritten Werktag nach der Hauptversammlung.

Indizes: Um ein Bild von der Entwicklung des breiten Aktienmarkts zu schaffen, werden mehrere Unternehmen in einem Index gebündelt. Das bekannteste Barometer in Deutschland ist der DAX mit den 30 nach Börsenwert und Handelsvolumen größten Unternehmen. Gewichtet werden die Papiere im DAX nach Marktkapitalisierung. Der DAX ist ein Performance-Index, weil die Dividenden der Mitglieder in den Indexstand eingerechnet werden. Viele andere große Indizes wie der europäische Euro Stoxx 50 sind Kursindizes und ignorieren die Dividende.

Kennziffern: Das Bewertungsniveau einer Aktie oder eines Index lässt sich an Kennziffern ablesen. Populär ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Zur Berechnung wird der Unternehmensgewinn in Relation zum Kurswert gesetzt. Beim DAX zahlen Anleger derzeit den 13,5-fachen Wert der für die kommenden zwölf Monate von Analysten erwarteten Unternehmensgewinne. Im Schnitt der vergangenen zehn Jahre lag der Wert bei 11,7. Anleger sind also derzeit optimistisch. Da sich Unternehmensgewinne nicht exakt voraus­sagen lassen, geben Kennziffern wie das KGV immer nur eine grobe Orientierung.

Steuer:

Abgeltungsteuer: Seit dem 1. Januar 2009 zahlen Anleger auf ihre erzielten Kapitaleinkünfte grundsätzlich 25 Prozent Ab­geltungsteuer zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Die maximale Steuerbelastung für Kapital­erträge beträgt unter dem Strich 27,98 Prozent. Banken ziehen die bei Aktien­geschäften anfallende Pauschalabgabe in der Regel automatisch ein und leiten die Steuern an das Finanzamt weiter.

Auslandserträge: Auch alle mit ausländischen Aktien erwirtschafteten Erträge (Dividenden und Kursgewinne) sind in Deutschland steuerpflichtig. Deutsche Depotbanken führen die Abgeltungsteuer in der Regel automatisch an das Wohnsitzfinanzamt des Anlegers ab. Ausländische Geldinstitute führen die Abgeltungsteuer in der Regel nicht an das Finanzamt ab. Anleger mit Auslandskonten ­müssen die Erträge im Rahmen der Einkommensteuererklärung deklarieren. Die Besteuerung von Dividenden ist auf Grundlage von Doppelbesteuerungsabkommen in verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich geregelt.

Sparerpauschbetrag: Steuerfrei bleiben alle Kapitaleinkünfte, die unterhalb des Sparerpauschbetrags liegen - das sind 801 Euro für Singles und 1.602 Euro für zusammen veranlagte Paare. Dafür müssen Anleger ihrer Depotbank aber einen Freistellungsauftrag erteilen.

Verlustrechnung: Verluste, die aus dem Handel mit Wertpapieren resultieren, können mit Gewinnen verrechnet werden und so die Steuerlast des Anlegers senken. Verluste aus Aktienverkäufen dürfen nur mit Gewinnen aus Aktienverkäufen verrechnet werden. Die Depotbank muss dafür zwei sogenannte "Verlustverrechnungstöpfe" bilden: In den ersten Topf kommen Verluste aus dem Verkauf von Aktien, in den zweiten die übrigen Miesen aus Wertpapiergeschäften.

Verlustbescheinigung: Wer bei mehreren Banken Wertpapiergeschäfte tätigt und Verluste depotübergreifend verrechnen möchte, muss jedes Jahr bis zum Stichtag 15. Dezember eine Verlustbescheinigung bei seinem Geldinstitut beantragen. Gleiches gilt für zusammen veranlagte Partner mit getrennten Wertpapierdepots.

Investor-Info

Allianz
Dividendenstar

Die Wirbelstürme in der Karibik belasten auch die Allianz. Die positiven Trends in der Vermögensverwaltung und auch bei der Lebensversicherung sollten diese negativen Einmaleffekte aber überlagern. Durch die Digitalisierung des Geschäfts kann der Konzern seine Kosten senken. Die Allianz ist ein zuverlässiger Dividendenzahler. Die Hälfte des Jahresgewinns soll an die Aktionäre gehen. Die Dividendenrendite der Aktie liegt deutlich über dem DAX-Schnitt.

Daimler
Auf der Buckelpiste

Die Stimmung unter den deutschen Autokonzernen ist schlecht: Dieselskandal, Kartellvorwürfe und neue Konkurrenz durch Tesla und womöglich bald Google könnten auch Daimler in Bedrängnis bringen. Die Schwaben aber planen die Zukunft, setzen auf eigene Elek­trofahrzeuge und ihre starke Marke. Börsianer haben geringe Erwartungen: Das KGV der Aktie ist niedrig, die Dividendenrendite hoch. Kriegt der Konzern die Kurve, sollte der Kurs zulegen. Anleger brauchen aber Geduld.

Fresenius
Trendgewinner

Immer mehr Menschen in der westlichen Welt werden immer älter. Der Gesundheitskonzern Fresenius ist gut positioniert, um von diesem Trend zu profitieren. Die Bad Homburger sind auf die Bereiche Dialyse, Infusionen, Kliniken und Klinikdienste spezialisiert. Fresenius zahlt eine kleine, dafür aber seit 24 Jahren steigende Dividende. Die Aktie hat zuletzt ­gelitten, wohl weil der jüngst zugekaufte ­Generikahersteller Akorn schwächere Zahlen geliefert hat. Trotzdem bleibt Fresenius als defensiver Wachstumswert attraktiv.

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Bildquellen: infocus / Shutterstock.com, OtmarW / Shutterstock.com

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