Jahresendrally bei DAX & Co - Da geht noch was
€uro am Sonntag hat die Anlagestrategen führender europäischer Banken befragt: Wo steht der DAX am Jahresende? Was gegen - und was für einen Schlussspurt an den Börsen spricht. Wie Anleger sich positionieren.
Werte in diesem Artikel
von S. Bauer und S. Parplies, Euro am Sonntag
Da soll mal einer sagen, Aktien seien etwas für jedermann. Und an der Börse könne man sich mal eben die Rendite reinholen, die auf dem Sparbuch oder mit Tagesgeld einfach nicht mehr zu bekommen ist. Den DAX-Verlauf der vergangenen Monate vor Augen, kommen viele Anleger wohl zu einem anderen Schluss: Aktien sind für Typen, die das Risiko lieben. Von rund 12.400 Punkten im April ging es mit dem Leitindex - von ein paar Zwischenhochs abgesehen - bis im September runter auf fast 9.300 Punkte. Macht deftige 25 Prozent Abschlag.
Dabei ist 2015 bislang ein typisches Börsenjahr. Im März haussierte der Markt, der Frühsommer war durchwachsen, August und September miserabel. Insgesamt notiert der Index seit Jahresbeginn knapp im Plus. Folgt der DAX seiner Historie, dann kommen mit November und Dezember besonders renditeträchtige Monate. Die Frage ist bloß: Wird der Rest des Jahres tatsächlich so gut, wie es die Statistik verspricht?
Wir wollten es von den Aktienstrategen führender europäischer Banken wissen: Kommt die heiß ersehnte Jahresendrally? Wo sehen die Finanzprofis den DAX Ende Dezember? Das Ergebnis der exklusiven Umfrage von €uro am Sonntag unter 22 Instituten: Im Durchschnitt rechnen die Experten mit einem DAX-Stand zum Jahresende von 10.713 Punkten. Der Leitindex könnte demnach rund sechs Prozent steigen. Da geht doch noch was.
Mit dem Begriff der Jahresendrally gehen manche Banken allerdings sehr vorsichtig um. Vieles spreche dafür, dass das laufende Jahresviertel "kein Champagnerquartal" werde, sagt etwa Christian Kahler, Chefanlagestratege der DZ Bank. Kahler sieht den DAX Ende des Jahres bei gerade mal 9.800 Punkten. Auch Lars Edler, Leiter der Investmentstrategie bei Sal. Oppenheim, ist mit seiner Prognose von 9.900 Punkten pessimistisch. Zweierlei spricht laut Edler gegen einen Schlussspurt: die Unsicherheit um eine Zinserhöhung der US-Notenbank sowie die Sorgen um die Konjunktur - vor allem in den Emerging Markets.
Dass Konjunktursorgen belasten, ist verständlich. Schwerer nachzuvollziehen ist die Unsicherheit, die die US-Notenbank, die Fed, verbreitet. Gewöhnlich gilt: Steigen die Zinsen, werden risikoreiche Anlagen wie Aktien unattraktiver, weil die Renditen der gefahrloseren Alternativen, etwa Tagesgeld, steigen.
Erhöht die Fed die Zinsen?
Doch als Fed-Präsidentin Janet Yellen Mitte September vor einer Zinserhöhung zurückschreckte, verunsicherte das die Börsianer - die Kurse fielen. Warum? Skeptiker sahen sich darin bestätigt, dass das US-Wachstum noch nicht auf stabilen Füßen stehe - die zuletzt schlechten US-Arbeitsmarktdaten bestärkten dieses Argument.Darüber hinaus ließe eine US-Zinserhöhung den Dollar steigen, die Währungen der Emerging Markets würden geschwächt. Das wiederum erschwere deren Schuldenabbau und beschleunige den Kapitalabfluss. Chinas Finanzminister Lou Jiwei forderte deshalb die Fed auf, auf die Zinserhöhung vorerst zu verzichten - ein äußerst ungewöhnlicher Schritt.
In unserer Umfrage hielt sich das Lager derer, die glauben, dass die Zinswende noch 2015 kommt, mit jenen, die nicht daran glauben, die Waage. Börsianer an der Wall Street aber rechnen nicht mehr vor dem Jahreswechsel damit. Die sogenannten Fed Fund Futures, das sind Terminkontrakte auf den Leitzins, zeigen an, dass bloß 27 Prozent der Investoren davon ausgehen. Kommt die Zinswende, würde sie Anleger auf dem falschen Fuß erwischen. "Das könnte Aktien gegen Jahresende einen Dämpfer verpassen", warnt Ralf Zimmermann, Marktstratege des Bankhauses Lampe.
In Europa läuft das Spiel etwas anders. Die meisten Indikatoren in der Eurozone deuten auf ein kontinuierliches Wachstum hin - auch wenn die Konjunktursorgen in der Finanzbranche laut jüngstem ZEW-Indikator gestiegen sind. Die Mehrzahl der befragten Experten glaubt an eine Erholung.
Überdies sind die meisten Finanzprofis überzeugt, dass EZB-Präsident Mario Draghi die ultralockere Geldpolitik, im Fachjargon Quantitative Easing oder QE genannt, noch forcieren wird. "Die EZB dürfte das QE-Programm über September 2016 hinaus verlängern und das monatliche Ankaufvolumen von 60 auf 70 Milliarden Euro anheben", sagt etwa Manfred Bucher, Marktstratege der BayernLB. Die Maßnahmen, wie etwa der Aufkauf von Staatsanleihen, treiben die Aktienkurse.
Eine harte Bremse ist der Fall Volkswagen. Die Automobilindustrie ist eine der wichtigsten Branchen hierzulande, manche Kommentatoren sehen nach dem Abgasskandal Einbrüche der deutschen Wirtschaftsleistung von über einem Prozent pro Jahr voraus. Das scheint übertrieben. Doch die Folgen sind schwerwiegend: VW war bislang der größte Profitbringer im DAX. Allein die Rückstellung über 6,5 Milliarden Euro drückte den gesamten erwarteten Jahresgewinn aller 30 Konzerne um vier Prozent. Experten nehmen die Sache ernst: Die Deutsche Bank senkte ihre DAX-Prognose für das laufende Jahr wegen der unklaren Folgen des VW-Skandals um 1.000 auf 10.300 Punkte.
Mit VW ist eine neue Bedrohung aufgetaucht - mit einer älteren haben sich Börsianer bereits vertraut gemacht: mit der Angst vor einem Abschwung in China. Auch wenn die Inflationsraten aus dem Reich der Mitte zuletzt niedriger waren als erwartet: Peking hat stimulierende Maßnahmen ergriffen, manche wirken bereits. Die Senkung der Steuer auf kleinere Autos hat den Kfz-Absatz im September wieder steigen lassen.
China-Sorge übertrieben
Überraschend: Die meisten Strategen halten die China-Sorge für übertrieben oder sind gar recht optimistisch in Bezug auf die Konjunktur. "Unsere Prognose: China wächst 2015 immer noch um rund sieben Prozent", sagt Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank.Aber was führen die Optimisten sonst an? Da wäre die inzwischen moderate Aktienbewertung. "Das Kurs-Gewinn-Verhältnis im DAX ist mit zwölf eher niedrig, die Dividendenrendite von mehr als drei Prozent attraktiv", sagt Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank. Die expansive Notenbankpolitik bleibt aber das wichtigste Argument dafür, dass es bis Jahresende mit den Aktienkursen aufwärtsgeht. Es gibt schlicht kaum Anlagealternativen. "Die Differenz zwischen Dividendenrendite und der Rendite für zehnjährige Anleihen ist auf einen mehrjährigen Rekordstand gestiegen", so Tammo Greetfeld, Aktienstratege der Unicredit. Die Berichtssaison könnte dem Markt weitere Impulse geben. Der Softwarekonzern SAP etwa hat die Gewinnschätzungen deutlich übertroffen. Viele Experten kalkulieren, dass die Gewinnerwartungen inzwischen so niedrig sind, dass die positiven die negativen Überraschungen überwiegen.
Die Börsen laufen im November und Dezember in aller Regel besser - das ist statistisch signifikant. Der Effekt basiert auf der tendenziell höheren Kaufbereitschaft institutioneller Investoren, die sich beispielsweise vor dem Kalenderwechsel für das neue Jahr positionieren.
Was private Anleger tun? Vor allem eines: sich von den starken Schwankungen nicht beirren lassen und weiter in den Aktienmarkt investieren - bis Jahresende überwiegen die Chancen die Risiken. Vorsichtigen Investoren empfehlen wir etwa den Kauf von ETFs. Im Folgenden stellen wir sieben Aktien vor, die zu den Favoriten der Strategen zählen - und die auch die Redaktion überzeugen.
DAX-Entwicklung in der Historie (pdf)
Adidas
Megatrend Gesundheit
So schnell kann es gehen: 2014 war Adidas eine der schlechtesten Aktien im DAX - in diesem Jahr gehört der Sportartikelkonzern zu den Topwerten. Mit dem schnellen Umschwung honorieren Anleger die strategische Neuaufstellung des Konzerns. Besonders wichtig sind die USA.
Im größten Sportartikelmarkt der Welt will der DAX-Konzern mit neuem Management und neuer Marketingstrategie Boden gutmachen. In der angeschlagenen Golfsparte prüft Adidas einen Teilverkauf. Das Umfeld für die Branche bleibt entspannt: Das wachsende Gesundheitsbewusstsein steigert die Nachfrage. Gleichzeitig werden Turnschuhe von immer mehr Menschen in der Freizeit getragen.
Diesen Trend bedient Adidas mit seinen Modemarken Originals und Neo. Auch in China zeigen die Sportartikelkonzerne trotz der Konjunkturabkühlung des Landes keine Ermüdungserscheinungen. Probleme bereiten Adidas der starke Dollar, der die Herstellungskosten steigert, und der harte Wettbewerb.
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis der Aktie ist deutlich höher als in früheren Jahren. Unter dem Strich aber trauen wir Adidas für die Quartalszahlen am 5. November eine positive Überraschung zu. Im kommenden Jahr muss dann die Neuausrichtung in den USA Ergebnisse zeigen.
Allianz
Dividendenstar im DAX
Die Lebensversicherungsbranche steht vor einem harten Umbruch: Nach dem Willen der Bundesregierung soll der Garantiezins gestrichen werden. Damit dürfte das wichtigste Verkaufsargument für diese Produkte wegfallen. Für die Allianz ist das kein Drama: Der Konzern bietet bereits alternative Angebote, dürfte als Branchenriese von Problemen der Rivalen profitieren.
Lebensversicherungen sind für die Allianz nur ein Teil des Geschäfts: 2014 steuerten sie 29 Prozent zum operativen Gewinn bei. Größter Block war mit 48 Prozent das Sachversicherungsgeschäft. Dort profitierte die Allianz zuletzt davon, dass es wenige spektakuläre Naturkatastrophen und damit wenig Schadensfälle gab. Die Vermögensverwaltung, mit zuletzt 23 Prozent Anteil am operativen Gewinn, dürfte sich ein Jahr nach dem Abgang von Starinvestor Bill Gross stabilisieren.
Impulse für die Aktie könnte neben den Quartalsergebnissen am 6. November der Kapitalmarkttag am 24. November geben, wenn Konzernchef Oliver Bäte seine längerfristigen Pläne präsentieren wird. Das stärkste Argument für die Aktie ist die Dividende - mit mehr als fünf Prozent Rendite gehört die Allianz in dieser Kategorie zu den Topwerten im DAX.
Continental
Profiteur des Umbruchs
Die Revolution ist ganz nah: Bis zum Jahr 2025 werden Autos komplett selbstständig über die Straßen fahren, kalkuliert der Automobilzulieferer Continental. Der DAX-Konzern aus Hannover ist nach Einschätzung der US-Bank einer der Hauptprofiteure dieser neuen Technologie.
Der Dieselskandal bei Volkswagen ist für Continental ein Nebengeräusch, da der Konzern nur drei Prozent seines Umsatzes mit Produkten rund um den Dieselantrieb erzielt. 60 Prozent entfallen auf die Produktgruppen Elektronik, Sensoren und Software. Trotzdem könnte auch Conti leiden, wenn Volkswagen den Preisdruck auf Zulieferer erhöht. Den langfristigen Trend dürfte das aber nicht aufhalten. Beim Umsatz kleiner als das Automobilgeschäft, aber deutlich profitabler ist das zweite Standbein des Konzerns, das Reifengeschäft.
Dort profitiert Conti derzeit von den niedrigen Rohstoffpreisen, die die Herstellung billiger machen. Im August hat der Konzern seine Jahresprognose angehoben: Conti kalkuliert jetzt mit einer bereinigten Ebit-Marge von rund elf Prozent statt zuvor 10,5 Prozent. Die Aktie bleibt ein Basisinvestment.
Daimler
Auf dem Weg zur Nummer 1
Das Geschäft brummt: Von Juli bis September hat Daimler mit seiner Hauptmarke Mercedes-Benz fast 480.000 Fahrzeuge verkauft. Das ist das beste Quartalsergebnis der Unternehmensgeschichte. Auch in China läuft das Geschäft auf Hochtouren. Möglich machen das die im Vergleich zu den Rivalen moderne Fahrzeugflotte und ganz neue Modelle, etwa bei Geländewagen.
Bis Ende des Jahrzehnts soll Daimler nach den Plänen von Vorstandschef Dieter Zetsche der größte Autokonzern im Luxussegment sein. Was bis vor Kurzem noch Illusion war, scheint jetzt möglich: In jedem der drei vergangenen Monate hat Mercedes mehr Fahrzeuge verkauft als die Erzrivalen BMW und Audi. Die guten Verkaufszahlen, aber auch Verbesserungen in der Produktion und positive Währungseffekte verhelfen dem DAX-Konzern zu deutlichen Gewinnsteigerungen.
Im ersten Halbjahr steigerten die Schwaben den operativen Gewinn um 54 Prozent. Die Ergebnisse für das dritte Quartal werden für den 22. Oktober erwartet. Auf Sicht der kommenden zwölf Monate wird die Daimler-Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 8,5 bewertet. Das sind zehn Prozent weniger als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Die Dividendenrendite gehört zu den höchsten im DAX und sollte zumindest vorerst auf einem soliden Fundament stehen.
Freenet
Defensiver Dividendenwert
Der Mobilfunknetzbetreiber aus Hamburg betreibt keine eigenen Netze, sondern kauft Minuten und Datenpakete bei Netzbetreibern ein und vermarktet sie dann unter eigenem Namen (Mobilcom-Debitel) weiter. Zusätzlich zum Kerngeschäft baut Freenet das Geschäft mit Dienstleistungen aus, um Kunden stärker zu binden und die Erträge zu steigern. Zum Unternehmen gehört auch die Handelskette Gravis, die auf den Vertrieb von Apple-Produkten spezialisiert ist.
Besonderen Wert legt das Unternehmen auf die Dividende. 50 bis 75 Prozent des freien Barmittelzuflusses sollen an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Im vergangenen Jahr lag die Quote bei 72 Prozent. Analysten erwarten, dass die TecDAX-Firma ihre Dividende im kommenden Jahr von 1,50 auf 1,55 Euro je Aktie steigern wird. Das entspricht bei aktuellem Aktienkurs einer Dividendenrendite von mehr als fünf Prozent und sollte den Kurs nach unten absichern. Neuen Schwung könnte die Aktie durch die Übernahmewelle in der Telekombranche bekommen. Sollte die Zahl der Anbieter sinken, würde das den Wettbewerb entschärfen.
Gerresheimer
Sicher verpackt
Gerresheimer stellt hochwertige Spezialprodukte aus Glas und Kunststoff her. Kunden sind Unternehmen aus der Pharma- und Gesundheitsindustrie. Rund die Hälfte des Umsatzes erzielen die Düsseldorfer in Europa, 20 Prozent in Amerika,
17 Prozent in Schwellenländern. Damit ist das MDAX-Unternehmen regional breit aufgestellt.
Gestärkt hat sich Gerresheimer durch die Übernahme der US-Firma Centor, eines Herstellers von Kunststoffverpackungen für verschreibungspflichtige Medikamente. Der Zukauf soll ab nächstem Jahr zu einem deutlichen Gewinnanstieg führen. Im dritten Quartal steigerte Gerresheimer den Umsatz um sechs Prozent auf 344 Millionen und den bereinigten operativen Gewinn um knapp zehn Prozent auf 68 Millionen Euro.
In den Jahren 2016 bis 2018 peilt Gerresheimer ein jährliches Umsatzwachstum von vier bis fünf Prozent an. Die operative Marge soll 2018 rund 22 Prozent erreichen. Die Aktie ist als defensiver Wachstumswert attraktiv.
Nordex
Fit für den Weltmarkt
Der Windanlagenhersteller dreht ein großes Rad: Mit der Übernahme der Windkrafttochter des spanischen Baukonzerns Acciona weitet Nordex das Geschäft deutlich aus. Das Unternehmen zahlt für die Transaktion 785 Millionen Euro, bekommt dafür aber gut eine Milliarde Euro Umsatz, dieser wächst um rund die Hälfte. Die Position auf globalen Wachstumsmärkten verbessert sich. Acciona wird mit 29,9 Prozent größter Nordex-Aktionär und kann nach drei Jahren den Anteil auf über 30 Prozent aufstocken. Der Deal soll 2016 festgezurrt werden.
Chef Lars Bondo Krogsgaard legt damit eine stabile Grundlage für künftiges profitables Wachstum. Denn die Geschäfte ergänzen sich gleich in zweierlei Hinsicht: Die Hamburger haben ihre Stärken bei Turbinen für kleinere Windparks und ihren regionalen Schwerpunkt in Europa. Acciona kann große Erfahrung mit Großprojekten in Nord- und Südamerika sowie in Schwellenländern vorweisen.
Aufwind erhält der TecDAX-Wert durch das Wachstum im weltweiten Markt für Windenergie. Einer Prognose des Branchenverbands Global Wind Energy Council zufolge sollen bis 2030 rund 15 bis 17,5 Prozent des globalen Energiebedarfs durch Windenergie abgedeckt werden - derzeit sind es rund drei Prozent. Analysten rechnen bei Nordex mit einem Gewinnzuwachs im kommenden Jahr von über 30 Prozent.
Investor-Info
DAX-ETF
Bluechips mit mehr Risiko
Eine bewährte Art und Weise, sein Risiko zu streuen, ist die Investition in sogenannte börsengehandelte Indexfonds, die ETFs. Nach dem VW-Skandal sind Papiere auf den DAX wegen des hohen Gewichts des Autosektors (rund 17 Prozent) zweifelsohne riskanter geworden. Banken sind mit rund sechs Prozent ebenfalls recht stark gewichtet, auch das macht den Index nicht eben stabiler. Die Kehrseite: Wird das Börsenumfeld besser, sollten gerade die zyklischen Autowerte gut laufen. VW selbst bleibt eine Belastung - hier sind aber nur die Vorzüge im Index.
MDAX-ETF
Zweite Reihe hat Konjunktur
In den vergangenen fünf Jahren hat der exportlastige MDAX den DAX mit über 220 zu gut 150 Prozent Kursperformance deutlich geschlagen. Hinzu kommen strukturelle Stärken: Im Segment finden sich kaum Banken (außer der Deutschen Pfandbriefbank), keine Versorger und keine reinen Autowerte - allerdings autoabhängige Maschinenbauer wie Kuka oder Dürr. Die wichtigsten Branchen sind Industrie (30 Prozent) und Grundstoffhersteller etwa aus der Chemie (rund 20 Prozent). Die Zusammensetzung macht den MDAX zur perfekten Konjunkturwette.
Discountzertifikate
Indizes mit Rabatt
Wer vorsichtiger agiert, setzt mit Discountpapieren auf die Indizes. Die Emittenten nutzen hier die Dividenden, damit Anleger zum güns- tigeren Indexniveau einsteigen können. Das schafft Sicherheit in Schwächephasen. Dafür ist der Gewinn durch den Cap limitiert. Einen Discounter (ISIN: DE 000 HY9 N11 5) mit 10,7 Prozent Rabatt auf den MDAX offeriert Unicredit. Der Maximalertrag bei 19.000 Punkten beträgt 6,6 Prozent pro Jahr bis Ende 2016. Bis Herbst 2016 läuft der DAX-Discounter (DE 000 SG9 SRS 0) der Société Générale mit Cap bei 9.500 Punkten. Bei 11,7 Prozent Rabatt sind 7,3 Prozent Maximalertrag drin.
Globax
Deutsche Exportstars
Der GLOBAX bildet als Aktienindex die Wertentwicklung von 30 deutschen Unternehmen ab, die einen besonders großen Teil ihrer Umsätze außerhalb Europas erzielen. Dazu gehören DAX-Werte wie Bayer und BMW, aber auch Nebenwerte wie Brenntag und Symrise. Idee des GLOBAX ist, dass Exportwerte langfristig vom überdurchschnittlichen Wachstum der USA und Schwellenländer profitieren. Anders als beim DAX werden alle Indexmitglieder einmal im Jahr gleich stark gewichtet. Anleger können den GLOBAX über ein Zertifikat der Deutschen Bank (ISIN: DE 000 DX9 GL0 1) abbilden. Der Finanzen Verlag fungiert bei diesem Produkt als Indexberater.Ausgewählte Hebelprodukte auf Acciona
Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Acciona
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
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