Die Auto-Revolution: Gewinne mit VW, Tesla, Intel und Co
Neue Technologien und Dienste revolutionieren die Automobilbranche. Die etablierten Konzerne kämpfen um die Marktanteile von morgen. Wer die Gewinner sind.
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von Florian Westermann, Euro am Sonntag
Es ist eine gigantische Wette -eine Milliardenwette auf Visionen. Eine davon: In Zukunft wird der Computer das Steuer im Elektromobil übernehmen. Autonom fahrende Autos werden demnach die Mobilität neu definieren. Doch was wird aus der Technik von heute, dem Verbrennungsmotor etwa? Werden die Marktführer von heute auch die von morgen sein? Was wird aus BMW, Daimler, VW und Co?
Das Rennen um die Vormachtstellung auf den Straßen sowie, wichtiger noch, um die Kunden von morgen ist in vollem Gang. Für die deutsche Wirtschaft steht besonders viel auf dem Spiel: In der Autoindustrie arbeiten weit mehr als 800.000 Menschen. Ohne einen grundlegenden Umbau droht Deutschlands wichtigster Wirtschaftszweig auf dem Abstellgleis zu landen.
Volkswagen etwa will bis 2023 zusätzlich 5.000 bis 7.000 Stellen streichen. Konzernchef Herbert Diess weiß, was die Stunde geschlagen hat. Er bezifferte unlängst die Wahrscheinlichkeit, dass die deutschen Autohersteller das Wettrennen um die neue Mobilität gewinnen werden, auf lediglich 50 Prozent.
Börsianer setzen bereits Milliarden auf neue Trends wie Ride-Hailing, Ride- Sharing und Carsharing. Gemeint sind verschiedene Formen neuer Mobilitätskonzepte, bei denen sich mehrere Nutzer ein Fahrzeug, eine Fahrt und die Kosten teilen. Seit 2010 flossen laut einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey 210 Milliarden Dollar - rund 40 Prozent davon in Nordamerika - in Start-ups, die sich mit Themen wie neue Mobilitätskonzepte, autonomes Fahren, Vernetzung von Fahrzeugen und Elektrifizierung des Antriebs beschäftigen.
Auch der erfolgreiche Börsengang des US-Fahrdienstvermittlers Lyft zeigt: Investoren trauen Start-ups aus dem Bereich einiges zu. Die Firma, die Fahrer mit ihren Fahrzeugen und Kunden über eine Smartphone-App zusammenbringt, schreibt zwar tiefrote Zahlen - im vergangenen Jahr verbrannte Lyft über 900 Millionen Dollar, bei Erlösen von gut zwei Milliarden Dollar - die Wall Street bewertet Lyft dennoch mit umgerechnet knapp 18 Milliarden Euro.
Auch der größere Konkurrent Uber, klarer Marktführer in den USA, könnte in den kommenden Wochen den Sprung auf das Börsenparkett wagen. Investmentbanken sprechen Uber bis zu 110 Milliarden Euro Marktwert zu. Der chinesische Kontrahent Didi Chuxing, der quasi den gesamten chinesischen Markt kontrolliert, könnte bei einem möglichen Börsengang noch in diesem Jahr eine Bewertung von rund 70 Milliarden Euro erreichen.
Zum Vergleich: Die beiden Erzrivalen im Premiumsegment, Daimler und BMW, bringen zusammen knapp 110 Milliarden Euro auf die Waage. Wie ernst die Lage ist, zeigen ihre jüngst vereinbarten Kooperationen. Angesichts der Herausforderungen arbeiten die Konzerne im Bereich urbane Mobilität und autonomes Fahren zusammen - und sprechen über eine Kooperation im Bereich Elektromobilität. Das ist ein Novum, denn nie zuvor haben die Kontrahenten in diesem Ausmaß gemeinsame Sache gemacht.
Markt der Zukunft
Wie Lyft schreiben Uber und Didi hohe Verluste. An der Börse wird jedoch Zukunft gehandelt, und hier wittern Anleger enorme Chancen. Mit finanzkräftigen Großkonzernen, etwa dem Autobauer General Motors bei Lyft und dem japanischen Telekomriesen Softbank bei Didi, sowie Risikokapitalgebern im Rücken richten die Fahrdienstvermittler ihren Fokus voll aufs Wachstum. Gemäß dem Prinzip der digitalen Wirtschaft: "The winner takes it all" - einer gewinnt, alle anderen gehen leer aus. Amazon-Chef Jeff Bezos hat es vorgemacht. Ohne Rücksicht auf Verluste und einzig auf Wachstum und Marktanteile fokussiert schuf Bezos den größten Internethändler der Welt.
Der Markt, in dem die digitalen Fahrdienstvermittler mit ihren Apps Kunden anlocken, wächst rasant. Beispiel Ride-Sharing: Dazu zählt neben der klassischen Autovermietung und dem Carsharing etwa auch der stundenweise Verleih von Rollern und Fahrrädern in den Citys. Von 61 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr soll der Markt bis 2025 auf 218 Milliarden Dollar zulegen, prognostizieren die Marktforscher von Markets and Markets. Der mit Abstand bedeutendste Wachstumstreiber sind die Angebote der Fahrdienstleister.
Autobranche im Wandel
Eines steht wohl fest: Der Wandel wird das Angesicht der Branche grundlegend verändern. "Der klassische Autobauer stirbt aus. Entweder wandeln sich die Autohersteller zu Mobilitätsdienstleistern, oder sie werden zum reinen Zulieferer für die Ubers dieser Welt degradiert", sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Center der Universität Duisburg-Essen.
Die neuen Mobilitätskonzepte gehen weit über trendige Transportvehikel wie das von Audi und Airbus angedachte Lufttaxi hinaus. Das Verhalten der Kunden dürfte sich tiefgreifend ändern. Das eigene Auto wird, auch als Statusobjekt, unwichtiger. Schnell, komfortabel und möglichst preisgünstig von A nach B kommen liegt im Trend. Lyft, Uber, Didi und Co geben damit Antworten auf das Mobilitätsbedürfnis vieler junger Menschen.
Enorme Investitionen
Es sind nicht die einzigen Herausforderungen für die Autobosse. Strengere Abgasvorschriften und der absehbare Verkaufsstopp von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor in vielen Ländern zwingen die Konzerne, massiv in neue Technologien zu investieren. "Das Elektroauto ist die einzige sinnvolle Möglichkeit, die strikten Vorgaben zu erfüllen und Strafzahlungen zu vermeiden", sagt Experte Dudenhöffer.
Technologieführer in dem Bereich bleibe mindestens die kommenden zwei bis drei Jahre der kalifornische Elektroautopionier Tesla, aber auch der südkoreanische Autoriese Hyundai-Kia habe sich in dem Bereich gut positioniert. Überdies verschlingt auch die Entwicklung selbstfahrender Fahrzeuge Unsummen, die auch die Branchenriesen kaum allein stemmen können. McKinsey beziffert die Kosten für ein Unternehmen, das Kernkompetenzen in allen automobilen Zukunftsmärkten aufbauen will, auf rund 70 Milliarden Dollar.
Kurzfristig kämpfen die Autobauer dazu noch mit einer schwächeren Nachfrage, etwa wegen des US-Zollkriegs und des Brexits. Besonders im größten Absatzmarkt China läuft es derzeit nicht rund. Nach einem Absatzminus im vergangenen Jahr dürften somit auch die weltweiten Autoverkäufe 2019 sinken. Mittelfristig ist allerdings wohl wieder mit steigenden Verkäufen zu rechnen.
Für mittlere und kleinere Hersteller wird es gleichwohl schwerer, im globalisierten Markt zu bestehen. Der italienisch-amerikanische Fiat-Chrysler-Konzern gilt beispielsweise inzwischen als Übernahmeziel. Gerüchten zufolge ist der französische Autobauer Renault an einer Fusion interessiert. Aber auch der Peugeot-Hersteller PSA machte offenbar Avancen. Ein Zusammenschluss brächte Kostenvorteile im Einkauf und bei der Entwicklung.
In den Chefetagen der deutschen Autobauer herrscht ebenfalls Einigkeit: Als Hardwarezulieferer will man nicht enden. Den lukrativen Zukunftsmarkt urbane Mobilität wollen die deutschen Premiummarken auf keinen Fall kampflos den IT-Konzernen aus den USA überlassen, schon gar nicht in Europa.
BMW und Daimler auf Kuschelkurs
Dafür springt man schon mal über den eigenen Schatten. "Wahrscheinlich ist das so ein Pepsi-gegen-Coke-, Beatles-gegen-Stones- oder Batman-gegen-Superman-Phänomen", schildert der scheidende Daimler-Chef Dieter Zetsche das bisherige Verhältnis. BMW-Boss Harald Krüger und Zetsche verkündeten Ende Februar dennoch eine Kooperation. Unter dem Namen "Now" fusionieren die DAX-Konzerne ihre Dienste im Bereich der urbanen Mobilität. Mehr als eine Milliarde Euro wollen BMW und Daimler zunächst in das Gemeinschaftsunternehmen investieren. Der Zusammenschluss der Carsharing-Plattformen DriveNow (BMW) und Car2Go (Daimler) zu Share Now stellt den weltgrößten Carsharing-Anbieter auf die Räder - mit mehr als 20.000 Fahrzeugen in 31 Städten. Kunden können die Autos in festgelegten Großstadtzonen per Smartphone spontan buchen und nach Nutzung einfach wieder an der nächsten Straßenecke abstellen.
Now-Kunden bekommen ein Rundum-sorglos-Paket: Sie können auch Taxen oder Fahrzeuge mit Fahrer ordern (Free Now), ihr eigenes E-Auto laden (Charge Now), Parkplätze suchen und bezahlen (Park Now) und sogar ganze Reiseketten organisieren (Reach Now). Das erklärte Ziel ist es, einen Global Player im Bereich urbane Mobilität zu schaffen.
VW im Alleingang
Volkswagen-Chef Herbert Diess wiederum setzt die geballte Finanzkraft der weltweiten Nummer 1 im Automarkt ein, um den Sprung in die Zukunft zu schaffen. Getrieben von Teslas Erfolgen beim E-Auto und dem Dieselskandal, der noch immer am Lack des Firmenimages kratzt, will Diess in den kommenden fünf Jahren 44 Milliarden Euro in die Elektromobilität, in autonomes Fahren, in die Digitalisierung und in neue Mobilitätsdienste investieren. Gut 30 Milliarden davon sollen allein in den Ausbau der Stromerflotte fließen. Ein Schritt in diese Richtung ist der Modulare Elektrobaukasten (MEB), auf dem nach Diess’ Plänen nicht nur konzerneigene E-Autos basieren sollen.
Mit Moia haben die Wolfsburger zudem einen eigenen Fahrdienst ins Leben gerufen. Es ist der Versuch, VW im künftigen Mobilitätsmarkt zu positionieren und gegen die Now-Plattform der Premiumanbieter zu setzen. Erste Station war Hannover, seit April ist Moia auch in Hamburg unterwegs. Die elektrisch betriebenen Shuttles sind über eine App buchbar und werden mit anderen Fahrgästen geteilt, die eine ähnliche Strecke fahren. Der Service der VW-Tochter soll sukzessive in anderen Städten auf die Straßen rollen.
Unerwartete Konkurrenz
Moia versteht sich aber keineswegs als reiner Fahrdienstleister, der Taxen oder dem öffentlichen Nahverkehr Konkurrenz machen will. Vielmehr will Volkswagen, ähnlich wie BMW und Daimler, ein Mobilitätskonzept für die verstopften Innenstädte etablieren, auch in Kooperation mit dem städtischen Nahverkehr. Moia ist mit etwa 50 Städten rund um den Globus im Gespräch. Bis 2025 will VW-Lenker Diess die Plattform zu einem der weltweit führenden Mobilitätsdienstleister machen.
Ein weiterer Angreifer ist Sixt. Bei dem Autovermieter steht das Thema sehr weit oben auf der Agenda. Bereits vor rund einem Jahr, nur wenige Monate, nachdem BMW Sixt für gut 200 Millionen Euro aus der gemeinsamen Carsharing-Firma DriveNow herausgekauft hatte, kündigten die Pullacher ein eigenes Angebot an. "Wir sind hervorragend gerüstet, um den weltweiten Mobilitätsmarkt maßgeblich mitzugestalten. Denn wir sind - gemessen am Konzernumsatz - der größte europäische Mobilitätsdienstleister in unserem Sektor", sagte Unternehmenspatriarch Erich Sixt jüngst nach dem fünften Rekordjahr in Folge.
"Sixt One" heißt die Wunderwaffe. "Heute ist ein guter Tag für uns und ein schlechter Tag für euch!", richtete der Firmenchef und Herr über mehr als eine Viertelmillion Mietwagen bei der Vorstellung der neuen App vor 1.800 geladenen Gästen an die Adressen von BMW, Daimler, Uber und Co. Obwohl der SDAX-Konzern mit einem Börsenwert von rund vier Milliarden Euro ein Zwerg ist im Vergleich mit den Wettbewerbern, nehmen Börsianer die markigen Worte ernst. Am Tag der Ankündigung kletterte die Aktie zeitweise um zehn Prozent nach oben.
Über die selbst entwickelte App lassen sich Taxen oder Fahrten mit einer Luxuslimousine samt Chauffeur in weltweit 250 Städten buchen. Der für seine provokante Werbung bekannte Familienkonzern hat sämtliche Taxizentralen in Deutschland auf seine Plattform gezogen und in den USA Lyft als Kooperationspartner ins Boot geholt. Aus dem Stand kann Sixt so auf mehr als eine Million Fahrer zurückgreifen.
Mit Sixt One verschmilzt der weltweit profitabelste Autovermieter auch die klassische Autovermietung mit dem Carsharing-Geschäft. Kunden müssen ein Mietauto nicht mehr im Voraus buchen und am Schalter in der Schlange stehen, sondern können das Fahrzeug jederzeit mit dem Smartphone übernehmen. Die Autos können wenige Minuten, Stunden oder auch Tage gebucht werden. Sixt greift dabei auf bestehende Standorte zurück und kann sein Angebot, anders als bestehende Anbieter, selbst in kleinen Städten ausrollen.
Den Auftakt beim neuen Konzept bildet Berlin. Auf mittlere Sicht will Sixt das Angebot auf mindestens 500 Standorte in Deutschland und auf über 2200 weltweit ausbauen. Werden wie geplant die fast 240.000 Mietwagen rund um den Globus in die Carsharing-Flotte übernommen, wäre Sixt die klare Nummer 1 in dem Segment. Große Risiken sieht der Firmenchef nicht. Man müsse schließlich keine Milliardenverluste ausweisen, um ein Angebot zu schaffen, denn das habe man schon, sagt Sixt vor allem mit Blick auf den defizitären US-Konkurrenten Uber.
KI bringt den Umbruch
Bislang ist der Ridesharing-Markt für die meisten Anbieter ein investitionsintensives Minusgeschäft. Das Roboterauto, gesteuert von einer hochentwickelten künstlichen Intelligenz (KI), dürfte den Mobilitätsmarkt aber endgültig revolutionieren. Sobald die Fahrdienstanbieter und Vermittler auf Fahrzeuge ohne Fahrer zurückgreifen können, sinken die Betriebskosten enorm. Roboterautos sparen nicht nur Personalkosten, sie können auch ohne Pause rund um die Uhr im Einsatz sein.
Branchenkenner rechnen damit, dass fahrerlose Elektroautos, die auch im Stadtverkehr sicher unterwegs sind, zumindest aus technischer Sicht in den kommenden zehn Jahren Marktreife erlangen. "Interessant dabei ist, dass in dem Segment extrem viele Unternehmen aktiv sind", sagt Kai Gramke, Geschäftsführer der Consultingfirma Econ Sight. Neben den Autobauern und den Zulieferern seien das die großen IT-Konzerne, allen voran Intel, Microsoft und die Google-Mutter Alphabet.
Robotertaxen auf dem Vormarsch
Der Softwarekonzern Microsoft wandelt sich zum Tausendsassa, der etwa mit dem chinesischen Suchmaschinenbetreiber Baidu eine Plattform für das automobile Fahren entwickelt. Ziel ist, ähnlich Alphabets Handybetriebssystem Android, ein Betriebssystem für autonome Autos, das jeder Hersteller nutzen kann, zu entwickeln.
Damit steht Microsoft in Konkurrenz zur Alphabet-Tochter Waymo, die in Phoenix, Arizona, die ersten autonom fahrenden Taxis auf die Straßen geschickt hat und ihre Software ebenfalls anderen Herstellern anbieten will. Der Taxiservice dürfte in naher Zukunft massiv ausgeweitet werden. Im vergangenen Sommer orderte Waymo unter anderem 62.000 Vans bei Fiat Chrysler. Sie sollen, unter anderem mit Intel- Chips, zu Roboterautos werden.
Auch BMW, Daimler und Volkswagen geben Gas. Seit wenigen Tagen etwa sind in Hamburg fünf autonom fahrende VW Golf mit Elektroantrieb und einem seltsam anmutenden Dachaufbau für die Sensoren unterwegs. BMW ist in dem Bereich eine Forschungskooperation mit Intel und dessen Tochter Mobileye eingegangen. Intel investiert stark in den Bereich. Die Übernahme der Fahrassistenzfirma Mobileye etwa war dem Chiphersteller mehr als 15 Milliarden Dollar wert.
Daimler setzt indes auf eine Zusammenarbeit mit Bosch, einem der führenden Anbieter in Deutschland im Bereich autonomes Fahren. Um Kosten zu senken und die Technologie schneller voranzubringen, wollen BMW und Daimler ihre Kräfte außerdem im Bereich autonomes Fahren bündeln.
"Aus europäischer Sicht treibt der Kartendienst Here die Vernetzung der Autos - ein entscheidender Punkt beim autonomen Fahren - voran", sagt Consultant Gramke. Dort sitzen BMW, Daimler und Audi am Steuer. Sie übernahmen die ehemalige Nokia-Sparte 2015. Inzwischen haben sich auch Bosch, Continental und Intel beteiligt. In Kombination mit den eigenen Fahrdiensten stehen die Chancen, dass die deutschen Autobauer den Wandel meistern werden, womöglich höher als 50 Prozent.
Investor-Info
Sixt Vz.
Profiteur des Wandels
Sixt ist einer der größten Gewinner des Mobilitätswandels. Zudem treibt der SDAX-Konzern die Expansion im Ausland mit dem klassischen Autovermietungsgeschäft voran. Im laufenden Jahr dürften die Süddeutschen erstmals über drei Milliarden Euro umsetzen. Das Vorsteuerergebnis, für Sixt die entscheidende Größe, steigt laut Schätzungen - den Verkauf der Beteiligung an DriveNow ausgeklammert - um zehn Prozent auf knapp 370 Millionen Euro. Aussichtsreich.
Tesla
Auf Schlingerkurs
Nach den jüngsten Zahlen geriet die Aktie einmal mehr stark unter Druck. Der Elektropionier gilt zwar als Technologieführer im Bereich E-Autos, die Großserienproduktion bereitet den Kaliforniern aber nach wie vor große Probleme. Analysten senkten ihre Prognosen deutlich, rechnen aber gleichwohl damit, dass Tesla 2019 einen Nettogewinn von 540 Millionen Dollar einfährt. 2020 sollen 1,4 Milliarden Dollar hängenbleiben. Risikobereite Anleger nutzen den Rücksetzer zum Einstieg.
Volkswagen
Umbau mit Tragweite
VW-Boss Herbert Diess setzt auf den Trend E-Mobilität. Bis 2025 will der Konzern darin die Nummer 1 sein. Zudem treibt Diess das Geschäft mit Mobilitätsdienstleistungen voran. Dank der Marktmacht der Wolfsburger dürfte der Konzern auch in Zukunft zu den führenden Spielern im Mobilitätsmarkt gehören. Für das laufende Jahr erwarten Analysten einen Nettogewinn von gut 14 Milliarden Euro. 2020 ist mit einem leichten Anstieg zu rechnen. Die günstig bewertete Aktie bleibt einer unserer Favoriten im Autobereich.
Alphabet
Webriese mit Ambitionen
Mit den Werbeeinnahmen der Suchmaschine Google treibt der Techkonzern die Expansion in neue Geschäftsfelder massiv voran. Das autonome Auto gehört zu den aussichtsreichsten Projekten und bringt Alphabet in die reale Welt. Den Expansionsdrang unterstützt ein boomendes Geschäft. Im laufenden Jahr steigt der bereinigte Nettogewinn voraussichtlich leicht um drei Prozent, bevor 2020 das Plus bei rund 15 Prozent liegen soll. Die Aktie hat weiteres Potenzial.
Intel
Im Höhenflug
Die Aktie des Chipkonzerns notiert nur wenig unter einem Mehrjahreshoch. Die Geschäfte laufen gut. 2019 dürfte Intel netto knapp 21 Milliarden Dollar verdienen. Das ist zwar etwas weniger als im Vorjahr. Mittelfristig profitiert das Unternehmen aber von zahlreichen Zukunftstrends wie 5G, Cloud-Computing und künstliche Intelligenz, einem Schlüsselthema beim autonomen Fahren. Im Vergleich zur Konkurrenz ist die Aktie günstig bewertet. Der Höhenflug dürfte anhalten.
Microsoft
Anlegerliebling
Die Aktie des Softwareriesen eilt von Hoch zu Hoch. Vor allem das Zukunftsgeschäft Cloud, das Chef Satya Nadella mit Hochdruck vorantreibt und das auch im Bereich autonomes Fahren eine große Rolle spielt, sorgt für viel Fantasie. In dem im Juni endenden Geschäftsjahr dürfte der Konzern 34 Milliarden Dollar verdienen, ein Plus von 13 Prozent. Für das kommende Geschäftsjahr rechnen Analysten mit einem weiteren Gewinnanstieg auf über 38 Milliarden Dollar. Microsoft bleibt einer der spannendsten Techtitel.
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