Chancen für 2017: Top-Investments für Ihr Depot
Trumps Amtsantritt, Wahlmarathon in Europa, rekordhohe Dividenden, Änderungen im DAX - das Jahr wird turbulent. Was Anleger dazu wissen sollten.
Werte in diesem Artikel
von S. Parplies und
C. Platt, Euro am Sonntag
Termine, Termine, Termine: Das neue Jahr hat noch nicht einmal richtig begonnen, da quillt der Kalender bereits über mit wichtigen Ereignissen, die sich Anleger rot anstreichen sollten. Im Januar wird Donald Trump der 45. Präsident der Vereinigten Staaten, im März wählen die Niederländer ein neues Parlament, im April und Mai die Franzosen einen neuen Präsidenten. Zum Höhepunkt der Dividendensaison im Mai stellen deutsche Unternehmen so hohe Ausschüttungen in Aussicht wie nie zuvor. Im Herbst lässt sich der Puls der hierzulande so wichtigen Automobilindustrie auf der Branchenmesse IAA fühlen, Deutschland wählt den Bundestag und in China bestimmt die Kommunistische Partei ihre Führungsriege neu. Garniert wird das Jahr mit den regelmäßigen Terminen der Notenbanken, Konjunkturindikatoren und dem Gezerre um den Brexit. Eines steht fest: Langweilig wird 2017 nicht.
Ein bisschen mehr Ruhe als 2016 - das wäre Anlegern sicher recht. Anfang des alten Jahres brachen die Aktienkurse aus Sorge um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Chinas ein. Im Juni folgte dann der Brexit-Crash, der allerdings bereits nach vier Wochen wieder ausgebügelt war. Und das vermeintliche Horrorszenario für Anleger - ein Sieg Donald Trumps bei der US-Präsidentschaftswahl - entpuppte sich zum Glück als Startschuss für eine Jahresendrally bei amerikanischen, aber auch deutschen Aktien.
Diese drei wichtigen Ereignisse des alten Jahres werden uns auch 2017 beschäftigen - und viele andere Themen dazu. Auf den folgenden Seiten hat €uro am Sonntag die wichtigsten Termine aufgeführt, ordnet ihre Bedeutung für die Märkte ein und gibt Anlagetipps.
2016 war auch das Jahr der falschen Vorhersagen: Die Siege Trumps und der Brexit-Befürworter kamen unerwartet. Deshalb sind viele Experten vorsichtig mit ihrer Einschätzung für das neue Jahr. "Sicher ist nach den Erfahrungen von 2016 nichts mehr", sagt etwa Martin Hüfner, Chefvolkswirt der Vermögensverwaltung Assenagon.
Bei einer Sache sind sich die Experten weitgehend einig: Das neue Jahr markiert einen Wendepunkt. Die USA sind auf dem Weg zu höheren Zinsen und damit zu einer Normalisierung. "Wir betreten 2017 eine neue Welt", sagt Hüfner. Mit welchen Investments Sie diese neue Welt erfolgreich meistern können, erfahren Sie nachfolgend (siehe Investor-Infos ganz unten).
Trump wird Präsident:
Hat sich die Börse zu früh gefreut?
von Sven Parplies
Selten ist ein neuer US-Präsident an der Börse so stürmisch gefeiert worden wie Donald Trump. Seit der politisch unerfahrene Milliardär die Wahl im November gewonnen hat, ist der Kurs des US-Aktienindex Dow Jones Industrial um rund acht Prozent gestiegen. Am stärksten nach oben ging es für Aktien der großen Banken. Am 20. Januar wird Trump in Washington vereidigt - und muss dann beweisen, dass die Euphorie der Märkte berechtigt war.
Börsianer erwarten, dass die neue Regierung die Steuern senkt, staatliche Investitionen in die Infrastruktur anschiebt und Unternehmen, vor allem jene aus dem Finanzsektor, von Regulierungen befreit. Das alles, so die Hoffnung der Bullen, werde die Unternehmensgewinne kräftig nach oben treiben. Weil der neue Mann im Weißen Haus eine Mehrheit in beiden Kammern des Parlaments hat, sollte er für die meisten Projekte die notwendigen Stimmen bekommen.
Trumps Politik werde der amerikanischen Wirtschaft ab Mitte 2017 einen zusätzlichen Wachstumsschub geben, prognostiziert die US-Investmentbank Goldman Sachs. Wie alle Banken steht aber auch die prominenteste Adresse der Wall Street vor dem Problem, den sprunghaften Charakter und das in vielen Punkten noch immer undurchsichtige Programm des neuen Präsidenten genau einzuschätzen: Die Grunderwartungen an die Regierung sind recht positiv, die Risiken aber erheblich. Vor allem eine aggressive Umsetzung von Trumps Handels- und Einwanderungspolitik werde wahrscheinlich das Wirtschaftswachstum bremsen, kalkuliert daher Goldman Sachs.
Die Privatbank Berenberg warnt vor langfristigen Folgen der Wirtschaftspolitik des neuen Präsidenten: "Die USA brauchen Trumps künstlichen Fiskalstimulus nicht. Im Überschwang werden sich Spannungen aufbauen, die sich auch in Fehlinvestitionen, übermäßiger Kreditaufnahme und einer steigenden Inflation zeigen werden. Damit birgt der künstlich angeheizte Aufschwung bereits den Keim einer späteren Bereinigungskrise in sich."
€uro am Sonntag erwartet, dass die Aktienmärkte auf Trumps Regierungsantritt nervös reagieren, der Aufwärtstrend sich dann aber fortsetzt.
Wahlen in Europa:
Nationalisten sorgen für Unruhe
von Christoph Platt
Europa steht ein Superwahljahr bevor. Bei allen Abstimmungen ist die entscheidende Frage, wie stark die nationalistischen und damit eurofeindlichen Parteien abschneiden werden. Je schwächer sich die europäische Einheit bei den Wahlen zeigt, desto ungemütlicher wird es für die Börse.
Den Auftakt machen die Niederlande. Am 15. März wird dort ein neues Parlament gewählt. Demoskopen sehen derzeit die rechtspopulistische, europakritische PVV mit ihrem Vorsitzenden Geert Wilders als stärkste Kraft.
In Frankreich wird im Frühjahr der Präsidentenposten neu vergeben. Aussichtsreichster Kandidat ist der Republikaner François Fillon. Wahrscheinlich kommt es im Mai zu einer Stichwahl zwischen ihm und Marine Le Pen, der Vorsitzenden der rechtsextremen Front National. Fillon ist katholisch-konservativ und wirtschaftsliberal, Le Pen rechtspopulistisch und Eurogegnerin. Im Fall ihres Wahlsiegs hat Le Pen ein Referendum über den Verbleib Frankreichs in der EU angekündigt.
In Deutschland findet die Bundestagswahl voraussichtlich im September statt. Hierzulande ist es unwahrscheinlich, dass eurokritische Parteien in den Kampf um die Regierungsbildung eingreifen können. Gleichwohl kann das Abschneiden der AfD für Unruhe sorgen. Die CDU dürfte stärkste Kraft bleiben, sodass eine weitere Amtszeit von Kanzlerin Merkel wahrscheinlich ist.
Ob in Italien 2017 neu gewählt wird, ist offen. Nachdem Paolo Gentiloni das Amt des Ministerpräsidenten von Matteo Renzi Anfang Dezember übernommen hat, sind vorgezogene Parlamentsneuwahlen denkbar. Auch hier wäre entscheidend, wie die eurokritische Fünf-Sterne-Bewegung abschneidet.
Unangenehme Kombination
"Das größte Unruhepotenzial für die Finanzmärkte hat die Wahl in den Niederlanden in Kombination mit einer möglichen Wahl in Italien", sagt Bettina Müller, Chefvolkswirtin für Europa bei der Deutschen Asset Management. Denn in beiden Ländern sei es denkbar, dass Eurokritiker zur stärksten Kraft werden. Ein Sieg Le Pens in Frankreich hält Müller nur für wenig wahrscheinlich, er würde jedoch Unruhe auf den Finanzmärkten hervorrufen. "Le Pens Ziel, ein Referendum über den EU-Austritt Frankreichs, stehen allerdings Verfassung und dementsprechend das Parlament entgegen. Das Parlament wird sich einem solchen Referendum vermutlich entgegenstellen."Ein Sieg Fillons könnte dagegen der Startschuss für umfassende Wirtschaftsreformen sein. Die arbeitgeberfreundlichen Vorhaben des Republikaners könnten gerade französischen Mittelständlern Auftrieb geben.
Siegen Eurokritiker in einzelnen Staaten, würden Bemühungen um einen EU-Austritt zunehmen. Dann dürfte Kapital aus diesen Ländern fliehen. "Anleger tun in einem solchen Fall gut daran, aus niederländischen, französischen oder italienischen Unternehmen auszusteigen und stattdessen auf den ,deutschen‘ Euro, also auf deutsche Aktien, zu setzen", sagt Hüfner.
Dividendensaison:
Der größte Zahltag der DAX-Geschichte
von Sven Parplies
Für einige Börsianer ist es die schönste Zeit - die Dividendensaison. Dann beteiligen viele Unternehmen ihre Aktionäre mit einer Bargeldzahlung am wirtschaftlichen Erfolg des vorangegangenen Jahres. Der erste Zahltag im DAX steht Ende Januar bei Thyssenkrupp an. Im Februar folgen Siemens und Infineon. Richtig los geht es dann im Frühjahr, wenn die Masse der DAX-Konzerne die Kasse öffnet. Inoffizieller Start dieser heißen Phase ist die Hauptversammlung von Daimler am 29. März in Berlin.
Nach Hochrechnung der Redaktion werden Deutschlands Topkonzerne im neuen Jahr 31 Milliarden Euro an ihre Aktionäre ausschütten - so viel wie nie zuvor in der Geschichte des DAX. Analysten gehen davon aus, dass 24 DAX-Mitglieder ihre Ausschüttung gemessen am Vorjahr anheben. Die größten Summen dürften Daimler, Allianz und Siemens verteilen.
Auch bei der Dividende zeigt sich, wie wichtig die Automobilindustrie für die deutsche Wirtschaft ist. Laut Schätzung dieser Zeitung werden Daimler, BMW, Volkswagen und Continental fast ein Viertel der Gesamtausschüttung des DAX bestreiten. Zweiter großer Sektor sind die Versicherer, die dank Allianz und Munich Re 15 Prozent der Gesamtdividende des Index zahlen. Totalausfälle sind Commerzbank und Deutsche Bank. Beide Konzerne haben bereits angekündigt, dass ihre Aktionäre in diesem Jahr leer ausgehen.
Börsianer haben mehrere Strategien entwickelt, um mit Dividendenpapieren Geld zu verdienen. Beliebt sind Unternehmen, die über viele Jahre hinweg gezeigt haben, dass sie ihre Ausschüttung steigern konnten. Hinter diesen Titeln steht meist ein krisenfestes Geschäftsmodell. Die Dividendenrendite dieser Papiere ist auf den ersten Blick oft unspektakulär. Wer diese Papiere aber über viele Jahre im Depot hält, kommt gemessen am Einstandskurs dennoch auf stattliche Prozentzahlen. Zehn Jahre ohne Dividendenkürzung und eine überdurchschnittliche Dividendenrendite können im DAX derzeit Munich Re und Siemens vorweisen.
Eine andere Strategie setzt gezielt auf jene Aktien eines Index, die die höchste Dividendenrendite angeben. Da die Dividendenrendite bei fallenden Kursen steigt, ist eine Aktie mit einer hohen Dividendenrendite nach dieser Theorie womöglich ein Schnäppchen. Die höchsten Renditen im DAX weisen gegenwärtig ProSiebenSat.1, Munich Re, Allianz oder auch Daimler auf. Bei dieser Strategie wird das Depot jedes Jahr umgeschichtet.
Lohnen kann sich für Dividendenfreunde auch ein Blick auf kleinere Unternehmen. Die DZ Bank hat als zuverlässige Dividendenzahler aus der zweiten Reihe unter anderem den Medienkonzern Axel Springer und die Immobilienfirma Deutsche Euroshop ermittelt. Als dividendenstarke Unternehmen mit Kurspotenzial sieht die Bank unter anderem die Telekomdienstleister Freenet und Drillisch.
Die Unternehmen geben ihren Dividendenvorschlag in der Regel zur Präsentation der Jahresergebnisse bekannt. Das letzte Wort haben dann die Aktionäre, die diesem Vorschlag auf der Hauptversammlung zustimmen müssen. Gezahlt wird das Geld bei Unternehmen aus Deutschland meist am ersten Bankarbeitstag nach der Hauptversammlung.
China:
Neue Riege, alter Kurs
von Christoph Platt
In China steht 2017 ein bedeutendes politisches Ereignis an: Die Kommunistische Partei versammelt sich im Herbst zu ihrem 19. Parteitag. Der genaue Termin des alle fünf Jahre stattfindenden Kongresses steht noch nicht fest. Dass Amtsinhaber Xi Jinping als Generalsekretär und oberster Führer bestätigt wird, gilt jedoch als sicher. "Es ist noch nie vorgekommen, dass ein Amtsinhaber nicht wiedergewählt wurde und käme einem Putsch gleich", sagt Ökonomin Bettina Müller.
Gleich mehrere Wechsel gibt es jedoch im innersten Machtzirkel der KP, dem Ständigen Ausschuss des Politbüros. Von den sieben Herren an der Staatsspitze sind fünf für eine Wiederwahl zu alt. Hier dürfte Xi seinen ohnehin schon großen Einfluss ausweiten, indem er passende Parteigenossen dort positioniert. Außerdem will er das Komitee verkleinern. "Es dürfte damit künftig noch entscheidender sein, was Xi vorhat", meint Felix Herrmann, Kapitalmarktstratege bei BlackRock.
Keine Richtungsänderung
Wahrscheinlich ist, dass der Generalsekretär seinen Kampf gegen die Korruption und seine Reformbemühungen fortsetzt. "Xi will unter anderem Regularien für die Verwaltung ändern, sodass Entscheidungen effizienter durchgeführt werden können", sagt Müller.Am Umbau der Wirtschaft - weg von Produktion für den Export, hin zu Konsum und Dienstleistungen im Inland - dürfte die Staatsspitze festhalten. "Die Partei sagt selbst, dass dieser Transformationsprozess noch nicht ausreichend erfolgreich ist", so Herrmann. Bekannte Muster dürften erhalten bleiben: Wenn das Wirtschaftswachstum nachlässt, hilft der Staat mit Investitionen. Das hat den Vorteil, dass die Hochkonjunktur mit allen Chancen mittelfristig anhält, und den Nachteil, dass Verschuldung und Überkapazitäten steigen.
Assenagon-Volkswirt Hüfner hat für 2017 noch ein Szenario parat, das er zwar für unwahrscheinlich, aber für möglich hält. "China könnte eine Neuorientierung seiner Wachstumspolitik verkünden", sagt er. Anstatt wie bisher ein Wachstum von nahe sieben Prozent anzustreben, könnte das Land beschließen, dass künftig sechs Prozent ausreichen. "Das wäre eine große Kehrtwende, die die Märkte stark beeinflussen würde", sagt er. Ein Indiz könnten die Quartalswachstumszahlen liefern. "Werden sie runtergenommen, wäre das ein Warnzeichen."
Zinsen:
Bewegung in den USA, Stillstand in Europa
von Christoph Platt
Donald Trump gilt als Mann der Extreme. Doch in Sachen Zinsen hat der nächste Präsident der Vereinigten Staaten den Weg zu einer Normalisierung geebnet. Seine Ankündigungen, massiv in Infrastruktur zu investieren und Arbeitsplätze zu schaffen, haben dazu geführt, dass die Inflationserwartungen gestiegen sind. Dadurch gerät die US-Notenbank Fed unter Zugzwang: Sie muss die Zinsen erhöhen, um mit einer möglicherweise steigenden Inflation Schritt zu halten.
Für die ersten beiden Zinsschritte nach der mehrjährigen Niedrigzinsphase brauchte die Fed noch ein Jahr. Im Dezember 2015 sowie vor zwei Wochen erhöhte sie den Leitzins um 0,25 Prozent. Für das neue Jahr plant die Notenbank, gleich drei Mal an der Zinsschraube zu drehen. Ob es tatsächlich dazu kommen wird, ist jedoch offen. Auch für 2016 hatte die Fed mehrere Erhöhungen angekündigt, am Ende blieb es bei einer.
Drei Zinsschritte - oder sogar vier
Ein besonderes Augenmerk sollten Anleger auf die Notenbanksitzung im März richten - einem der traditionellen Termine, an denen Zinsschritte bekannt gegeben werden. "Falls die Fed im März die Zinsen anhebt, ist das eine starke Indikation, dass sie eine restriktivere Geldpolitik verfolgen wird", sagt BlackRock-Experte Herrmann. "Ich rechne aber damit, dass sich die Notenbank zurückhalten wird, um den Dollar nicht weiter zu stärken." Andere Fachleute stellen den Willen zu Erhöhungen nicht infrage: Assenagon-Volkswirt Hüfner etwa geht fürs neue Jahr sogar von vier Zinsschritten im Dreimonatsrhythmus aus.Dass die Europäische Zentralbank an der Zinsschraube drehen wird, gilt hingegen als ausgeschlossen. Zu gering ist das Wachstum, zu fragil die Wirtschaft; die Inflationserwartungen sind ebenfalls niedrig und deshalb kein Grund für Zinserhöhungen. "Die EZB hat bereits verkündet, dass sie ihr Anleiheankaufprogramm weiterführen wird und es lediglich zu einer kleinen Kürzung kommt", sagt Hüfner. "Das erste Halbjahr dürfte mit Blick auf die EZB ereignislos verstreichen", meint auch Herrmann. Interessanter wird es im zweiten Halbjahr. Dann muss die EZB entscheiden, in welchem Ausmaß sie ihr Ankaufprogramm fortsetzen wird. Auch die Entwicklung der Inflationsrate dürfte dann im Fokus stehen.
Auto-Industrie:
Volle Kassen, viele Sorgen
von Sven Parplies
Alle zwei Jahre trifft sich die Automobilindustrie in Frankfurt. Auf der IAA protzen die Konzerne mit besonders spektakulären Modellen. Auch die Bilanzen der großen deutschen Hersteller machen Eindruck. Nach Berechnung der Unternehmensberatung EY waren Daimler und Volkswagen in den ersten neun Monaten 2016 die finanziell erfolgreichsten Unternehmen aus Deutschland. BMW lag hinter der Telekom auf dem vierten Rang.
Die Autoriesen aber steuern in eine ungewisse Zukunft. Die Revolution der Branchen mit selbstfahrenden Autos und umweltschonenden Antriebsarten könnte die Machtverhältnisse verschieben. Um sich gegen neue Konkurrenten wie Tesla, Google und Apple zu behaupten, investieren die traditionellen Hersteller viel Geld in Forschung & Entwicklung. Das bremst bei vielen Autokonzernen die Gewinnprognosen.
Langfristig sind die Aussichten dennoch gut. Die Unternehmensberatung McKinsey erwartet, dass die Gewinne der Autoindustrie weltweit bis zum Jahr 2020 um fast 50 Prozent auf 79 Milliarden Euro steigen. Helfen werden dabei der Trend zu Premiumfahrzeugen und steigender Absatz in den Schwellenländern. Bis zu neun Milliarden Euro zusätzlich dürften laut McKinsey allein Premiumautos in China einfahren. Das müsste den deutschen Autoherstellern viele Chancen bieten.
Der neue DAX:
Fusionen, Spalter, Absteiger
von Sven Parplies
Wichtige Veränderungen wird es im neuen Jahr im DAX geben. Mehrere Indexmitglieder haben sich durch Zukäufe verstärkt. Bis Ende 2017 will Bayer die 66 Milliarden Dollar teure Übernahme von Monsanto abschließen. Durch den Deal wächst der Umsatz der Rheinländer um fast 40 Prozent. Gesundheit und Agrar werden künftig jeweils rund die Hälfte des Geschäfts ausmachen.
Schrumpfen wird dagegen Siemens. Konzernchef Joe Kaeser hat angekündigt, die Gesundheitssparte Siemens Healthineers an die Börse zu bringen. Der Zeitplan steht noch nicht. Sollte die Stimmung an den Aktienmärkten gut bleiben, wäre eine Erstnotiz wohl schon 2017 machbar. Mitten in Fusionsverhandlungen stehen zwei andere Konzerne: Die Deutsche Börse will sich mit der London Stock Exchange zusammenschließen, Linde mit dem Konkurrenten Praxair. Je nach juristischer Gestaltung der Deals könnten beide DAX-Mitglieder ihren Platz im Index verlieren. Entscheidend wird, in welchem Land die neuen Unternehmen ihren Sitz haben werden und wie hoch die Handelsumsätze der Aktien in Frankfurt sind.
Die Lufthansa könnte aus anderem Grund aus dem Index fliegen. Die Aktie stand nach Marktkapitalisierung zuletzt nur auf Platz 38 der Rangliste. Zur nächsten regulären Indexüberprüfung im September wird es darum eng.
Investor-Info
Allianz
Der Dividenden-Fels
Die Dividendenrendite des Versicherungskonzerns gehört zu den höchsten im DAX. Die
Allianz hat es sich zum Ziel gesetzt, die Dividende stets zumindest auf dem Niveau des Vorjahres zu halten. Rund 2,5 Milliarden Euro an Geldreserven dürfte sie im neuen Jahr in Aktienrückkäufe investieren. Laut DZ Bank würde eine entsprechend sinkende Zahl an Papieren den Gewinn je Aktie der Allianz um vier bis fünf Prozent hebeln. Der Versicherer bleibt ein Favorit für Dividendenfreunde.
Daimler
Auf Rekordfahrt
Nach dem Rekordjahr 2016 sollte der Autokonzern das Tempo noch mal leicht erhöhen können. Der Nettogewinn wird laut Analystenschätzung 2017 um knapp fünf Prozent steigen. Die Dividendenrendite gehört zu den höchsten im DAX und sollte auf einem soliden Fundament stehen. Trotz der großen Herausforderungen durch den technologischen Umbruch dürfte Daimler von den großen Trends der Autoindustrie profitieren. Die Aktie bleibt einer unserer Favoriten im DAX.
Siemens
In Aufbruchstimmung
Konzernchef Joe Kaeser will Siemens in das digitale Zeitalter führen. Immer wichtiger wird dabei das Geschäft mit Software und digitalen Dienstleistungen. Die Medizintechnik will Kaeser an die Börse bringen. Analysten bewerten die Sparte mit bis zu 30 Milliarden Euro. Sollte die Abspaltung über einen Börsengang erfolgen, würde das Siemens frisches Geld für weitere Zukäufe in die Kasse spülen. Die Siemens-Aktie ist bereits deutlich gestiegen, die Umstrukturierungen sollten aber weiter Kurspotenzial bringen.
db X-tr. S & P 500 Equal Weight
Auf US-Stärke setzen
Von den US-Börsen gab es für Donald Trump bereits Vorschusslorbeeren, und die Kurse stiegen. Wer auf eine Fortsetzung der Trump-Rally hofft, investiert in den db X-trackers S & P 500 Equal Weight. Der ETF gewichtet alle 500 Titel des US-Leitindex gleich. Dadurch steigt der Anteil von Branchen, die
von den Plänen des künftigen Präsidenten profitieren (Finanzwesen, Industrie). Zugleich sinkt der Anteil des Technologiesektors, über den sich Trump kritisch geäußert hat.cp
Fortezza Aktienwerk
Chancen in Frankreich
Der Fortezza Aktienwerk investiert in europäische Nebenwerte, die nach Ansicht der Fondslenker unterbewertet sind. Am meisten Geld steckt derzeit in französischen Unternehmen, die von den geplanten wirtschaftsliberalen Reformen des möglichen neuen Präsidenten François Fillon profitieren könnten. Eine große Rolle spielen auch deutsche Aktien, die gesucht sein dürften, wenn in anderen europäischen Ländern wie den Niederlanden Eurogegner an die Macht kommen.cp
Strategie-Zertifikate
Clevere Anlagestile
Manchmal ist es das Beste, nichts zu machen. Das ist beim DAX-Saison-Strategie-Zertifikat der Unicredit (ISIN: DE 000 HV1 DB6 6) der Fall. Es bildet den DAX ab, schichtet aber
im August und September voll in Cash um. Ursache dafür ist, dass die Sommermonate historisch betrachtet die schwächste Performance liefern. 2016 war eine Ausnahme, der DAX kletterte im Sommer leicht. Langfristig schlägt die Strategie den DAX: auf Zehnjahressicht um gut drei Prozentpunkte jährlich. Eine andere Möglichkeit, mittel- und langfristig den DAX zu übertreffen, ist die Minimum-Varianz-Strategie. Hier werden aus dem DAX diejenigen Titel herausgefiltert, die die geringste Volatilität und Abhängigkeit voneinander haben. Auch darauf wird ein Zertifikat offeriert.Ausgewählte Hebelprodukte auf 1&1
Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf 1&1
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Arthimedes / Shutterstock.com, Tom Wang / Shutterstock.com
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