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USA/China: Neue Eskalation im Handelsstreit

03.08.19 08:00 Uhr

USA/China: Neue Eskalation im Handelsstreit | finanzen.net

Trump kündigt Sonderzölle gegen Peking an und schockt die Märkte. DAX verliert 2,5 Prozent. "Riesiges Problem für die deutsche Wirtschaft"

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von Wolfgang Ehrensberger, €uro am Sonntag

Inmitten laufender Handelsgespräche mit Peking hat US-Präsident Donald Trump weitere US-Strafzölle auf chinesische Waren angekündigt und damit für breite Verunsicherung an den Märkten gesorgt. Der DAX sackte am Freitag um mehr als 2,5 Prozent ab, nachdem die Hoffnungen auf eine rasche Einigung im Handelskonflikt vorerst verflogen sind. Die chinesische Regierung drohte am Freitag ihrerseits mit Gegenmaßnahmen. Man wolle keinen Handelskrieg mit den USA, werde ihn aber notfalls ausfechten, hieß es in Peking.

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Trump will zum 1. September Sonderzölle im Volumen von 300 Milliarden Dollar auch auf Waren verhängen, die bislang von Zöllen verschont geblieben sind, darunter Handys, Laptops, Spielzeug und Schuhe. Diese sollten mit einem Zoll von zehn Prozent belegt werden. Trump kritisierte, die Chinesen hätten Zusagen nicht eingehalten, mehr amerikanische Agrarprodukte zu kaufen. Dennoch sollen die Handelsgespräche mit China weitergehen. "Wir freuen uns darauf, den positiven Dialog mit China über eine umfassende Handelsvereinbarung fortzusetzen", sagte Trump. Beide Länder hätten eine "glänzende gemeinsame Zukunft".

Der Handelsstreit zwischen den beiden Großmächten schwelt seit einiger Zeit. Beide Länder haben sich bereits mit milliardenschweren Zöllen überzogen. Die USA werfen China insbesondere Dumpingpreise und unfaire Handelspraktiken vor. Peking wiederum beschwert sich über Einschränkungen chinesischer Konzerne in den USA.
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Kaufchancen für Mutige

"Der Handelskrieg ist ein riesiges Problem für die exportorientierte deutsche Wirtschaft", erläuterte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer gegenüber €uro am Sonntag die jüngste Eskalation. "Vor allem deshalb nehmen die Analysten ihre Schätzungen für die Gewinne der DAX-Unternehmen zurzeit massiv zurück."

Dass sich der DAX noch vergleichsweise gut halte, liege vor allem an der lockeren Geldpo­litik der Notenbanken. Die EZB werde ihren negativen Einlagensatz im September weiter senken. "Auf der verzweifelten Suche nach Ertrag weichen viele Investoren auf risikoreichere Aktien aus", sagt Krämer.

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Anleger wiederum sollten die Marktbewegungen aufmerksam im Auge behalten. "Aktien werden weiter unter negativen Meldungen vom Welthandel leiden und gleichzeitig von der Zementierung der EZB-Negativzins­politik profitieren", erläutert Krämer. So werde die US-Notenbank Fed unabhängig vom Auf- und Ab des Handelskonflikts ihre Geldpolitik weiter lockern, weil sie unter massivem politischem Druck stehe. "Bei dieser Schaukelbörse dürfte es bis auf Weiteres bleiben. Risikobereite Anleger sollten zwischenzeit­liche Einbrüche zum Aktienkauf nutzen", empfiehlt der Commerzbank-Chefvolkswirt.

Mit Auswirkungen auf deutsche Konzerne rechnet auch Donner & Reuschel-Chefvolkswirt Carsten Mumm. "Gerade deutsche Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbauer sowie die Chemieindustrie würde eine ­Eskalation des Handelsstreits treffen", sagte Mumm gegenüber €uro am Sonntag. "Mit Gegenmaßnahmen von chinesischer Seite ist zu rechnen. Dann würde auch aus den USA die ­Investitionsnachfrage sinken." Anleger sollten einen Teil der 2019 erzielten Gewinne sichern und sich mit Neupositionierungen erst mal zurückhalten.







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