USA/China: Neue Eskalation im Handelsstreit
Trump kündigt Sonderzölle gegen Peking an und schockt die Märkte. DAX verliert 2,5 Prozent. "Riesiges Problem für die deutsche Wirtschaft"
Werte in diesem Artikel
von Wolfgang Ehrensberger, €uro am Sonntag
Inmitten laufender Handelsgespräche mit Peking hat US-Präsident Donald Trump weitere US-Strafzölle auf chinesische Waren angekündigt und damit für breite Verunsicherung an den Märkten gesorgt. Der DAX sackte am Freitag um mehr als 2,5 Prozent ab, nachdem die Hoffnungen auf eine rasche Einigung im Handelskonflikt vorerst verflogen sind. Die chinesische Regierung drohte am Freitag ihrerseits mit Gegenmaßnahmen. Man wolle keinen Handelskrieg mit den USA, werde ihn aber notfalls ausfechten, hieß es in Peking.
Trump will zum 1. September Sonderzölle im Volumen von 300 Milliarden Dollar auch auf Waren verhängen, die bislang von Zöllen verschont geblieben sind, darunter Handys, Laptops, Spielzeug und Schuhe. Diese sollten mit einem Zoll von zehn Prozent belegt werden. Trump kritisierte, die Chinesen hätten Zusagen nicht eingehalten, mehr amerikanische Agrarprodukte zu kaufen. Dennoch sollen die Handelsgespräche mit China weitergehen. "Wir freuen uns darauf, den positiven Dialog mit China über eine umfassende Handelsvereinbarung fortzusetzen", sagte Trump. Beide Länder hätten eine "glänzende gemeinsame Zukunft".
Der Handelsstreit zwischen den beiden Großmächten schwelt seit einiger Zeit. Beide Länder haben sich bereits mit milliardenschweren Zöllen überzogen. Die USA werfen China insbesondere Dumpingpreise und unfaire Handelspraktiken vor. Peking wiederum beschwert sich über Einschränkungen chinesischer Konzerne in den USA.
Kaufchancen für Mutige
"Der Handelskrieg ist ein riesiges Problem für die exportorientierte deutsche Wirtschaft", erläuterte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer gegenüber €uro am Sonntag die jüngste Eskalation. "Vor allem deshalb nehmen die Analysten ihre Schätzungen für die Gewinne der DAX-Unternehmen zurzeit massiv zurück."
Dass sich der DAX noch vergleichsweise gut halte, liege vor allem an der lockeren Geldpolitik der Notenbanken. Die EZB werde ihren negativen Einlagensatz im September weiter senken. "Auf der verzweifelten Suche nach Ertrag weichen viele Investoren auf risikoreichere Aktien aus", sagt Krämer.
Anleger wiederum sollten die Marktbewegungen aufmerksam im Auge behalten. "Aktien werden weiter unter negativen Meldungen vom Welthandel leiden und gleichzeitig von der Zementierung der EZB-Negativzinspolitik profitieren", erläutert Krämer. So werde die US-Notenbank Fed unabhängig vom Auf- und Ab des Handelskonflikts ihre Geldpolitik weiter lockern, weil sie unter massivem politischem Druck stehe. "Bei dieser Schaukelbörse dürfte es bis auf Weiteres bleiben. Risikobereite Anleger sollten zwischenzeitliche Einbrüche zum Aktienkauf nutzen", empfiehlt der Commerzbank-Chefvolkswirt.
Mit Auswirkungen auf deutsche Konzerne rechnet auch Donner & Reuschel-Chefvolkswirt Carsten Mumm. "Gerade deutsche Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbauer sowie die Chemieindustrie würde eine Eskalation des Handelsstreits treffen", sagte Mumm gegenüber €uro am Sonntag. "Mit Gegenmaßnahmen von chinesischer Seite ist zu rechnen. Dann würde auch aus den USA die Investitionsnachfrage sinken." Anleger sollten einen Teil der 2019 erzielten Gewinne sichern und sich mit Neupositionierungen erst mal zurückhalten.
______________________________
Ausgewählte Hebelprodukte auf Commerzbank
Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Commerzbank
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
---|
Name | Hebel | KO | Emittent |
---|
Weitere Commerzbank News
Bildquellen: Drop of Light / Shutterstock.com, Lightspring / Shutterstock.com
Nachrichten zu Commerzbank
Analysen zu Commerzbank
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
27.12.2024 | Commerzbank Sector Perform | RBC Capital Markets | |
13.12.2024 | Commerzbank Equal Weight | Barclays Capital | |
10.12.2024 | Commerzbank Buy | Warburg Research | |
06.12.2024 | Commerzbank Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
27.11.2024 | Commerzbank Sector Perform | RBC Capital Markets |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
10.12.2024 | Commerzbank Buy | Warburg Research | |
06.12.2024 | Commerzbank Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
07.11.2024 | Commerzbank Buy | Deutsche Bank AG | |
07.11.2024 | Commerzbank Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
06.11.2024 | Commerzbank Kaufen | DZ BANK |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
27.12.2024 | Commerzbank Sector Perform | RBC Capital Markets | |
13.12.2024 | Commerzbank Equal Weight | Barclays Capital | |
27.11.2024 | Commerzbank Sector Perform | RBC Capital Markets | |
06.11.2024 | Commerzbank Sector Perform | RBC Capital Markets | |
06.11.2024 | Commerzbank Sector Perform | RBC Capital Markets |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
21.05.2024 | Commerzbank Underweight | Barclays Capital | |
19.02.2024 | Commerzbank Underweight | Barclays Capital | |
25.01.2024 | Commerzbank Underweight | Barclays Capital | |
27.11.2023 | Commerzbank Underweight | Barclays Capital | |
08.11.2023 | Commerzbank Underweight | Barclays Capital |
Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Commerzbank nach folgenden Kriterien zu filtern.
Alle: Alle Empfehlungen