Umfrage: Versicherer uneins über Anlage in Aktien

von Martin Reim, €uro am Sonntag

Selbst beim Branchenprimus Allianz gibt es keine einheitliche Linie. Bei der Tochter Allianz Leben hat sich der Anteil von Aktien im Portfolio - die sogenannte Aktienquote - seit Ende September 2016 um acht auf knapp zehn Prozent erhöht. Im Gesamtkonzern gebe es hingegen "keine Veranlassung, die Aktienquote nennenswert zu verändern", sagt eine Sprecherin. Ende 2016 betrug der Wert dort acht Prozent, die Zahl für Ende 2017 wird erst bei der Bilanzvorlage Mitte Februar veröffentlicht.

Manche Anleger betrachten die Aktienquoten mit Interesse, um die Einschätzungen und Transaktionen der Großanleger nachzuvollziehen. Zudem steigen mit den Aktieninvest­ments üblicherweise die Chancen und Risiken für die Unternehmens­ergebnisse.

Beim weltgrößten Rückversicherer Munich Re ging es von Ende 2016 bis September 2017 von fünf auf 6,5 Prozent nach oben. Das sagte ­Finanzvorstand Jörg Schneider der "Börsen-Zeitung". Seine Begründung für das Plus: Zwar seien die Rückschlagrisiken gestiegen, doch böten sich " weitere Chancen".

Bei der drittgrößten deutschen Versicherungsgruppe Talanx sank die Aktienquote im selben Zeitraum von 1,7 auf ein Prozent. Hier schlugen Verkäufe im Portfolio der - ebenfalls börsennotierten - Tochter Hannover Rück durch. Eine Sprecherin der Hannover Rück nannte "taktische Gründe" für den Abbau.

Die Nürnberger Beteiligungs-AG, das Börsenvehikel der Nürnberger Versicherung, hat ihre Quote von Anfang Januar bis Anfang Dezember 2017 von 10,5 auf 10,1 Prozent verringert. Bei W & W - zu dem Finanzkonzern gehört die Württembergische Versicherung - verharrte der Wert im Jahresverlauf bei ungefähr zwei Prozent.