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Lichtkonzern Zumtobel: Neue Glanzlichter in Sicht

10.03.16 17:00 Uhr

Lichtkonzern Zumtobel: Neue Glanzlichter in Sicht | finanzen.net

Beleuchtung, die via Internet auf wechselnden Bedarf reagiert - Ulrich Schumacher hat wieder eine Vision. Der Chef von Zumtobel treibt zugleich die Neuausrichtung voran.

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von Stefan Riedel, Euro am Sonntag

Wie sich energiesparende Beleuchtung übers Internet steuern lässt, das ist das große Thema bei Zumtobel. In einem Pilotprojekt in Kopenhagen untersucht der Leuchtenhersteller aus Dornbirn in Vorarlberg zum Beispiel, wie die Beleuchtung auf Verkehrswegen oder in Wohnanlagen je nach Verkehrs- und Personenaufkommen hochgefahren oder heruntergedimmt werden kann. Für ­Ulrich Schumacher ist das digitale Licht die Zukunft. "Der Wandel in der Lichttechnik zu LED ist abgeschlossen. Jetzt kommt die nächste technologische Stufe, in der wir die digitalen Leuchten mit dem Internet verbinden", sagt der Zumtobel-Chef. Neben cleverem Energiemanagement schweben Schumacher auch lichtgesteuerte Marketingaktionen für Supermärkte vor oder mobile Apps, die eine bessere Orientierung in Parkhäusern ermöglichen.

Neuausrichtung geglückt

Seit Herbst 2013 lenkt der frühere Vorstandschef des Chipkonzerns In­fineon das Geschäft von Zumtobel. In dieser Zeit hat er die familiengeführte Firma auf mehr Profitabilität getrimmt und zugleich in digitale Technik investiert. Nach ersten deutlichen Fortschritten haben sich die positiven Effekte aus der Trendwende zuletzt allerdings abgeschwächt. Das Zahlenwerk fürs dritte Quartal des am 30. April endenden Geschäftsjahrs lieferte ein gemischtes Bild. Der Umsatz legte im Zeitraum April bis Januar um Währungseffekte bereinigt zwar um 1,1 Prozent auf eine Milliarde Euro zu, zugleich schrumpfte der operative Gewinn von 51,5 auf 47,8 Millionen Euro.
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Ursache sind zum einen deutlich gestiegene Forschungs- und Entwicklungsausgaben. Darüber hinaus zieht sich der Umbau der Vertriebsstrukturen in einzelnen Regionen wie Frankreich oder Asien länger als erwartet hin. Insgesamt blieben die Österreicher mit dem Zahlenwerk aber im Rahmen der im Dezember gesenkten Prognosen.

Langfristig hat Schumacher die Weichen gestellt, um wieder in die Erfolgsspur zu kommen. Durch die effizientere Gestaltung der Produktionsabläufe will man die sinkende Auslastung und die schrumpfenden Margen in den Griff bekommen. Wie in der Autoindustrie dient jetzt eine Produktionsplattform aus Bausteinen als Basis. Alle Produkte sollen aus diesen Teilen - ähnlich Lego-Bausteinen - zusammengesetzt werden.
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Den zweiten Schritt, einen gemeinsamen Markenauftritt, hat Schumacher erfolgreich abgeschlossen. Mit seinen beiden Marken Zumtobel und Thorn ist Zumtobel einer der europaweit größten Spezialisten für Außen- und Innenbeleuchtung. Die Marke Tridonic mit ihren Dimmern und elektronischen Verbindungskomponenten rundet das Produktsortiment ab. Die bislang getrennt operierenden Vertriebsteams wurden zusammengelegt. Ein Konzept, bei dem Schumacher schon gute Erfolge sieht: "Unsere neue Strategie, unsere Marken über einen Vertriebskanal zu verkaufen, geht auf. Wir haben zuletzt in Osteuropa und den Beneluxstaaten, aber auch im deutschsprachigen Raum Marktanteile gewonnen."

Gewinnsprung mit LED-Technik

Auf den asiatischen Märkten, die bislang zehn Prozent vom Konzernumsatz stellen, will Schumacher in den nächsten Jahren noch mehr in den Aufbau des Mehrmarkenvertriebs investieren. Fortschritte sieht er auch in Deutschland, ­einem der bislang größten Schwachpunkte. Dank der Marke Thorn habe Zumtobel im Großhandel, bei Handwerkern und bei Spezialisten für Außenbeleuchtung zuletzt überdurchschnittlich viele Neukunden gewonnen.

Für das laufende Geschäftsjahr peilt Zumtobel ein Umsatzwachstum von fünf Prozent an. Der operative Gewinn soll in einer Bandbreite von fünf bis 20 Prozent zulegen. Wachstumstreiber ist die margenstarke LED-Beleuchtung. In diesem Segment schnellte der Umsatz­anteil binnen Jahresfrist von 47 auf 63 Prozent nach oben. Fallen erst einmal die Kosten für die Restrukturierung weg, wird sich die verbesserte operative Profitabilität spürbar auf die Ergebnisse auswirken. Richtig durchstarten dürfte das Unternehmen - und wohl auch die Aktie - in den kommenden zwei Jahren. Hier rechnen die Analysten im Schnitt mit einem Gewinnplus von jeweils 57 Prozent.
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Investor-Info

Zumtobel
Zu Unrecht abgestraft

Weil sich die Einsparmaßnahmen noch nicht wie erwartet im Zahlenwerk niederschlugen, hatte Zumtobel im Dezember die Prognosen fürs Geschäftsjahr bis Ende April nach unten korrigiert. Die Gesellschaft ist mit ihren Marken gut positioniert, um in der energiesparenden digitalen Lichttechnik vorn mitzumischen. Dazu ist die Aktie mit einem einstelligen Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis des nächsten Geschäftsjahres günstig bewertet. Das Kursniveau bietet Einstiegsgelegenheit.

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Bildquellen: Rainer Rehfeld/Zumtobel AG, Istockphoto

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DatumRatingAnalyst
12.12.2012ZUMTOBEL equal-weightMorgan Stanley
22.08.2012ZUMTOBEL neutralUBS AG
29.06.2012ZUMTOBEL haltenErste Bank AG
28.06.2012ZUMTOBEL outperformCheuvreux SA
09.03.2012ZUMTOBEL haltenErste Bank AG
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28.06.2012ZUMTOBEL outperformCheuvreux SA
25.11.2011ZUMTOBEL buyUBS AG
07.09.2011ZUMTOBEL buyUniCredit Research
01.09.2011ZUMTOBEL buyUniCredit Research
28.06.2011ZUMTOBEL buyUniCredit Research
DatumRatingAnalyst
12.12.2012ZUMTOBEL equal-weightMorgan Stanley
22.08.2012ZUMTOBEL neutralUBS AG
29.06.2012ZUMTOBEL haltenErste Bank AG
09.03.2012ZUMTOBEL haltenErste Bank AG
07.03.2012ZUMTOBEL neutralJ.P. Morgan Cazenove
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19.03.2009Zumtobel reduceRaiffeisen Centrobank AG

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