Kleine Werte, viel Rendite: Das sind die Dividendenkönige!
Die meisten Anleger setzen bei der Suche nach attraktiven Ausschüttungen auf DAX-Aktien. Dabei gibt es auch unter den Nebenwerten starke Investments. Fünf stechen besonders hervor.
Werte in diesem Artikel
von Sven Parplies, Euro am Sonntag
Ein neuer Bügeltisch kann das Leben komplett verändern. 33 Prozent Zeitersparnis verspricht der Herr im weißen Muskelshirt, der im Werbespot von Leifheit gut gelaunt die Wäsche macht. "Das Bügeln geht jetzt so leicht und schnell, dass meine Frau plötzlich total viel Zeit für mich hatte. Wir haben uns quasi komplett neu kennengelernt - und kurz darauf haben wir uns scheiden lassen."
Mit flotten Werbesprüchen und neuen Produkten will der Hersteller von Haushaltsgeräten das Geschäft beflügeln. Um fünf Prozent jährlich soll der Umsatz nach Vorstellung des Managements jährlich steigen. Seit 2010 hat der Mittelständler aus dem rheinland-pfälzischen Nassau seine Dividende regelmäßig angehoben, insgesamt um 80 Prozent.
Analysten erwarten, dass die Dividende bei Leifheit für das laufende Jahr um zehn Cent auf 1,90 Euro je Aktie zulegen wird. Das entspricht bei aktuellem Kurs einer Dividendenrendite von vier Prozent. Zum Vergleich: Der DAX kommt laut Konsensschätzung der Analysten lediglich auf drei Prozent.
Leifheit zeigt: Auch unter kleinen Unternehmen finden sich spannende Dividendenwerte. Dies bestätigt ein Blick in den Prime Standard. In diesem Börsensegment werden all jene an deutschen Börsen notierten Unternehmen gebündelt, die Anlegern ein Mindestmaß an Transparenz bieten. 73 der dort gelisteten Nebenwerte bieten auf Basis der Analystenschätzungen eine Dividendenrendite über dem DAX-Niveau.
Groß gegen klein. Die Börsenhistorie zeigt, dass Nebenwerte langfristig eine gute Alternative zu den Schwergewichten sein können. Während die kleinen Unternehmen des SDAX in den vergangenen zehn Jahren mit 115 Prozent Wertzuwachs ähnlich stark gestiegen sind wie der DAX, haben die im MDAX versammelten Mittelgewichte mit einem Plus von 200 Prozent ganz klar besser abgeschnitten. Da liegt es eigentlich nahe, sich auch bei der Suche nach Dividendenzahlern unter den kleineren Unternehmen umzusehen. Einer, der das tut, ist Markus Herrmann, der für die Fondsgesellschaft Lupus alpha europaweit unter Nebenwerten nach Dividendentiteln sucht.
"Es gibt Mittelständler, die sich seit Jahrzehnten in Nischen positioniert haben. Diese Unternehmen haben in ihren Bereichen hohe Marktanteile und können so, wenn nötig, bei ihren Kunden Preiserhöhungen durchsetzen. Das macht sie zu attraktiven Investments", erklärt Herrmann die Qualität der Kleinen.
Rund ein Viertel der Aktien im Lupus alpha Dividend Champions kommen aus Deutschland, darunter der IT-Anbieter Cancom und der Zahlungsabwickler Wirecard. Die Dividendenrendite der von Herrmann ausgewählten Aktien ist vergleichsweise niedrig. Im Schnitt kommt der Fonds auf 2,5 Prozent. Der Fondsmanager setzt auf überdurchschnittlich steigende Kurse - und Geduld. Denn bei Wachstumsraten von beispielsweise sieben Prozent werden aus 2,5 Prozent Dividendenrendite innerhalb eines Jahrzehnts fünf Prozent.
Eine Geschmacksfrage
Eine niedrige, aber stetig wachsende Dividende - oder lieber hoch und stabil? Jeder Anleger hat entsprechend seiner persönlichen Lebenslage andere Prioritäten. Wer langfristig anlegt, ist bei Aktien mit steigender Dividende meist besser aufgehoben. Wer mit Ausschüttungen einen Teil seines Lebensunterhalts bestreiten will, setzt lieber auf die Hochprozenter.Für beide Anlegertypen hat die Redaktion nach Nebenwerten mit attraktivem Dividendenprofil geforscht. Grundvoraussetzung ist eine Dividendenrendite über DAX-Niveau. Unternehmen müssen zusätzlich ihre Ausschüttung über die vergangenen Jahre gesteigert haben. Eine Wertsteigerung um mindestens zehn Prozent in den vergangenen zwölf Monaten soll sicherstellen, dass das Unternehmen kein akuter Krisenfall ist. Aussortiert wurden außerdem Firmen, die zuletzt mehr als 100 Prozent ihres Gewinns ausgeschüttet haben, weil solch extreme Quoten nicht nachhaltig sind.
Letzte Hürde war das Urteil der Analysten: Nur wer mehr positive als negative Urteile vorweisen kann, schafft es in die Endauswahl. Fünf Aktien haben alle Filterungen überstanden (siehe Tabelle unten).
Den höchsten Prozentsatz in diesem Quintett bringt der Vermögensverwalter C-Quadrat. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Österreich, wird aber an deutschen Börsen gehandelt. Bei sieben Prozent Dividendenrendite sind die Risiken der Aktie entsprechend groß. Sollten etwa die Börsen unter Druck geraten, dürften die Einnahmen der Vermögensverwaltung schrumpfen. Das macht die künftige Dividende schwer kalkulierbar. Nur ein Analyst verfolgt das Unternehmen regelmäßig: Das Research-Haus SRC rechnet bei C-Quadrat mit einer konstanten Ausschüttung von drei Euro je Aktie bis zum Jahr 2017.
Mit aktuell rund fünf Prozent Dividendenrendite und der Aussicht auf moderate Steigerungen gehört Freenet zu den Topwerten am deutschen Aktienmarkt. Der Hamburger Mobilfunkdienstleister betreibt keine eigenen Netze, sondern vermarktet Kapazitäten im Auftrag der großen Telekomkonzerne. Die Ausschüttungsquote, also das Verhältnis von Nettogewinn und Ausschüttung, ist überdurchschnittlich hoch, aber vertretbar, da Freenet keine großen Investitionen stemmen muss.
Glotzen und shoppen
Spendabel ist auch ProSiebenSat.1. Der Medienkonzern will 80 bis 90 Prozent des bereinigten Konzernüberschusses ausschütten. Neben dem zyklischen Fernsehgeschäft setzt der MDAX-Konzern zunehmend auf das Internet. Er beteiligt sich an kleinen Firmen und bietet diesen im Gegenzug Werbeplätze auf den TV-Sendern. Das macht die Aktie zu einer guten Mischung aus Wachstums- und Dividendenwert.Leicht über dem DAX-Durchschnitt liegt die Dividendenrendite bei Deutsche Euroshop. Der Hamburger Immobilienkonzern hat sich auf Shoppingcenter spezialisiert. Das Geschäft ist unspektakulär, verspricht aber zuverlässige Einnahmen. Genau darauf haben es Dividendensammler abgesehen. Man muss ja nicht immer gleich das ganze Leben auf den Kopf stellen.
Fünf Nebenwerte mit hoher Dividendenrendite (pdf)
Deutscher Dividenden-Adel
Aristokraten: US-Dividendenstars wie Procter & Gamble haben ihre Ausschüttung seit mehr als 50 Jahren durchgehend gesteigert. Das gelingt nur Unternehmen mit krisenfestem Geschäftsmodell. Wer mindestens 25 Jahre geschafft hat, wird unter Börsianern respektvoll als "Aristokrat" bezeichnet. In Deutschland sind bereits zehn Jahre mit steigender Dividende eine Rarität. Da diese Aktien begehrt sind, liegen die Dividendenrenditen meist unter drei Prozent.Fuchs Petrolub: Zum 14. Mal in Serie dürfte der Schmierstoffhersteller aus Mannheim seine Dividende anheben. Im Schnitt gab es einen Aufschlag von 19 Prozent seit dem Jahr 2002. Für das Geschäftsjahr 2015 erwarteten Analysten 0,85 Euro für die Vorzugsaktie. Bei aktuellem Kurs entspricht das etwas weniger als zwei Prozent Dividendenrendite.
Fielmann: Der Brillenhersteller dürfte seine Dividende zum elften Mal in Serie anheben. Bisher liegt die Wachstumsrate bei durchschnittlich sieben Prozent. Bei 1,75 Euro für das laufende Geschäftsjahr käme die Aktie auf 2,7 Prozent Dividendenrendite.
Baywa: Ebenfalls elf Dividendenerhöhungen in Serie kann der bayerische Agrarkonzern vorweisen. Im Schnitt gab es Aufschläge von zwölf Prozent. Für das aktuelle Geschäftsjahr erwarten Analysten eine leichte Erhöhung um fünf Cent auf 0,85 Euro. Das würde auf eine Dividendenrendite von 2,8 Prozent hinauslaufen.
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