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Kion will auch bei Amazon stapeln

27.06.16 12:30 Uhr

Kion will auch bei  Amazon stapeln | finanzen.net

Kion » Mit dem Kauf von ­Dematic, einem Anbieter von ­Lagerhaussystemen, stellt sich der zweitgrößte ­Gabelstaplerkonzern der Welt breiter auf und profitiert vom Boom im Onlinehandel

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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag

Es ist ein gewagtes Versprechen, das Kion-Chef Gordon Riske den Aktionären des Gabelstaplerkonzerns gemacht hat. Der zweitgrößte Hersteller von Flurförderfahrzeugen nach Toyota ist bereits das profitabelste Unternehmen in seiner Branche. Aus Sicht des Amerikaners, der die Gewinnmarge stark verbessert hat, könnte allerdings das in Wiesbaden ansässige Unternehmen bis 2020 noch zulegen. Bis dahin soll Kion zu breiter aufgestellten Konzernen der Investitionsgüterindustrie aufschließen. Neben einer konkurrenzfähigen Rendite gehört dazu auch ein umfassendes Angebot für Firmen­kunden. Darüber hinaus könnten die Hessen konjunkturelle Abschwünge besser abfedern.

Stabilität und mehr Wachstum

Der erste Schritt soll der milliardenschwere Zukauf von Dematic sein, einem Anbieter von automatisierten Förder- und Sortieranlagen. Der Kauf erweitert das Angebot der Hessen um Systeme für Lagerhäuser. "Unsere Industrie wandelt sich schnell hin zu kompletten Systemen, die mit Software verbunden sind. Deshalb passt der Zukauf genau zu unserer Strategie", wirbt Riske dafür. Dematic soll zudem die Wachstumsperspektiven verbessern. Getrieben vom Boom im Onlinehandel durch ­Versandriesen wie Amazon stiegen die Umsätze von Dematic zuletzt jährlich um zehn Prozent. "Wir haben die gleichen Kunden, die gleichen Probleme und die gleichen Chancen", erklärt Riske erfreut. Die auf maximal 30 Millionen Euro geschätzten Kostenvorteile durch die Fusion mit dem Automatisierungsspezialisten seien verglichen mit den Chancen in der Nachrüstung von Lager- und Transport­systemen zweitrangig. Mit einer operativen Marge (Ebit) von 9,4  Prozent ist Dematic genauso profitabel wie Kion.


Der MDAX-Konzern zahlt für die frühere Tochter von Siemens und Mannesmann, die seit zehn Jahren im Besitz von Finanz­investoren ist, 2,1 Milliarden Dollar. Einschließlich der Schulden ­erhöht sich der Preis auf 3,25 Milliarden Dollar, das 19-Fache des operativen Dematic-Gewinns von 2015.

Über den Preis gibt es widersprüchliche Meinungen. Vielen Börsianern erscheint er recht hoch. "Wenn Dematic wie seit 2013 weiterhin um zehn Prozent pro Jahr zulegen wird, dann ist der Kaufpreis angemessen", sagt UBS-Analyst Sven Weier. Kions Umsatz erhöht sich mit Dematic um knapp ein Drittel auf 6,7 Milliarden Euro. Die Hessen müssen die Übernahme komplett refinanzieren, zunächst über einen Brückenkredit von drei Milliarden Euro. Zum Teil soll das Darlehen noch in diesem Jahr über eine Kapitalerhöhung abgelöst werden. Riske will durch den Verkauf zusätzlicher Aktien rund eine halbe Milliarde Euro einsammeln. Nachdem die Übernahme bekannt gegeben worden war, rutschten die Papiere deutlich ins Minus. Vor allem die Kapitalerhöhung liegt Aktionären wohl im Magen. Riske muss also für den teuren Zukauf noch viel Überzeugungsarbeit leisten.

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Bildquellen: KION Group

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11.04.2017Whole Foods Market SellStandpoint Research
23.03.2017Whole Foods Market SellUBS AG
14.08.2015Whole Foods Market SellPivotal Research Group
04.02.2009Amazon.com sellStanford Financial Group, Inc.
26.11.2008Amazon.com ErsteinschätzungStanford Financial Group, Inc.

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